Abgründe der Zweisamkeit bei Poetry.de

Crystaloser · 27.02.2011, 21:31

Dasselbe Haus, dasselbe Zimmer,
der Himmel färbt sich dunkelblau,
wir sitzen hier, alles wie immer,
mir geht es gut, dir auch.

Du stehst vom Sofa auf, ich gucke
zum x-ten Male auf die Uhr,
durchs Fenster kommt ne riesige Mücke,
wer schlägt sie tot – ich oder du?

Natürlich machst du alles gleichzeitig,
du schaffst das irgendwie, ich nicht.
All die Probleme sind beseitigt,
uns bleibt nun Wein und Kerzenlicht.

Und was noch bleibt,
ist diese Kluft zwischen uns,
in die wir täglich fallen.
Geborgenheit und Wärme gibst du mir,
ich spüre dich und bin
nach wie vor allein.

Ich lächle, während ich innerlich weine,
sanft streichle ich deine Hand,
du schaust mich an und siehst nur deine
eigenen Fotos an der Wand.

Ex-Odiumediae · 28.02.2011, 02:06

Ich unterstelle dir mal, dass die disharmonische Betonung, in der man automatisch nach Harmonie sucht, Absicht ist und symbolisch für die Disharmonie zwischen dem Lyrischen Ich und seiner Partnerin steht.

Wenn dem so ist, finde ich das Gedicht sehr gelungen.

Crystaloser · 28.02.2011, 22:22

Danke für die aufbauenden Worte!
in Wirklichkeit ist das Gedicht eins der älteren, stammt aus der Zeit meiner ersten Beziehung, die vom Idyllischen einerseits und Zweifeln und Selbstzweifeln andererseits geprägt war, was ich darin wohl auszudrücken versuchte.

27.02.2011, 21:31	#1
Crystaloser Dabei seit: 02/2011 Ort: Nürnberg Alter: 42 Beiträge: 143 Meine Gedichte	Abgründe der Zweisamkeit Dasselbe Haus, dasselbe Zimmer, der Himmel färbt sich dunkelblau, wir sitzen hier, alles wie immer, mir geht es gut, dir auch. Du stehst vom Sofa auf, ich gucke zum x-ten Male auf die Uhr, durchs Fenster kommt ne riesige Mücke, wer schlägt sie tot – ich oder du? Natürlich machst du alles gleichzeitig, du schaffst das irgendwie, ich nicht. All die Probleme sind beseitigt, uns bleibt nun Wein und Kerzenlicht. Und was noch bleibt, ist diese Kluft zwischen uns, in die wir täglich fallen. Geborgenheit und Wärme gibst du mir, ich spüre dich und bin nach wie vor allein. Ich lächle, während ich innerlich weine, sanft streichle ich deine Hand, du schaust mich an und siehst nur deine eigenen Fotos an der Wand.

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28.02.2011, 02:06	#2
Ex-Odiumediae abgemeldet Dabei seit: 07/2010 Beiträge: 1.151 Meine Gedichte	Ich unterstelle dir mal, dass die disharmonische Betonung, in der man automatisch nach Harmonie sucht, Absicht ist und symbolisch für die Disharmonie zwischen dem Lyrischen Ich und seiner Partnerin steht. Wenn dem so ist, finde ich das Gedicht sehr gelungen.

28.02.2011, 22:22	#3
Crystaloser Dabei seit: 02/2011 Ort: Nürnberg Alter: 42 Beiträge: 143 Meine Gedichte	Danke für die aufbauenden Worte! in Wirklichkeit ist das Gedicht eins der älteren, stammt aus der Zeit meiner ersten Beziehung, die vom Idyllischen einerseits und Zweifeln und Selbstzweifeln andererseits geprägt war, was ich darin wohl auszudrücken versuchte.