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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 29.10.2014, 02:57   #1
weiblich shoshin
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Standard Es war...

Es war ein zarter Schmetterling,
den ich mit meinem Herzen fing,
ein schwereloser Schlag der Flügel,
der kaum die klare Luft bewegt
und doch ein stilles Beben regt,
ein Wetterleuchten auf dem Hügel,

ein erstes Glitzern auf der Wiese,
der Tropfen, dass ich überfließe,
das eine Sandkorn, das mir bliebe,
war alles was mich je berührte
und über meine Grenzen führte,
als ich in deinen Augen sah, die Liebe!
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Alt 29.10.2014, 10:27   #2
weiblich ANOUK
 
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Liebe Charis,

es ist wunderschön!!! Und es lässt sich so "rund" lesen! Du benutzt wunderbare Bilder. Außerdem gefällt mir die Kombination aus umarmendem Reim mit Endreim.

lG,
Anouk
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Alt 29.10.2014, 11:27   #3
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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Es war ein zarter Schmetterling,
den ich mit meinem Herzen fing,
ein schwereloser Schlag der Flügel,
der kaum die klare Luft bewegt
und doch ein stilles Beben regt,
ein Wetterleuchten auf dem Hügel,

ein erstes Glitzern auf der Wiese,
der Tropfen, dass ich überfließe,
das eine Sandkorn, das mir bliebe,
war alles was mich je berührte
und über meine Grenzen führte,
als ich in deinen Augen sah, die Liebe!
Liebe Charis,

die erste Strophe ist wunderbar, und ganz besonders schon sind die Verse 3 und 4. Hier sieht man, dass es keiner akrobatischen Wortkünstelei und Kulissenmalerei bedarf, um schöne Bilder zu schaffen. Die Spannung kommt aus dem (scheinbaren) Widerspruch des "Schlags" - eines eher Gewalt vermittelnden Wortes, wenn es sich nicht gerade um einen Ritterschlag handelt - und seiner Schwerelosigkeit: Er ist so leicht, dass er kaum die Luft bewegt. Das dichterisch so auszudrücken muss erlaubt sein. Zwar flattert ein Schmetterling mehr, als dass er die Flügel schlägt, aber das "Flügelschlagen" ist ein gebräuchlicher Ausdruck für alle Tiere,die des Fliegens mächtig sind. Indem der zarte Schmetterling nicht flattert, sondern mit den Flügeln schlägt, wird er zu einem mächtigen, kraftvollen Wesen.

Dagegen fällt die zweite Strophe deutlich zurück. Sie ist diffus, die Bilder hängen nur noch lose aneinander. Was hat das Sandkorn mit der Wiese zu tun oder mit einem Tropfen? Um welche Grenze geht es? Wieso der Konjunktiv "bliebe"? Was mich am meisten stört, sind die letzten beiden Wörter. Sie rauben dem Gedicht ausgerechnet beim Zieleinlauf den Zauber. Dass es um die Liebe geht, wird ja bereits in der ersten Strophe deutlich, da fliegt sie nämlich als zarter, mächtiger Schmetterling, der kaum die Luft bewegt, die Seele dafür umso mehr. Kurz gesagt: Die beiden letzten Wörter gehören gestrichen. Damit entfiele auch der Zwang, um des Reimes willen den Konjunktiv zu bemühen.

Ich weiß, es tut weh, wenn so viel Arbeit auf unerwünschte Kritik stößt. Trotzdem hoffe ich, Du kannst mit meiner Kritik etwas anfangen.

Lieben Gruß
Ilka
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Alt 29.10.2014, 15:21   #4
weiblich ANOUK
 
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@ Ilka
Hallo Ilka, wenn Du den Tropfen und das Sandkorn kritisierst, warum dann nicht auch das Wetterleuchten?
Meines Erachtens nach gehören Sandkorn und Tropfen thematisch sehr wohl zu der Wiese: Der Tropfen kann sowohl ein Tautropfen als auch ein Wassertropfen sein, damit ist er quasi ein häufiger "Gast" auf der Wiese. Das wird bereits durch das vorangehende "Glitzern auf der Wiese" ausgesagt. Man denkt also sofort an Regen, Morgentau, ...
Der Untergrund der Wiese setzt sich neben Humuspartiklen und Tonmineralen u.a. auch aus Sandkörner zusammen. Ferner wird das Sandkorn gern (vom Atom mal abgesehen...) als "kleinstes Element" in einer anschaulichen Erklärung angeführt. (Vergleichbar mit dem Haar oder dem letzten Halm...). Es passt für mich sehr gut ins Gedicht, gerade unter der Prämisse, dass da die Frage fes "was bleibt mir" gestellt wird.

Was die letzte 2 Worte angeht, so magst Du recht haben. Ich habe mir nach mehrfachem Lesen auch überlegt, ob es ratsam ist, das Gedicht am Ende explizit "aufzulösen", habe mich gefragt, ob es nicht den Zauber der vorangegangenen Zeilen nimmt. Aber ich denke, das empfindet jeder anders.
Mich persönlich stört auch der Konjunktiv nicht. Er lässt einen überlegen : Was wäre wenn?
Wenn ich alles verlöre, was BLIEBE mir?
Die Liebe.
Auf mich persönlich wirkt da nichts erzwungen.

Aber, so vielfältig die Leser, so vielfältig die Meinungen.
lG,
Anouk
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Alt 29.10.2014, 15:48   #5
weiblich Ilka-Maria
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Dass es auf einer Wiese zuweilen Tautropfen gibt, Anouk, ist mir klar. Meine Frage war, wo die Überleitung zum Sandkorn ist. Von Humus und dergleichen Böden ist in dem Gedicht nicht die Rede, sondern einfach nur von einem Sandkorn, was gleichbedeutend ist mit einem einzelnen Sandkorn. Unklar ist, weshalb ein Tropfen etwas zum Überlaufen bringen sollte. Auch die Bedeutung der Grenze und wohin deren Überschreitung führt bleibt im Ungewissen.

Der Konjunktiv passt nicht und ist lediglich des Reimes wegen erzwungen. Das Gedicht steht in der Vergangenheit, schon von daher ist der Konjunktiv "bliebe" falsch.

Das Wetterleuchten in der ersten Strophe vermag ich noch aus der Chaostheorie herzuleiten: Der Flügelschlag eines Schmetterlings kann auf der entgegengesetzten Seite der Welt einen Sturm entfachen. In der zweiten Strophe vermisse ich dagegen Zusammenhang und Entwicklung.
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Alt 29.10.2014, 15:58   #6
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@ Ilka

ich habe in dem Sandkorn ein Pars pro toto gesehen, aber vielleicht habe ich da überinterpretiert.

"Der Tropfen dass ich überfließe" kommt mir sehr bekannt vor, da selbst verspürt. Ist es nicht so, dass man sich manchmal randvoll vor lauter Glück fühlt, und wenn dann noch mehr und noch mehr kommt, "schwappt" einem das Herz über?
Vielleicht bin ich zu unkritischer Leser. Mich hat der Text "bezaubert"- wobei wir das Thema ja bereits hatten, dass Zauberei in der Lyrik nichts zu suchen hat. Nur, wenn ich etwas schön und bezaubernd finde, genieße ich einfach diese wunderbare Wirkung. Da zerpflücke ich nichts. Womit ich wieder bei dem Punkt angelangt bin, dass ich wohl ein zu unkritischer Leser bin.

Was mich ein wenig irritiert ist das Komma vor "die Liebe"
????

lg,
Anouk
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Alt 29.10.2014, 16:13   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von ANOUK Beitrag anzeigen
Mich hat der Text "bezaubert"- wobei wir das Thema ja bereits hatten, dass Zauberei in der Lyrik nichts zu suchen hat.
Hatte ich das gesagt, oder ist das ein Mißverständnis? Ich habe nichts gegen zauberhafte Lyrik - im Gegenteil. Ich sprach davon, dass die letzten beiden Worte genau das in dem Gedicht zerstören: den Zauber.
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Alt 29.10.2014, 16:25   #8
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@ Ilka
nein, das hast Du nicht in diesem Gedicht gesagt, wir hatten das Thema in einem meiner Gedichte, ich glaube in dem Gedicht "Deine Hand". Wo es darum ging, dass Gedichte der "Großen" wie Goethe, Schiller usw strikt konstruiert worden sind (hinsichtlich Anordnung von Hebungen und senkungen usw) und ich argumentierte, dass manchmal auch das Unperfekte einen Zauber ausübe, worauf hin Du dagegen argumentiertest, Zauberei gäbe es im Zirkus das hat mich übrigens dazu veranlasst, mich einzulesen. Dafür bin ich Dir übrigens sehr dankbar, ich brauch einen solchen "Anstupser", einen Ansporn.

Ich habe mal eines meiner älteren Gedichte auf einem anderen Forum gepostet, ist schon eine Weile her, da habe ich ebenfalls dem Leser eine "Lösung" präsentiert, ähnlich wie Charis, und auch das stieß bisweilen auf Kritik. Manche störten sich aus ähnlichen Gesichtspunkten daran, wie Du. Manche wiederum nicht.
Da ich mich eines Tages selbst daran gestört habe, habe ich das Gedicht übrigens umgeschrieben.

lG,
Anouk
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Alt 29.10.2014, 16:32   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von ANOUK Beitrag anzeigen
und ich argumentierte, dass manchmal auch das Unperfekte einen Zauber ausübe, worauf hin Du dagegen argumentiertest, Zauberei gäbe es im Zirkus
Ach so ... das war im Spaß gesagt, denn Zauberei ist etwas anderes als Zauber. Sorry! Ich dachte nicht, dass dies derart mißverstanden werden könnte. Mein Humor ist manchmal etwas grob.

Vielleicht sollten wir einfach mal warten, was Charis zu unseren Kommentaren zu sagen hat.
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Alt 29.10.2014, 18:05   #10
weiblich ANOUK
 
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@Ilka-Maria
Ja, wir warten.
Mein Humor ist manchmal auch etwas... missverständlich. Vor allen Dingen, wenn man sein Gegenüber nicht sieht und den Tonfall in der Stimme nicht hören kann, denn häufig sind es ja Mimik und der Ton, die einem Aufschluss geben.
Ich hoffe nicht, dass Du jemals etwas als Angriff gewertet hast, war nie meine Absicht. Ich bin wirklich froh über den Austausch und die Hilfestellungen hier auf dem Forum, in der Art habe ich das noch nirgends gefunden
lG
Anouk
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Alt 30.10.2014, 20:34   #11
weiblich shoshin
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Liebe Ilka, liebe Anouk,

Ich danke Euch beiden für die intensive Auseinandersetzung mit meinen Zeilen. Ich freue mich auch sehr darüber, dass dir, liebe Anouk, mein Gedicht gefällt und ich freue mich auch, dass du wirklich frischen Wind in das Forum bringst.

Es kommt plötzlich von den MeisterInnen Input, sie teilen ihr Können und ihr Wissen mit den Schülern; so soll es sein und man kann sich vielleicht gegenseitig etwas geben.

Es ist sehr interessant und hilfreich für mich, das alles zu lesen - also auch in den Fäden von Anouk.

Deshalb, mach dir keine Sorgen, liebe Ilka (Zitat: Ich weiß, es tut weh, wenn so viel Arbeit auf unerwünschte Kritik stößt.) Es gibt keine unerwünschte Kritik, solange sie nicht den Schreiber persönlich abwertet.

Mein erste Reaktion war: Man muss dieses Gedicht mehr mit dem Herzen lesen als mit dem Verstand.

Aber das hätte wohl überheblich geklungen und wird der gerade sehr fruchtbaren Diskussion, die hier und in anderen Fäden stattfindet, eben nicht gerecht.

Ich will mein Gedicht allerdings auch nicht "verteidigen". Es ist "draußen" und jetzt ist es nicht mehr "meins". Jeder hat seine eigenen Assoziationen, Vorlieben und Vorbehalte und wie man an der Diskussion zwischen Euch beiden sieht, sind die sehr unterschiedlich.

Aber im Sinne dieser fruchtbaren Austausches, der hier gerade stattfindet:

Ilka hat die erste Strophe so wunderbar interpretiert, dass ich es nicht fassen konnte. Ich hab mir wirklich sehr lange über diesen Schmetterling Gedanken gemacht; vor allem den "Schlag der Flügel" oder besser ich habe nach den "richtigen" Worten für dieses Gefühl gesucht, wie ich dieses "Wesen" so "stark" mache, das es eben irgendwo am anderen Ende der Welt eine Orkan auslösen kann und es trotzdem "zart" bleibt.

Hinter dem Gedicht steckt die Idee, diesen ersten Augenblick einzufangen, wenn das LI "etwas" in den Augen de LDu gespiegelt sieht, das ihm selbst bis zu diesem Moment noch gar nicht bewusst war.

Am Ende gibt es diesem bis dahin "Unsagbaren" einen Namen und damit ist, wie Ilka richtig erkannt hat, dieser erste Zauber auch schon wieder vorbei: Das Mysterium hat den Verstand erreicht. Ich dachte an Märchen "...und wenn sie nicht gestorben sind..."

Der "eine Tropfen": nach dem Sprichwort "Der eine Tropfen, der das Fass überfließen lässt.. in diesem Fall die Gefühle, das Herz".

Das Sandkorn ist die Überleitung in die "Realität": Das LI will diesen "Schatz", dieses eine Sandkorn (= diesen so himmlischen Augenblick), das der "Schmetterlingsflügelorkan" (irgendwo nicht auf der Wiese) aufgewirbelt hat, festhalten.

Hab ich etwas vergessen? Ich hab es noch einmal überarbeitet. Vielleicht ist es jetzt grammatikalisch besser. (Mir gefallen die weiblichen Kadenzen auch besser, liebe Ilka.)

Nochmals vielen Dank Euch beiden und ich bin natürlich für weitere Fragen, Anregungen und Kritik von allen Seiten offen.

Lieben Gruß
shoshin
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Alt 30.10.2014, 20:39   #12
weiblich shoshin
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Es war...

Es war ein zarter Schmetterling,
den ich mit meinem Herzen fing,
ein schwereloser Schlag der Flügel,
der kaum die klare Luft bewegte
und doch ein stilles Beben regte,
ein Wetterleuchten auf dem Hügel,

ein erstes Glitzern auf der Wiese,
der Tropfen, dass ich überfließe,
das eine Sandkorn, das einst bliebe,
war alles was mich je berührte
und über meine Grenzen führte,
als ich in deinen Augen sah - Die Liebe!
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Alt 30.10.2014, 22:05   #13
weiblich Ilka-Maria
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Sorry, shoshin, aber der Konjunktiv wandelt nach wie vor auf feindlichem Gelände und steht unter Beschuss. Alle Verben in dem Gedicht stehen in der Vergangenheit, und da muss es bei dem hier fraglichen Vers heißen "... das einst blieb".

Nun ist "einst" ein Wort, das nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft weisen kann, je nach Kontext. Auf die Zukunft angewandt wäre "das eine Sandkorn, das einst bliebe" richtig. Aber Dein Gedicht ist ausschließlich auf die Vergangenheit ausgelegt. Und deshalb ist der Konjunktiv hier falsch.

Also wie die Kuh vom Eis holen?

Zitat:
ein erstes Glitzern auf der Wiese,
der Tropfen, dass ich überfließe,
das eine Sandkorn, das geblieben,
war alles was mich je berührte
und über meine Grenzen führte,
als ich in deine Augen sah. Wir lieben!
Ich hab's mal versucht, und dabei ist der letzte Vers etwas zu lang geraten. Aber ich denke, das ist beim Ausklang eines Gedichts akzeptabel und besser als ein grammatikalisch fauler Kompromiss. Aber wenn Du statt eines Gedankenstrichs einen Punkt setzt, bevor die letzten beiden Wörter kommen, entsteht eine stärkere Sprechpause. Das lenkt nicht nur von dem Rhythmus-Manko ab, sondern erzeugt eine erlösende Wirkung. Der Leser merkt natürlich schnell, dass es bei dieser Schwärmerei um Liebe geht. Aber wenn er es ausdrücklich nochmal gesagt bekommen muss, dann bitte mit einem Punkt hinter der Schwärmerei, mit Atemholen und sofortigem Donnergesang: Wir lieben!

"Wir lieben!" klingt ohnehin viel persönlicher als "die Liebe". So wird das Gedicht außerdem zu einer schönen Rückschau, wie es dazu kam, dass ein Paar sich heute liebt.

Und weil wir bei so viel Liebe sind:

lieben Gruß
von
Ilka
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Alt 30.10.2014, 22:42   #14
weiblich shoshin
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Liebe Ilka,

Danke nochmals für dein Bemühen um mein Gedicht.
"Einst" verweist in diesem Fall in die Zukunft und so passt auch "bliebe".
Ich möchte jetzt aus meinem Gefühl für diese Zeilen heraus nichts mehr ändern - ohne Anspruch auf Perfektion.

Lieben Gruß
shoshin
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Alt 30.10.2014, 23:09   #15
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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Ich möchte jetzt aus meinem Gefühl für diese Zeilen heraus nichts mehr ändern - ohne Anspruch auf Perfektion.

Lieben Gruß
shoshin
Keine weitere Debatte. Der Dichter hat gesprochen, sich entschieden und einen Punkt gesetzt. Die Besprechungen waren schön und haben gezeigt, dass es auch ohne Kanonen geht.

Grundsatzurteil von mir: Es ist ein schönes Gedicht.

Ich wünsche Dir eine gute Nacht.
Und nach dem Wachwerden viel neue Kreativität.

Lieben Gruß
Ilka
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Alt 30.10.2014, 23:38   #16
weiblich simbaladung
 
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Liebe shoshin,

dein "Es war ... ist für mich rundum geglückt. Iich habe die interessanten Diskussionen auch gelesen.

Für mich passt alles. Das LI hat die Liebe gesehen in den Augen des LDs, zu wem
oder was auch immer, und dies hat es für immer verändert. Das Sandkorn wird
blieben. So les ich dein Gedicht.

Sehr schön,
lieben Gruß,
simba
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Alt 01.11.2014, 09:54   #17
weiblich shoshin
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Liebe Ilka,
Vielen Dank für dein positives Fazit
Lieben Gruß
shoshin
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Alt 01.11.2014, 09:55   #18
weiblich shoshin
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Danke, liebe Simba,
Irgendwann wird es auch nur mehr ein Quant sein, aber bleiben wird es sicher.
Lieben Gruß
shoshin
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