Alte Zöpfe bei Poetry.de

nixanonym · 30.05.2015, 20:00

Alte Zöpfe

Immer seltener erschließt sich mir der Sinn, aus Vergangenem, aus Geschichtlichem Rückschlüsse auf die Gegenwart zu ziehen, obwohl mir der Spruch "Aus Fehlern lernen heißt Fehler machen"
(von wem das ist, oder so Ähnliches, weiß ich nicht. Von mir jedenfalls nicht) schlüssig erscheint.
Gilt auch für "Irrwege müssen gegangen werden, damit sie als Irrwege erkannt werden".

Wichtig scheint zu sein, dass auf Erkennen und Verwertung nicht allzu lange gewartet werden darf, damit zumindest noch Zeit bleibt
positive Produkte daraus entstehen zu lassen.

Wahrscheinlich hängt mein derzeit lässiger Umgang mit Rückblick damit zusammen, dass ich da schon ausreichend tätig war auf diesem Feld, so richtig bewusst ist mir das aber eigentlich nicht.

Jedenfalls fallen mir jetzt immer wieder spontan Lösungen für zu lösende Fragen ein, die für mich früher nicht vorstellbar gewesen wären, stellen sich Verhaltensweisen ein, machen sich Gedanken breit, die absolut nicht der allgemeinen, naheliegenden Logik
folgen.

Eine gewisse Verwirrtheit ist da natürlich nicht auszuschließen.

Bedeutend ist halt, ich fühle mich sauwohl in dieser Verfassung,
sogar kreativ.
Es gab Zeiten, da hätte ich das Faulheit genannt.

Dem langjährigen Umfeld mag das wunderlich erscheinen, weiß nicht. Habe jedoch nicht das Gefühl, dass das irgend jemand schadet. Mir schon gar nicht.

Zusammengefasst - ich reg mich nicht mehr auf, komme nur noch selten in Zeitnot. Engagiere mich zwar noch sehr bei mir wichtigen Themen - aber immer mit einem Schuss Selbstironie und meist ohne dabei Druck zu verspüren.

Irgendwie hat sich alles verschlankt, hat aber dennoch sehr viel Breite und Intensität. Die Felder sind auch andere geworden, oder, gewisse Felder haben größere Bedeutung bekommen.

Woran das wohl liegt?
Und, ob das etwas zu bedeuten hat?

Ex-Poesieger · 31.05.2015, 22:55

Wenn es etwas bedeuten sollte, wäre das ja wenigstens schon mal etwas, was nicht aus zurückblickender Zukunft sich selbst aus dem Leben rausentspannt hätte.

MFG

nixanonym · 01.06.2015, 06:15

Poesieger,

ja, so in dieser Richtung deute ich das auch.
Interessant ist, wie sich das dann zum Selbstläufer entwickelt u. wie viel neue, frische Luft einem dabei entgegenkommt.

Wobei der Zweifel bleibt - es könnte sich auch um Altersschwäche handeln.

Gruß
nix

30.05.2015, 20:00	#1
nixanonym Dabei seit: 05/2015 Ort: Ilbesheim bei Landau/Pfalz Beiträge: 63 Meine Favoriten	Alte Zöpfe Alte Zöpfe Immer seltener erschließt sich mir der Sinn, aus Vergangenem, aus Geschichtlichem Rückschlüsse auf die Gegenwart zu ziehen, obwohl mir der Spruch "Aus Fehlern lernen heißt Fehler machen" (von wem das ist, oder so Ähnliches, weiß ich nicht. Von mir jedenfalls nicht) schlüssig erscheint. Gilt auch für "Irrwege müssen gegangen werden, damit sie als Irrwege erkannt werden". Wichtig scheint zu sein, dass auf Erkennen und Verwertung nicht allzu lange gewartet werden darf, damit zumindest noch Zeit bleibt positive Produkte daraus entstehen zu lassen. Wahrscheinlich hängt mein derzeit lässiger Umgang mit Rückblick damit zusammen, dass ich da schon ausreichend tätig war auf diesem Feld, so richtig bewusst ist mir das aber eigentlich nicht. Jedenfalls fallen mir jetzt immer wieder spontan Lösungen für zu lösende Fragen ein, die für mich früher nicht vorstellbar gewesen wären, stellen sich Verhaltensweisen ein, machen sich Gedanken breit, die absolut nicht der allgemeinen, naheliegenden Logik folgen. Eine gewisse Verwirrtheit ist da natürlich nicht auszuschließen. Bedeutend ist halt, ich fühle mich sauwohl in dieser Verfassung, sogar kreativ. Es gab Zeiten, da hätte ich das Faulheit genannt. Dem langjährigen Umfeld mag das wunderlich erscheinen, weiß nicht. Habe jedoch nicht das Gefühl, dass das irgend jemand schadet. Mir schon gar nicht. Zusammengefasst - ich reg mich nicht mehr auf, komme nur noch selten in Zeitnot. Engagiere mich zwar noch sehr bei mir wichtigen Themen - aber immer mit einem Schuss Selbstironie und meist ohne dabei Druck zu verspüren. Irgendwie hat sich alles verschlankt, hat aber dennoch sehr viel Breite und Intensität. Die Felder sind auch andere geworden, oder, gewisse Felder haben größere Bedeutung bekommen. Woran das wohl liegt? Und, ob das etwas zu bedeuten hat?

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31.05.2015, 22:55	#2
Ex-Poesieger abgemeldet Dabei seit: 11/2009 Beiträge: 7.220 Meine Favoriten	Wenn es etwas bedeuten sollte, wäre das ja wenigstens schon mal etwas, was nicht aus zurückblickender Zukunft sich selbst aus dem Leben rausentspannt hätte. MFG

01.06.2015, 06:15	#3
nixanonym Dabei seit: 05/2015 Ort: Ilbesheim bei Landau/Pfalz Beiträge: 63 Meine Favoriten	Poesieger, ja, so in dieser Richtung deute ich das auch. Interessant ist, wie sich das dann zum Selbstläufer entwickelt u. wie viel neue, frische Luft einem dabei entgegenkommt. Wobei der Zweifel bleibt - es könnte sich auch um Altersschwäche handeln. Gruß nix