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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 28.02.2012, 17:18   #1
männlich pseudonym
 
Dabei seit: 02/2012
Alter: 33
Beiträge: 8

Standard Die Götter sind tot. Es leben die Götter

Der Stadt meiner Väter werde ich entfliehn,
mag sie danach auch untergehn.
Zu Göttern und Dämonen muss ich ziehn,
als Gleicher unter ihnen stehn.

Der Unsterblichen Schar werde ich den Tod erklären,
sie den Wert von Tapferkeit und Mut und das Fürchten lehren.
Und will sich die Ruhe dann nicht mehr über die Ewigen senken,
werde ich sie in meinen Armen wiegen, an meinen Brüsten tränken.
Ich werde für sie singen und ihnen Geschichten erzählen,
damit sie schlafen können und Todesgedanken sie nicht weiter quälen.
Sind sie dann nicht ruhig, die Schöpfer von Höllen und Welten,
werde ich ihnen durchs lockige Haar fahren und sie sanft schelten.

Dann werde ich mich zu anderem erheben.

Ich werde durch Ozeane schwimmen,
um mit ihren schrecklichen Ungeheuern zu ringen,
auf die höchsten Berge mit flinkem Gang,
und von den Gipfeln die ich niederrang,
werde ich laut meinen Namen sagen,
damit sich andere nicht herauf wagen.
Ich werde mich zur Sonne begeben,
einem wahren Freund und Spender von Leben.
In ihren heißen Fluten werde ich Schöpfergeist trinken,
zum Abschied werde ich artig winken.
Mit solch mächtigem Pathos im Magen,
werde ich schließlich eine eigene Schöpfung wagen.
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Alt 28.02.2012, 17:23   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo,


liest sich gut, ist fein gestaltet, melodisch.

Na, denn mal her mit Deiner Brust für den glatzköpfigen


Thing!
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2012, 17:38   #3
männlich pseudonym
 
Dabei seit: 02/2012
Alter: 33
Beiträge: 8

Danke für deine positive Kritik Thing, freut mich.

Was die Sache mit der Brust betrifft, so muss ich wohl einen Rückzieher machen

Gruß
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Alt 28.02.2012, 19:18   #4
Narziss
 
Benutzerbild von Narziss
 
Dabei seit: 02/2012
Alter: 31
Beiträge: 242

Hallo Anonymus,

stilistisch und ausdruckstechnisch gut gelungen.

Zitat:
damit sie schlafen können und Todesgedanken sie nicht weiter quälen
Einizig dieser Vers hat mich inne halten lassen - wie können tote Götter Todesgedanken quälen? Oder blick ich da nicht richtig durch?

Narziss
Narziss ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2012, 19:36   #5
männlich pseudonym
 
Dabei seit: 02/2012
Alter: 33
Beiträge: 8

In dem Gedicht sirbt keiner. Es geht unter anderm darum, das den Göttern die schaffende, schöpferische Aufgabe abhanden kommt, wenn man so will ihre Göttlichkeit dekonstruiert wird. Das lyrische Ich bemächtigt sich dieser Aufgabe, frei nach dem Motto: "der König ist tot. Es lebe der König". Irgendwer muss ja doch die Drecksarbeit machen, wenn die Götter schlafen.
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Alt 28.02.2012, 19:41   #6
Narziss
 
Benutzerbild von Narziss
 
Dabei seit: 02/2012
Alter: 31
Beiträge: 242

Achso, dann hat mich der Titel wohl ein wenig verwirrt. Ich hatte mir mehr sowas wie ein Schlaflied im Nirvana vorgestellt.

Narziss
Narziss ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2014, 11:29   #7
männlich Hieronymus
 
Benutzerbild von Hieronymus
 
Dabei seit: 09/2014
Alter: 29
Beiträge: 7

Sehr geil!
Passende Gitarren, Schlagzeug dazu und jmd der den Text ordentlich rüber growlt.
\m/
Hieronymus ist offline   Mit Zitat antworten
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Lesezeichen für Die Götter sind tot. Es leben die Götter

Stichworte
götter, phantasie, schöpfung

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