Die Provinz stirbt

[Ex-DrKarg]

Die Prozinz stirbt

©Hans Hartmut Karg
2016

Junge ziehen aus den alten Dörfern fort,
Städte brauchen hoch qualifizierte Frauen.
Und so stirbt gar mancher liebenswerte Ort,
Alte können nur den Wegzügen nachschauen.

In Europas vielen Dörfern fehlt Infrastruktur,
Schnelles Netz kann man dort auch nicht haben.
Gerüchte und Gerede sind oftmals Leitschnur,
An denen sich so viele alte Herzen laben.

Ja, das Dorf hat heute nur noch Notstruktur,
Weg sind Anspruch und gelebter Lebenskreis.
Fernsehen bleibt einzige Zugangskultur –
Und Vereine planen manche gute Reis'.

Die Provinz erliegt dem Ballungsraum,
Dort pulsiert das Leben, lebt die Jugend.
In den Dörfern gibt es solches kaum,
Da ertrinkt die Nähe in der Tugend.

Weltweit fliehen Menschen in die Städte,
Anonymität ist's, die befreit.
Unverbindlichkeit, die man am Land gern hätte –
Dazu ist das Dorf niemals bereit.

*

[Ex-DrKarg]

PS.:
Es ist nicht der Provinzialismus, der stirbt - leider!
Es ist die Provinz mit all ihren reichen Traditionen....
H. H. Karg

[Thing]

Lieber Dr. Karg -

das hat viele Ursachen.
Eine davon: In der Provinz fehlen die Arbeitsplätze, Geschäfte, Infrastruktur, Schulen, Kindergärten, Ärzte -
all das, was die Städte bieten.
Wen wundert es, daß ganze Dörfer verwaisen?

(Ich halte die Stellung. Lonely are the Braves)

Lieben Gruß
von
Romulus Thing

[Ex-DrKarg]

Liebe Romulus Thing,
für Deinen Mut, in der Provinz auszuharren - allen Respekt!
Natürlich sind es sicher die fehlenden Arbeitsplätze, jedoch manchmal auch ein Provinzialismus, der jede Freiheit zunichte machen kann.
Lieben Gruß!
H. H. Karg