Mein Kind

[Isabel Seifried]

Mein Kind, wie ich dich liebe,
so tief und voller Lust,
du bist wie ich dich sehe,
und mehr noch, unbewusst.

Du hast soviele Schatten,
wie Mami sie auch hat,
du gehst an meiner Hand oft
so lachend durch die Stadt.

Du lachst so hell wie Engel,
und lachst du, lach ich mit,
ich geh an deiner Hand, Kind,
so gern ein Stückchen mit.

Jedoch der Tag wird kommen,
da gehst du ganz allein.
Lass mich, mein ganzes Leben,
dir Halt und Stütze sein.

[Doppelkeks]

Das ist sehr schön!
Die Liebe der Mutter zum Kind, trotzdem wissend das es irgendwann selber für sich da ist, und ins Leben losgelassen werden muss. Es bleibt die Hoffnung der Bindung, Heimat zu sein, Anlaufpunkt, von Anfang an...

[Kurier]

Liebe Isabel,
deine Zeilen, Ausdruck der Bindung - die Augen einer Mutter - beschreiben sehr schön und einfühlsam Gefühle; zwar (zunächst mal) rührend, bei eingehenderer Betrachtung wird der allerdings der erste Eindruck bestätigt:
Das Kind wirkt doch ziemlich gesichtslos; dein Gedicht wirkt wie ein Schema, die jeder Mutter (jedem Kind) übergestülpt werden kann – eigentlich schade.
Liebe Grüße
Dieter

[Mümmel]

Hallo Isabel,
ich denke, Du hast Dich sehr gut beschrieben. Du hast viel von Dir erzählt. Und Du hast Dich bei Deinen Zeilen stark gespürt. Deine Gefühle, auch deine Ängste, spiegeln sich wider. Für dieses Gedicht ist das Gesicht/das Wesen Deines Kindes nicht wichtig. Über Dein Kind (etwas Äußeres) war es Dir möglich, Dich zu spüren und zu entdecken. Und dies hast Du mit Deinem Gedicht sanft ausgedrückt.

Ich denke, dass dies ein wundervoller Weg ist, sich selbst, sein Ich, zu spüren.

Liebe Grüße
Mümmel

[Rena]

Ein total berührendes und liebevolles Gedicht.
So sollte es sein, ein Kind begleiten bis zum Erwachsenwerden, dann loslassen und doch noch eine Einheit bilden...aber von Ferne mit inniger Nähe.

Liebe Grüßle von Rena