Anders

[Ex Carina M.]

Selbst wenn ich dich noch einmal wieder fände.
Dir begegnen würde irgendwann,.
Du wärest nicht mehr der, der du mal warst.
Und auch ich nicht mehr dieselbe.

[Schmuddelkind]

Hallo Carina,

was mir als Erstes aufgefallen ist: irgendwie schaffst du es, dass sich "dieselbe" in meinem Kopf wie gereimt anhört, obwohl es kein Reimwort gibt. Zauberei!

Aber auch inhaltlich hat es mich angesprochen, weil es einerseits auf eine spezielle Situation anzuwenden ist, die zum Glück kaum jemand durchleben muss: ein geliebter Mensch wird vermisst. Andererseits liegt darin auch etwas Wiederkehrendes, etwas Nachzuempfindendes: die Angst, jemanden aus den Augen zu verlieren und daran zu erkennen und zu bedauern, dass die Zeit vergeht.

Eine Sache hab ich nicht so richtig verstanden (falls es denn beabsichtigt war): Nach V2 setzt du ein Komma und einen Punkt. Hat das eine Bedeutung oder ist da einfach nur ein Tippfehler?

LG

[Rehti]

Hmm, Carina M.,

ich weiß ja nicht so recht. Das ist für meine Begriffe etwas flach und undifferenziert. Ich kann da Schmuddelkind nicht so zustimmen. Man verliert sich also aus den Augen, und, trifft man sich wieder, haben der Andere sowie man selbst sich verändert. Das ist ja nicht wirklich austariert. Der kurze Text ist sozusagen über die Zeit erhaben. Zudem müssten imo die Wörter gerade bei solch kurzen Gedanken präzise gesetzt sein.

Ich mache mal so eine kleine kritische Annäherung:

Selbst wenn ich dich noch einmal wieder fände

Schon mit dem "selbst" ist das merkwürdig. Solche Wörter schleichen sich ja gerne mal ein. Versteht man es aber als Abgrenzung, so wie es sein muss, wird das leicht absurd. Da der Satz ja im Konjunktiv 2 steht, formuliere ich es mal so:

"Du und ich haben sich verändert, während wir uns nicht begegneten,
aber selbst wenn wir uns begegneten, wäre dies der Fall."

Ich glaube, die Absurdität versteht sich von selbst. Somit sollte das "selbst" gestrichen werden.

Ebenso die Formulierung "noch einmal". Diese ist nämlich, denkt man sie weiter, ebenfalls merkwürdig. Wiederfinden bedeutet ja bereits, jemanden zum 1. Mal nach dem aus den Augen verlieren zu treffen. Mit "noch einmal" signalisiert man also, dass man jemanden mindestens schon einmal vorher wiedergefunden hat. Ich nehme an, dass das nicht deiner Intention entspricht, vor allem, da sich ja die Fragen stellen ließen, ab wievielen Malen des Wiederfindens jemand ein Anderer wäre oder ab wann jemand, den man einmal gefunden und für fremd befunden hatte, überhaupt wieder als der gleiche Mensch des 1. Treffens (nicht Wiederfindens) zu beschreiben wäre .

Du siehst, ich verkompliziere das jetzt absichtlich etwas, um die Problematik klar zu machen. Schon in der ersten Zeile wird, salopp formuliert, Mist gebaut, auf den sich dann die drei Folgezeilen beziehen. Aber auch ohne diese Problematik wäre mir das Ganze etwas zu belanglos.

Nichts für ungut

[simbaladung]

Hallo, Carina,

ich hab mich - wie Rehti - auch aufgrund der 1. Zeile schwindlig gedacht.
und komm auch auf drei Stationen:

1. Begegnung ... Verloren
2. Wiedergefunden ... verloren
3. fiktives Wiederfinden

Vielleicht überlegst du noch mal. Mir ist auch nicht ganz klar, ob das LI wirlich das LD sucht, nach dem letzten Verlieren, ob es um eine Trennung oder eine
vermisste Person geht (s. Schmuddels Kommi).

Dass sich beide verändert haben, ist klar. Man verändert sich durch solche
einschneidenden Erfahrungen. Besonders, wenns es sich um längerfristige Bindungen/Beziehungen geht. Das "macht was" mit einem.

lg simba

[Thing]

Zitat von Carina M.

Selbst wenn ich dich noch einmal wieder fände.
Dir begegnen würde irgendwann,.
Du wärest nicht mehr der, der du mal warst.
Und auch ich nicht mehr dieselbe.

Variation:

Auch wenn ich Dich noch einmal wieder sähe -
Dir begegnen würde irgendwann.
Wärst Du dann der noch, der Du warst?
Und wäre ich dann noch dieselbe?



LG!
Thing

[Ex Carina M.]

Ich danke euch fürs lesen und Gedankenmachen.
Was ist denn so kompliziert daran?

Eines ist aber klar, das LI wird den Vermissten niemals wiedersehen, weil er nicht mehr unter den Lebenden weilt.

Weiß aber auch mit Sicherheit, selbst wenn das LD lebte, dass der nun nicht mehr die Person wäre, die das LI mal gut kannte.
Traurig aber wahr.

Das war eine Gedanke, der mir gestern plötzlich in den Sinn kam.
Möglicherweise, sollte ich die Buchstaben nochmal einsammeln, in eine Kiste packen, ordentlich durchschütteln und dann neu damit basteln.

Ich wünsche euch ein schöne, sonnige Zeit,
LG Carina

PS die Punkte sollten eigentlich nicht sein.