an den flüssen der sprache

[Ex-Erman]

bis zum nächsten vers lief ich zu fuß,
in regen und schnee.
meine perlen aus der bibliothek im kopf -
wo man weich stirbt -
als ob sie sich gereiht auf den satin legten:

einmal lächelte, zweimal nieste ich
und flüchtete in das gedicht.
immer wieder.

im ozean meiner gedanken suchte ich nach worten,
riss die staudämme nieder an flüssen der sprache,
bis ich die perlen vor die säue warf.
dies habe ich nicht aus laune erschaffen.

als müsste ich schrumpfen, den rücken beugen
vor prinzessinnen und prinzen.

ich ging durch die welt, ohne zorn
ohne zu rennen - um zu wachsen.
nicht ahnend, dass mich auch wälder erwarten,
in denen sich worte anders sagen.

ein eimer warme milch, die stille der berge,
das blaue flügelschwingen der habichte,
und mächtige, helle sterne des orion.

jetzt sind die wege mit hohem gras bewachsen,
über ihnen ein neuer geist.

[Ilka-Maria]

Schön, dass Du mal wieder hergefunden hast, lieber Erman. Deine bildhaften Verse sind immer wert, gelesen zu werden.

Lieben Gruß
Ilka

[Thing]

In diesem Gedicht kann man getrost spazieren gehen,
denn es ist s c h ö n!

Liebe treue Grüße
von
Romulus-Thing

[Gemini]

Entweder ich werde immer schlechter, oder die Anderen immer besser.
Hoffentlich wird Gem kein zahnloser Drache.

Guter Text Erman.

Gem

[fennigpfux]

"...ein eimer warmer milch. ... "

fürwahr!

[Unar die Weise]

Wunderschön und wortgewandt.
Einfach vortrefflich formulierte Fantasie.

Es braucht das Lob der Worte mehr, doch so schön, wie du, zu dichten fällt mir schwer.

Deshalb muß noch eines genügen:
Wird Favorit von mir, war mir ein Vergnügen.
Unar

[Orakel]

die verschüttete milch
ist der sau ihre perle
sorry sprache

angeregtes orakel
war im wald

prinzen beugten sich nicht so einfach
ich beuge mich auch nicht mehr
so stehen wir da

Orakel gefällt's