Die Trauerschaukel bei Poetry.de

Zen.yu · 25.10.2016, 12:43

Drunter und drüber und
weiter im Takt
Gedanken, Gefühle
vom Zwispalt gepackt
Weinen, verzweifeln und
straucheln zum Fall
mir brennt meine Kehle
die Hände sind kalt.

Irrgarten Leben, so
taub ist mein Geist
nicht atmen, nicht sehen
nur Rauschen wie Blei
Traumtot geboren im
Winter, im Eis
vergessen, verloren
für so lange Zeit.

Es reicht.

Unar die Weise · 25.10.2016, 13:12

Sehr gekonnt geschrieben.
Für mich klingt es wie ein Hilfeschrei. Es ist schrecklich, nicht aus einer Trauerschleife herauszufinden, etwas einfach nicht verarbeiten zu können.
Irgendwann zehrt es einen auf.
Deine Zeilen werden mich noch eine Zeit lang bewegen.

Unar

Zen.yu · 25.10.2016, 22:45

Lieben Dank Unar ... habe mich gerade sehr über deinen Kommentar gefreut.

dazu ist vielleicht zu sagen, dass diese Zeilen ein wenig rückblickend sind. 'es reicht.' Wird mit einem störrischen lächeln auf den lippen gesprochen. Man kann sagen, dass ich ein Machtwort gesprochen habe

Und gerade der erste Satz von dir .. ja ich habe endlich einen guten Lehrer gefunden, der mir die Ehre erwies, mich spielerisch in die tiefere Kunst des 'Silbentanzes' einzuführen ... diese zeilen sind mal wieder ein kleiner schnellschuss.. rein emotional inhaltlich... aber sehr bedacht in der form... ach naja ich steh meinem Meister in Romanen wohl in nichts nach

Hab einen schönen Abend liebe Unar und hab noch einmal Dank

Licht & Liebe
Zen

Ex-Ralfchen · 25.10.2016, 23:04

na ja da sind soviele schwächen drin...erspare mir weiteres

fennigpfux · 25.10.2016, 23:21

Drunter & drüber? Die Schaukel? Nicht vor und zurück?
Wie rauscht Blei?

Erlebtes ungeprüft zu posten heißt: Facebook.

fx

Heinz · 26.10.2016, 01:03

Hallo, liebe Zen.yu
dem liebenswürdigen Kommentar von fennigpfux "Erlebtes ungeprüft zu posten heißt: Facebook" sollte man zustimmen und fragen, warum er sich nicht selbst an diesen weisen Satz hält. Eigentlich lautet der aber:
Geprüftes nicht zu erkennen heißt: Nachsitzen!

Ich nenne Dein Gedicht - so was hat die Welt noch nicht gelesen - ein rhythmisch-symmetrisches Gedicht, ein gut durchdachtes Spiel mit Versfüßen und einen selbstkritischen, lapidaren und augenzwinkernden jambischen Schluss. Das letzte Attribut - ein kleiner Hinweis darauf, dass Dein Schaukelspiel durchschaut ist.
Wenn Du jetzt noch ein kleines e brauchst, nimm es und setz es vor den Spalt.

Für Ralfchen, der ab und zu Nachhilfe benötigt:

"na ja da sind soviele schwächen drin...erspare mir weiteres" -

so viele Schwächen erfordert "weitere".
(Nimm es ihm nicht übel, er übt noch.

Liebe Grüße,
Heinz

25.10.2016, 12:43	#1
Zen.yu Dabei seit: 10/2012 Ort: Universellbst Alter: 34 Beiträge: 362 Meine Gedichte Meine Favoriten	Die Trauerschaukel Drunter und drüber und weiter im Takt Gedanken, Gefühle vom Zwispalt gepackt Weinen, verzweifeln und straucheln zum Fall mir brennt meine Kehle die Hände sind kalt. Irrgarten Leben, so taub ist mein Geist nicht atmen, nicht sehen nur Rauschen wie Blei Traumtot geboren im Winter, im Eis vergessen, verloren für so lange Zeit. Es reicht.

25.10.2016, 13:12	#2
Unar die Weise Dabei seit: 10/2016 Ort: in einem sagenhaften Haus Alter: 42 Beiträge: 5.271 Meine Gedichte Meine Favoriten	Sehr gekonnt geschrieben. Für mich klingt es wie ein Hilfeschrei. Es ist schrecklich, nicht aus einer Trauerschleife herauszufinden, etwas einfach nicht verarbeiten zu können. Irgendwann zehrt es einen auf. Deine Zeilen werden mich noch eine Zeit lang bewegen. Unar

25.10.2016, 22:45	#3
Zen.yu Dabei seit: 10/2012 Ort: Universellbst Alter: 34 Beiträge: 362 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieben Dank Unar ... habe mich gerade sehr über deinen Kommentar gefreut. dazu ist vielleicht zu sagen, dass diese Zeilen ein wenig rückblickend sind. 'es reicht.' Wird mit einem störrischen lächeln auf den lippen gesprochen. Man kann sagen, dass ich ein Machtwort gesprochen habe Und gerade der erste Satz von dir .. ja ich habe endlich einen guten Lehrer gefunden, der mir die Ehre erwies, mich spielerisch in die tiefere Kunst des 'Silbentanzes' einzuführen ... diese zeilen sind mal wieder ein kleiner schnellschuss.. rein emotional inhaltlich... aber sehr bedacht in der form... ach naja ich steh meinem Meister in Romanen wohl in nichts nach Hab einen schönen Abend liebe Unar und hab noch einmal Dank Licht & Liebe Zen

25.10.2016, 23:04	#4
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	na ja da sind soviele schwächen drin...erspare mir weiteres

25.10.2016, 23:21	#5
fennigpfux Dabei seit: 10/2016 Ort: auf Reisen Alter: 46 Beiträge: 304 Meine Gedichte Meine Favoriten	Drunter & drüber? Die Schaukel? Nicht vor und zurück? Wie rauscht Blei? Erlebtes ungeprüft zu posten heißt: Facebook. fx

26.10.2016, 01:03	#6
Heinz Dabei seit: 10/2006 Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow Beiträge: 7.879 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, liebe Zen.yu dem liebenswürdigen Kommentar von fennigpfux "Erlebtes ungeprüft zu posten heißt: Facebook" sollte man zustimmen und fragen, warum er sich nicht selbst an diesen weisen Satz hält. Eigentlich lautet der aber: Geprüftes nicht zu erkennen heißt: Nachsitzen! Ich nenne Dein Gedicht - so was hat die Welt noch nicht gelesen - ein rhythmisch-symmetrisches Gedicht, ein gut durchdachtes Spiel mit Versfüßen und einen selbstkritischen, lapidaren und augenzwinkernden jambischen Schluss. Das letzte Attribut - ein kleiner Hinweis darauf, dass Dein Schaukelspiel durchschaut ist. Wenn Du jetzt noch ein kleines e brauchst, nimm es und setz es vor den Spalt. Für Ralfchen, der ab und zu Nachhilfe benötigt: "na ja da sind soviele schwächen drin...erspare mir weiteres" - so viele Schwächen erfordert "weitere". (Nimm es ihm nicht übel, er übt noch. Liebe Grüße, Heinz