Wilde Mandel

[Ex-Erman]

Die Räder meines Fahrrads drehen sich
und ein Gewinn wartet dort,
wo das Roulette zum Stillstand kommt.
Der Schuhabsatz bricht auf der Marmortreppe –
manchmal sind Blicke die reinste Alchemie.
Der Sonntag fängt gut an!
Zarter Purpur vergießt wilde Mandel.

Die Winde nehmen uns mit wie Löwenzahnsamen,
manche fliegen, manche fallen herab.
Meine Augen tasten sich die Promenade entlang,
ich bemerke sie zufällig und weiß,
dass sie von wilden Mandeln träumt.

Alles passt in eine Zwei-Strophen-Ballade.
Die Wüste der vergangenen Minuten
und jetzt diese Körnchen…
Im dritten Refrain sind wir nicht mehr jung.

Zu geheimnisvoll die Augen
und ein goldener Ring am Finger.
Der lange Blick bittet mich sie zu stehlen.
Verflucht! Das Kaffee Aroma brennt plötzlich –
diesen Geschmack kenne ich von früher.
Ich hatte einst wilde Mandel gekostet.

[Gylon]

Hallo Erman,
ein klasse Text, spitze!

Liebe Grüße Gylon

[ex findefuchs]

Du fängst ein, wie wunderheilundtrostwirksam Erinnerungen über die täglichen, kleinen und großen Miseren hinweghelfen können, weil man sie überall hin mit sich tragen und bei Bedarf hervorholen kann.

finde

[Thing]

Du hast Dich in der letzten Zeit so rar gemacht .....

Und jetzt kommst Du mit diesem Mandel(Blüten)Gedicht, das hinreißen kann.


Wehmütigen Gruß
v.
Thing
(einst Romulus)