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Alt 03.11.2013, 18:38   #1
männlich NuclearWinter
 
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Standard Pentark

Ich schreibe an einem Buch, hab etwa 40 Word Seiten mit pt 12, bin auch fast fertig und werde nun jede Woche ein bis zwei Seiten :::hier::: hinschreiben. Wer will kann kommentieren und so eventuell auf das Ende der Geschichte Einfluss nehmen.
Kritik aller Art ist erwünscht.
Lg NW

Edit: der Text wurde bereits etwas erweitert

Geändert von NuclearWinter (03.11.2013 um 21:50 Uhr)
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Alt 03.11.2013, 19:51   #2
Thing
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Warum nicht hier in Poetry?
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Alt 03.11.2013, 20:27   #3
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Hab das bei Blogger heute schon erstellt und hab mir gedacht, ich könnt das hier eigentlich verlinken. Blogger hat den Vorteil, das ich dann, falls ich noch Zeichnungen zum Buch erstelle, diese im Buch ohne Links einfügen kann. Zudem finde ich es auch besser, dass man dort zu jedem Post einzeln Kommentieren kann, ohne immer angeben zu müssen auf welchen Teil man sich gerade bezieht.
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Alt 04.11.2013, 00:28   #4
männlich Jeronimo
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Warum nicht hier in Poetry?
Weil er ein rücksichtsvoller Mensch ist.
Die Trolle hier reichen doch vollkommen.

Jeronimo
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Alt 04.11.2013, 08:56   #5
Thing
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Ich für mein Teil lese nicht "fremd".
Da könnte ja jeder sein Gemäächs woanders einstellen und dann hier dazu auffordern, dort zu lesen.

Poetry als Litfaßsäule...
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Alt 04.11.2013, 16:54   #6
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Standard Teil 1

Na schön,, ich versuchs halt auf beiden Seiten aktuell zu halten
Zitat:
Zitat von Jeronimo Beitrag anzeigen
Weil er ein rücksichtsvoller Mensch ist.
Die Trolle hier reichen doch vollkommen.

Jeronimo
Der Troll soll hier Symbolisch stehen für eine Figur, welche zwar dem Menschen geistig ebenbürtig ist, aber dessen Welt noch nicht kennt, um so sein kritisches Urteil über unser sein darzulegen. Deshalb empfinde ich ihn als ideale Figur um eine gesellschaftskritische Geschichte zu erzählen. Er hat hier nichts mit dem Troll der Pop-Kultur am Hut. Es geht ihm nicht darum die Leute aufs Korn zu nehmen. Nun zum Text:

PENTARK
Titelbild
{edit: Bilder können halt eben nicht angezeigt werden...}
Dies ist die Geschichte von Pentark, einem Troll aus den finstersten Gängen und Höhlen der Berge. Pentarks Mutter starb als er das Dunkel der Welt erblickte und sein Vater erstarrte zu Stein, als ihn ein Sonnenstrahl bei einer Höhlenerkundung traf. Seine Eltern waren zudem Erzmagier, welche unter Trollen mehr geduldet als gemocht wurden. Trolle waren nämlich der Ansicht, dass Magier zu faul um zu arbeiten und hochnäsige Hochstapler wären. Zudem hatten sie gewissermassen Angst vor ihnen, da sie ihnen im Falle eines Streits bei weitem unterlegen waren und danach oft mit schweren Verletzungen davonhinkten. Bei Pentark waren zwar die Kräfte, welche seine Eltern besassen noch nicht vorhanden, doch wurde es von Tag zu Tag wahrscheinlicher, dass er sie erlangt. Und weil Trolle keinen potenziellen Magier bei sich in der Höhle haben wollten, da sie lieber ein ruhiges und geborgenes Leben führten, nahm sich keiner Pentarks an. So wohnte er denn einsam in der Höhle, welche einst seinem Vater gehörte, und lebte in die Nacht hinein. Pentark musste sich nie gross um etwas kümmern, denn Trolle ernährten sich von Wurzeln und notfalls auch Kriechtieren, wovon es in seiner Höhle genügend gab. Zudem lag noch ein unterirdischer See ganz in der Nähe, wo er seinen Durst löschen konnte. Probleme hatte er nicht, ausser das er manchmal vom Sohn des Königs gehänselt wurde. Dennoch war er nicht glücklich, da er unter beständiger Langeweile litt. Er dachte oft nach, was wohl ausserhalb der Höhlen und Gänge war. Sein Vater, als er noch lebte, hat ihn zwar oft vor der Welt ausserhalb des Berges gewarnt, doch nie hat er sie ihm beschrieben, was seine Neugier nur noch schürte. Er wusste fast nichts über diese Welt jenseits der schützenden Höhlen, denn er hatte auch nie etwas darüber gelesen oder sprechen gehört und wenn er jemand danach befragte, bekam er eine Abschiedsgrussformel zur Antwort. Was er wusste war, dass wenn die Sonne einen Strahl auf einen Troll richtete, der Troll sein leben verliert, doch dazu dachte er sich, dass man doch merken müsse, wenn der todbringende Feuerball sich dem Horizont nähert. Er dachte immer mehr und immer öfter über die Anderswelt nach, bis er sich eines Abends entschied, endlich aus den Tiefen des Berges empor zu kriechen.
So erblickte er erstmals das Gegenstück zu der Wurzelwelt, von welcher er sich hauptsächlich ernährte. Er sah Bäume, Pilze, Sträucher, Gräser und Kräuter, den Waldboden, die Sterne, den Mond und den endlosen Himmel, er hörte die Grillen, die Vögel, den Wind und die Flüsse. Alles erschien ihm so fremd und anders, denn im Gegensatz zu dem unförmigen Erdreich und dessen beständigen Ruhe, waren diese Sinneseindrücke so sanft und anmutig in ihrem Wesen, sodass er glaubte im Himmel zu sein. Auch atmete er zum ersten mal frische Luft. Er sog sie in tiefen Zügen in sich hinein und liess sie nachdem seine Lungen sie verwelkte wieder hinaus, um wieder Frische hineinzubringen. Er nahm die Luft mit einem solchen Durst auf, wie Jesus das Wasser als er nach 40 Tagen von der Wüste zurückkehrte.

Nach einer genussvollen Stunde erblickte er ein Wesen, wessen Erscheinungsbild sich zum Troll so ähnlich verhielt, wie das einer Blume zu ihrer Wurzel. Es schien ihm so, als gäbe es für alles was er bereits kannte ein unendlich schöneres Gegenstück. Ohne Furcht ging er auf sein Gegenwesen zu um in Erfahrung zu bringen ob es sich auch in der Essenz welche für das Auge unsichtbar war so dermassen unterschied, wie dessen Form sich von seiner Unförmigkeit es tat. Er sprach das Wesen hinterrücks an: „He du, was bist du?“
Das Wesen erschrak fürchterlich sodass es sich kaum mehr rühren konnte. Zuerst kreischte es unausstehlich, doch als Pentark mit ruhiger und zuredender Stimme seine Frage wiederholte, gab es nach kurzer Überlegung mit zittrigen Worten eine Antwort: „Ich bin ein Mensch. Aber, aber was bist du?“. Pentark sah, dass das Wesen unter enormen Ängsten zu litt und sprach deshalb so liebevoll und zahm zu ihm, wie er es sein Leben lang noch nie tat, denn er wollte den Menschen nicht verscheuchen. Er antwortete: „Ich bin ein Troll. Mein Name ist Pentark und du musst keine Angst vor mir haben, ich will dir nichts böses.“ Das Wesen beruhigte sich nur wenig und stotterte: „A-a-a-a-aber Trolle gibt es doch gar nicht.“ Pentark war verwirrt über die Begriffsstutzigkeit des Wesens und widersprach: „Aber natürlich gibt es Trolle, sonst gäb es mich ja nicht, und ich steh doch vor dir und spreche sogar mit dir.“ Pentark musste nun schmunzeln weil er sie jetzt etwas genauer betrachtete; das sanfte Gesicht war von viel zu langen Haaren umrandet, auch der Brustkorb schien über jedem Verhältnis zu stehen und vor allem ihr Körperfell (was eigentlich ihre Kleidung war) war so komisch gefleckt und gestreift wie er noch nie sah. Als er aber das Wesen als Ganzes nun so einstudiert hatte verflog das lächerliche so schnell wie es gekommen war und er war von dessen Gesamtheit entzückt. Andersrum war das genaue Gegenteil der Fall. Das Mädchen fürchtete sich seiner, da er grobe Züge hatte und mit Wurzelwerk bekleidet war. Sein silberner, massiver Körperbau welcher zum Teil mit Schlamm bedeckt war, die düsterfarbenen Augen und sein lautstarkes Atmen waren ebenfalls befremdlich. Es fragte ganz wirr, als würde es bedroht: „Was willst du von mir?“ Das wusste Pentark selber nicht so genau, doch er interessierte sich brennend für das unbekannte Geschöpf weshalb er antwortete: „Ich möchte dich kennen lernen. Ich will wissen was Menschen sind, und was sie von uns Trollen unterscheidet, aber zuerst einmal, wie heisst du und was machst du hier?“ Dies schien die Angst des Mädchens zu nehmen und zum ersten mal antwortete sie mit ruhiger, honigsüsser Stimme: „Mein Name ist Sarah und ich sammle Fliegenpilze.“ Pentark kannte Fliegenpilze, denn böse Trolle benötigten sie früher um anderen Schmerzen zuzufügen, indem sie die Fliegenpilze unter deren Essen mischten. Doch dieses wunderbare Ding, so dachte er, konnte doch nichts Böses vorhaben. So hakte er nach:
„Wozu brauchst du Fliegenpilze? Willst du etwa jemanden vergiften?“
„Nein, ich brauche sie für mich selbst. Ich rauche sie nämlich.“
„Was soll das denn bedeuten?“
„Na ganz einfach, man verbrennt etwas möglichst langsam und inhaliert den Rauch der dabei entsteht!“
„Und was soll das genau bringen?“
„Es verändert die Gefühlslage und Wahrnehmung. Manchmal fühlt man sich einfach zufrieden, manchmal fühlt man sich mit dem Universum verbunden, manchmal beginnt alles zu Tanzen, manchmal findet man alles witzig und muss ständig lachen und wenn man Pech hat, fühlt man sich einfach nur schlecht, aber das Risiko nehme ich gerne in kauf, wenn man so sieht was es alles gutes bewirken kann.“
Staunen zeichnete sich auf Pentarks Gesicht ab. Er wollte das unbedingt einmal ausprobieren, weshalb er begeistert fragte: „Kannst du mir zeigen wie das geht?“ Sie begann zu lächeln, das Eis schien gebrochen. Völlig unbefangen erwiderte sie nun: „Natürlich, aber dafür müsste ich zuerst welche finden. Die Förster beseitigen die meisten, weil sie angeblich zu gefährlich seien. Kannst mir ja beim Suchen helfen.“ Pentark willigte ohne zu zögern ein und so begannen sie gemeinsam nach Fliegenpilzen zu suchen. Sarah war es nun doch etwas mulmig zumute, denn es war schliesslich ein Troll mit dem sie alleine im dunklen Wald war und zudem war es Mitternacht. Doch irgendwie freute sie sich auch, denn nun hatte sie wenigstens Gesellschaft. Gegen drei Uhr Morgens hatten sie sieben Pilze beisammen, worauf Sarah zu Pentark sprach:
„Ok, das sind jetzt genug. Ich werde sie heute in der Sonne trocknen lassen, danach können wir sie gemütlich rauchen.“
„Aber ich kann bei Sonnenschein nicht draussen sein!“
„Nun, hmm, dann treffen wir uns morgen Abend genau hier.“
Bei den beiden Worten 'genau hier' lief es Pentark kalt über den Rücken, denn er wusste nicht wo er war! Deshalb fragte er:
„Weisst du noch wo wir uns heute zum ersten mal begegneten?“
„Na klar! Am unteren Waldrand, an der Verzweigung der Pfade nach Wittichen, Sarlen und Ambras.“
„Kannst du mich dort hinführen, ich weiss nämlich nicht wo wir sind.“
„Natürlich, folge mir!“
Als sie dort ankahmen fragte ihn Sarah: „Morgen um Mitternacht hier?“ „Ok, aber wie weiss ich wann Mitternacht ist?“ Sie blickte ihn schräg an, dann nahm sie ihre Uhr ab, erklärte wie sie funktionierte und schenkte sie ihm. Sie werde ihren Eltern sagen, man hätte sie ihr in einer Spelunke gestohlen, dann würde sie schon eine neue kriegen. Daraufhin fühlte sich Pentark zum ersten Mal in seinem Leben glücklich und ebenfalls zum ersten Mal freute er sich auf die nächste Nacht. Auch fühlte er eine bisher unbekannte innere Wärme. Er war schlichtweg überwältigt. Lange betrachtete er in seiner Höhle die Uhr. Sie war wunderschön. Die weissen Zahlen stachen auf dem schwarzen Hintergrund deutlich heraus und das Gehäuse spiegelte alles wieder, was in seiner Umgebung war. So kam es, dass Pentark zum ersten Mal sein Gesicht sah. Nun wusste er auch, weshalb ihm Sarah zu Beginn mit solcher Angst begegnete, denn er sah wirklich grob aus, selbst für einen Troll. Nachdem er sich an seinem neuen Schmuckstück sattgesehen hatte, schloss er es um sein Handgelenk und legte sich in sein Erdloch um zu schlafen. Er träumte von Sarah und deren Geschenk. Noch nie hat ihm jemand etwas geschenkt, geschweige denn so etwas derartig schönes wie diese Uhr. So überlegte er im Traume, wie er sich angemessen dafür revanchieren könnte. Plötzlich erinnerte er sich, dass Sarah einen unechten Diamanten um ihren Hals trug. Sofort wachte er auf aus seinem Schlummer um sich auf die Suche nach dem grössten und schönsten Diamanten des Berges zu begeben. Lange suchen musste er nicht, denn er wusste wo er diesen fand: In König Rivfaders Schlafkammer. Entschlossen schlich er sich dort hinein und ersetzte den Diamanten mit einem ähnlich-förmigen Bergkristall.
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Alt 10.11.2013, 15:00   #7
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Standard Teil 2: Unendliche Schönheit

Als Rivfader kurz nach dem Überfall erwachte, schien dieser nichts bemerkt zu haben. Pentark atmete tief durch und versteckte den Diamanten unter der Wurzel des Baumes, der am nächsten zum Höhleneingang stand. Die Uhr welche sein Handgelenk sanft umschloss, zeigte erst Achtzehn Uhr an. Noch sechs Stunden musste er also warten, bis er endlich wieder aus der Einöde des einsamen Seins und der Sinnentlehrtheit des öden Alltags fliehen konnte. Als eine Stunde später die Sonne unter den Horizont sank, begab er sich schleichend zum Ausgang der Höhle in der Hoffnung nicht gesehen zu werden, doch ein anderer Troll folgte ihm, und gerade als Pentark in den Dämmerwald eintauchen wollte, sprach ihn dieser an: „Was willst du denn da draussen?“ Es war Frostvarg, welcher der Sohn des Königs war, der ihn ansprach. „Du weisst schon, dass du Gefahr läufst, von der Sonne versteinert zu werden, wenn du nicht rechtzeitig zurückfindest, so wie einst dein Vater?“ - „Lass mich“ antwortete Pentark schroff. Er konnte diesen hochnäsigen Königssohn nicht ausstehen, weshalb er sich schnell aus der Höhle begab, um ihn los zu werden. Er wartete nahe der Höhle bis sich Frostvarg wieder verkroch um dann anschliessend den Kristall unter den Wurzeln hervorzuziehen, den er dem fremden Wesen schenken wollte. Regungslos wartete er nun vor dem Höhleneingang bis Sarah mit einer halben Stunde Verspätung am ausgemachten Treffpunkt ankam. Sie entschuldigte sich auch gleich für ihre Verspätung:„Tschuldigung, aber meine Eltern gingen Heute später zu Bett als üblich, deshalb konnt' ich mich erst vor 'ner viertel Stunde aus dem Haus schleichen.“ - „Schon in Ordnung, ich hab ja sowieso nichts anderes zu tun.“, entgegnete Pentark. Sie lächelte. Es war das schönste lächeln, welches er je gehört und gesehen hatte. Die weichen roten Lippen, welche einen schmalen Spalt in sich liessen um das weisseste Weiss hindurch schimmern zu lassen, liessen seine Sinne erstarren und zugleich erwärmen. Er war für einen Moment von Glückseligkeit durchdrungen. Daraufhin nahm sie das Gespräch wieder auf: „Schon komisch, eigentlich wollte ich heute bei meinen Kumpels in 'ner Party sein und mich volllaufen lassen, doch jetzt sitz' ich hier mit dir, einem Troll, bei tiefster Nacht, ohne Furcht zu verspüren, und werde mit dir Pilze rauchen. Das wird mir niemand glauben.“ Sie lächelte wiederum, dann fuhr sie fort: „So, dann lasst uns mal beginnen!“ Daraufhin ergriff sie eine Schatulle aus Karton, welche sie unter ihrem Rock versteckt hatte. Darin befanden sich gedrehte Papierchen, welchen eine braun-weisse Mischung und ein bunter Karton inne lag. Sarah gab Pentark nun eine solche Pilz-Zigarette und ein Feuerzeug. Er wusste nicht recht, was er damit anstellen sollte, weswegen sie ihm das Zeug wieder aus den Händen entnahm. Dort berührten sie sich zum ersten mal und beide waren verwundert wie ähnlich ihre Hände sich anfühlten, vor allem Sarah, denn so stählern Pentark aussah, so gelinde fühlte er sich an. Sie nahm nun die Zigarette in den Mund, entzündete diese während sie kräftig daran sog und musste husten. Dann reichte sie dieselbe weiter an Pentark, der ebenfalls einen ordentlichen Zug nahm. Aus heiterem Himmel plötzlich durchfloss ihn die Magie seiner Ahnen, sein Geist öffnete sich und alles was ihn umgab, wurde Teil von ihm und er wurde Teil von dem was ihn umgab. Die Macht welche von seinen Vorfahren jeher in Besitz war, wurde auch ihm nun zu Teil. Sarah blickte ihn besorgt an und erkundigte sich: „Alles in Ordnung?“ Pentark starrte tief in ihre bernsteinfarbenen Augen und antwortete: „Ich wurde soeben Eins mit dem Universum geworden und meine Metamorphose zum Magier hat sich vollzogen, danke Sarah.“ Sie lachte laut und erklärte ihm: „Das ist bloss dein Gehirn, es spielt durch die Pilzeinwirkung verrückt.“ Pentark jedoch war sich sicher. Er wollte ihr beweisen, dass er nun zum Magier gewandelt war, deshalb fragte er sie mit einem fast stolzen Stimmfall: „Was soll ich tun, dass du mir Glauben schenkst?“ - „Verwandle uns in Raben, damit wir durch die Lüfte ziehen können und die unendliche Freiheit des Himmels geniessen können.“ Sie sprach dies so verträumt und wünschenswert aus, dass er sich in diesem Moment nichts schöneres vorstellen konnte. So schloss er seine Augen, ergriff ihre Hände und liess die Magie arbeiten. Und tatsächlich, selbst wenn er nicht wusste was Raben sind, die Vorstellung von Sarah und seine Magie liessen beide zu Raben werden. Die Kleider und die Halskette von Sarah fielen zu Boden, genau wie Pentarks Lendenschutz und Uhr. Er blickte nun auf sein neues Spiegelbild im reflektierenden Gehäuse seiner Uhr und prägte es sich gut ein, sodass er es wieder aufrufen konnte, wann immer er wollte. Nun flogen sie durch die stille Nacht. Sarah muss sehr verwundert gewesen sein, denn ihr standen noch während Stunden im Flug Schnabel und Augen weit offen. Pentark wurde durchdrungen von der Schönheit der Anderswelt. Die Natur war so dermassen unberechenbar schön und voller Abwechslung, dass ihm das derzeit ziemlich kleine Herz wie wild pochte. An einigen Stellen jedoch schien sie von einem steinernen und fast kubischen Parasiten befallen zu sein. An einem Fleck schienen sich diese Parasiten besonders wohlzufühlen und fanden dort eine grosse Verbreitung. Als sie von ihrem Ausflug vor die Höhle wiederkehrten, wollte er nachdem er beide wieder in die ursprüngliche Gestalt zurückverwandelte Sarah befragen, was es mit diesem Parasiten auf sich habe, doch als es soweit war, konnte er kein Wort mehr von sich geben. Er wurde durch Sarahs enthüllter Schönheit verstummt. Ihre Silhouette übertraf alles in Perfektion, was er zuvor je gesehen hatte. Nichts gab es was sich jemals derart in seine Augen einbrannte wie dieser Anblick. Sarah war ebenfalls von Pentarks muskulösen und stählernen Körpers angetan, jedoch errötete sie ab seinem entweihenden Blick auf ihre weissen Brüste.
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Alt 11.11.2013, 23:51   #8
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Standard Teil 3: Eine neue Welt

So zog sie schnell ihre Kleider an. Pentarks Stimme kehrte nach einigen Minuten wieder und so sprach er: „Beinahe hätte ich es vergessen:“ er zog Rivfaders Diamanten hervor, „ich habe hier einen echten Diamanten für dich, damit du dich nicht mehr mit dieser Fälschung zeigen musst.“ Sie stutzte. Der Diamant war so gross wie ein Tischtennisball und prächtig in seinem Schliff. Wenn sie den verkaufen würde, so könnte sie sich bis ans Lebensende allen Vergnügungen widmen, welche die Welt zu bieten hat, ohne jemals wieder zu arbeiten. Pentark sah die Gier in ihren Augen aufblitzen, weshalb er sie fragte: „Wenn ich ihn dir gebe, versprichst du mir dann, ihn für dich und nur für dich allein zu wahren?“ - „Versprochen!“ Daraufhin umschlang sie seinen Körper mit ihren Armen und setzte ihm einen Kuss auf die Wange. Er war entzückt. Bis er den Höhleneingang in den Blickwinkel bekam, wo Frostvarg mit düsterer Mine und einem abscheulich widerwärtigen Grinsen stand. Er gebot Sarah schnell zu gehen, verabschiedete sich hastig, da kam Frostvarg schon auf sie zu. Verängstigt rannte sie und Pentark versuchte Frostvarg mit aller Kraft zu hindern ihr weiter nachzulaufen. Mit Erfolg. Sie konnte fliehen. Pentark jedoch wurde daraufhin von Wachen festgenommen, denn Rivfader war ausser sich vor Wut, als ihm sein Sohn berichtete was er sah. Zuerst liess er Pentark von zwei Uhr Morgens bis sechs Uhr Abends auspeitschen, dann befahl er ihm, innert zwei Tagen den Diamanten zurückzubringen, und wenn er dies nicht vollbringen könne, so sollte er an einen Baum gefesselt werden um von der Sonne versteinert zu werden. Als er durch die Gänge von der Folterkammer wieder zurück in sein eigenes Loch kriechen wollte, sass darin Frostvarg. Pentark senkte demütig seinen gepeinigten Blick, Frostvarg jedoch begann einen entflammten Dialog:
„Keine Sorge Pentark. Ich weiss, bis jetzt waren wir nicht gerade Freunde und heute habe ich dich sogar verraten, doch nun habe ich erkannt, dass ich all dies nur aus Eifersucht tat. Während du schriest und die Peitsche in dein Fleisch einschnitt, habe ich mein Inneres erforscht und erkannt, dass ich dir viel leid bereitet habe, sehr oft zu unrecht und möchte mich bei dir entschuldigen. Auch habe ich gesehen, wie du und das fremde Wesen, welchem du Vaters Diamant schenktest, seltsamen Rauch ausgeblasen habt und euch dann in schwarze Flügeltiere verwandelt habt und dann hab ich gesehen, wie rein das Wesen ohne ihre Hüllen aussah, und ich wollte ich wäre du gewesen, als sie dir einen Kuss gab.“
„Und jetzt?“, erwiderte er schroff und matt.
„Und jetzt? Ich will fliegen genau wie du! Ich würde alles dafür geben, was du willst!“
„Was ich will, kannst du mir nicht geben.“
„Wieso?“
„Alles was ich will ist Sarah und der Stein deines Vaters, der mich wieder auf freien Fuss setzt.“
„Den Diamanten kann ich dir geben.“, er begann verschlagen zu lachen, „ich hab ihn vor einer Woche entwendet, weil ich Eindruck schinden wollte bei Traka, doch ich hab mich bisher noch nicht getraut ihn ihr zu überreichen. Ich hab ihn mit einem Bergkristall ersetzt, den nun das bezaubernde Wesen um den Hals trägt.“
„Du! Wenn das dein Vater erfährt!“
„Hätte ich das nicht getan, so sässest du jetzt total in der Scheisse!“
„Ja, aber wegen dir hat Sarah nun Angst hierher zurückzukehren! Gib deinem Vater den Kristall eigenhändig zurück, ich gehe auf die Suche nach Sarah, ich muss sie wiedersehen.“
„Aber die Sonne! Sie wird dich versteinern!“
„Nein, denn nun bin ich ein Magier und dank Sarah weiss ich, wie ich mich in ein Wesen verwandle, welches unter den Himmel und nicht unter die Erde gehört und solche Wesen werden bei Sonne nun einmal nicht versteinert.“
„Und wenn du doch zu Stein wirst?“
„So müsste ich dieses öde Leben nicht mehr ertragen!“
Pentark rannte aus seinem Zimmer, versteckte seine Uhr, welche ihm inzwischen zum teuersten Objekt wurde, unter einer Wurzel, welche er mit einem unikursalen Hexagramm kennzeichnete, verwandelte sich in einen Raben und flog dem Licht zu. Obwohl die Sonne schien, konnte er sich frei bewegen, sein Fluch war überwunden. Zum ersten mal sah er Farben, es war überwältigend. Alles war noch tausendmal schöner was er gestern schon bei Dunkelheit betrachtete. Nun konnte er auch den Verursacher ausmachen, der für den scheinbar parasitären Befall der Natur verantwortlich war: Sarahs Rasse! Überall wo die Natur tot war, befanden sich Menschen. Je grösser die Ausbreitung des scheinbaren Ekzems, desto mehr Menschen tummelten sich darin. Doch er wusste tief in seinem Inneren, dass Sarah keine Schuld daran trug, allerdings wusste er nicht, wer genau. Er suchte bei der Siedlung, welche seiner Höhle am nächsten lag, nach Sarah. Die Menschen beachteten ihn kaum, so war es ein leichtes ohne Verdacht zu schöpfen durch die Gassen zu fliegen und durch die Fenster zu schauen um nach Sarah zu sehen. Dort sah er viele hübsche Mädchen und Frauen, einige waren sogar nackt, manche in heissen Dessous, andere in Alltagsunterwäsche und die Meisten in Röcken oder Hosen und Blusen oder Shirts, doch keine davon reizte seine Sinne so sehr, wie Sarah dies vermochte. Nach einer Stunde fand er diese schlussendlich in einer sonnenlosen Gasse, umgeben von drei Jungs, welche mit ihr rauchten. Er flog geschickt auf ihre Schulter, worauf die drei Typen sehr verdutzt drein schauten. Sarah blieb cool und sprach unter einem amüsierten Grinsen: „Hi Pentark!“. Da fragte einer von den drei Jungs:
„Ist das dein Haustier? Wusste gar nicht, dass du eines hast.“
„Nein, das ist Pentark, ein Freund von mir.“ Pentark wurde es warm ums Herz als er dies hörte, denn er hatte noch nie Freunde.
„Du hast einen Raben, ALS FREUND???“, fragte er, wobei seine Gesichtszüge ganz klar die Worte 'Was zum Teufel?' darstellten.
„Er ist nicht wirklich ein Rabe!“ antwortete sie, woraufhin sie erzählte, was sie die letzten beiden Nächte mit ihm erlebt hatte. Die drei Knaben lachten lauthals und versuchten ihr beizubringen, weniger Drogen zu nehmen, doch einige Sekunden darauf verschwand die Sonne im Horizont und Pentark offenbarte sich.
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Alt 20.11.2013, 22:12   #9
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Standard Teil 4: Von Glückseligkeit und Reichtum

Die drei Gesichter, welche vor einem Augenblick noch knallrot waren ab lautem Gelächter, erblassten kreideweiss vor Erstaunen und durchaus auch vor Furcht. Pentark fragte sardonisch: „Na was ist denn auf einmal?“ - „Das sind ziemliche Hosenscheisser“, erwiderte Sarah mit einem siegreichen und sarkastischem Grinsen. Als die drei Witticher (die Stadt in der wir uns befinden ist Wittichen) sich von ihrem schrecken erholt zu haben schienen, begannen sie, Pentark mit Fragen über sein Wesen zu durchlöchern. Sobald er ihnen Rede und Antwort gestanden hatte, fragte er, was er schon lange fragen wollte: „Wie kommt es, dass dort wo ihr Menschen lebt alle Natur verschwunden ist?“. Nach einem Moment der Gedankensammlung antwortete einer der dreien: „Nun, das kommt daher, dass wir nicht in Höhlen sondern in Häusern leben und Strassen und Eisenbahnschienen brauchen um uns darauf mit Vehikeln fortzubewegen. Zudem haben wir industrielle Zonen wo vielerlei Material produziert, verarbeitet oder verwertet wird. Leider erfährt die Umwelt deswegen enorme Schäden, doch das nehmen wir in kauf, schliesslich hilft es uns dabei, dass wir alles haben können was wir wollen.“ - „Aber ist es denn nicht so, dass je mehr man hat, desto unglücklicher ist? Schlussendlich muss man ja auf alles Acht geben was man besitzt und man hat deswegen immer weniger Zeit für diejenigen die man liebt und mag und vor allem weniger Zeit sich mit anderen zu unterhalten. Bei uns ist niemand gerne König, denn der muss sich um das ganze Königreich kümmern, und hat somit weniger Zeit für das was wirklich wichtig ist; Freundschaft. Er besitzt vielleicht viele Güter, Steine und Höhlen, aber viel weniger wertvolle Gesprächsstunden. Wobei nicht einmal das so wichtig ist. Ich bin auch gerne alleine und irre oft ziellos umher. Der König hat einfach keine Zeit dafür, weil er viel zu beschäftigt damit ist uns zu dienen indem er sich mit unserem (und auch seinem) Vermögen beschäftigt. Es ist also eigentlich so, dass der, welcher weniger an Materiellem besitzt, mehr Freiheit und Freizeit hat uns somit vieltausendmal glücklicher.“
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