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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 19.08.2012, 17:42   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Phantasia

Der Tau setzt sich am Morgen nieder
und sagt: Ich komm als Nebel wieder,
zersetz die Luft mit Tröppelschlick
und mache euch den Durchblick dick.

Ihr könnt ja sowieso nicht sehen
und nicht mal blind am Stöckchen gehen.
Ich tauch das Gras in Nebeltau
bis es sich fragt: „Bin ich schon blau?“

19. August 2012
by Ilka-Maria
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Alt 19.08.2012, 18:34   #2
männlich Martand
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Hi Ilka-Maria,

solche Gedichte werden auch in der Fantasyrubrik eingestellt.
Beim ersten Lesen dachte ich auf eine gezielte Forenanspielung oder Persiflage,
nach mehrmaligen Nachdenken darüber, komme ich zu der Ansicht, dass das Gedicht keinen Zweck verfolgt, sondern auf gekonnt gesetzte Reime und eine eben nicht durchgehend sinnvolle Story setzt.

Der letzte Vers war wohl ausschlaggebend für den Titel.

LG
Martin
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Alt 19.08.2012, 19:17   #3
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Alt 19.08.2012, 19:18   #4
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?
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Alt 19.08.2012, 19:30   #5
weiblich Ilka-Maria
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Taunebel, lieber Martin, ist, wenn sich das Naß der frühen Morgenstunden langsam in die Luft erhebt und sie mit Tröpfchen verdickt, so daß Menschen wie Du und ich die Hand nicht mehr vor Augen sehen können. Zwar habe ich diesen Vorgang noch nie erlebt, weil Nebelbildung eigentlich anders abläuft, aber man hat ja Phantasie.

Beim Nebeltau wird es schon schwieriger. Da ist die Luft dicknaß, und zwar bis in die frühen Morgenstunden, an deren Ende sich der Nebel endlich als Tau auf Blumen, Gras und Windschutzscheiben niederläßt. Habe ich in dieser Konzentration auch noch nie erlebt, aber man hat ja Phantasie - und Wischblätter.

LG
Ilka
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Alt 19.08.2012, 19:37   #6
männlich Martand
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Interessante Ausführungen.
Dass mit dem verwirrt-sein durch den Taunebel habe ich mir schon gedacht, als dann der letzte Vers aber alles übern Haufen warf.

Ich denke, man kann dein (schönes) Gedicht so oder so interpretieren.
Tiefe, die man oft vergeblich sucht!

LG
Martin
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Alt 19.08.2012, 19:42   #7
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Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
Interessante Ausführungen.
Dass mit dem verwirrt-sein durch den Taunebel habe ich mir schon gedacht, als dann der letzte Vers aber alles übern Haufen warf.
Wieso? Die Farbe des Grases wird oft als blau bezeichnet. Es gibt Sprachen, in denen zwischen grün und blau nicht unterschieden wird, weil man darin keine unterschiedlichen Farben, sondern Abstufungen einer einzigen Farbe sieht.
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Alt 19.08.2012, 19:46   #8
männlich Martand
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Dann scheinte es nicht nur blaue Blumen in der Poesie zu geben... .

Unter dieser Erklärung ist das und dein Gedicht einleuchtend.
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.08.2012, 19:49   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
Dann scheinte es nicht nur blaue Blumen in der Poesie zu geben... .
So ist es.

Atlantis ist überall. (Novalis)
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Alt 20.08.2012, 23:45   #10
männlich Ex-Bane
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Handwerklich sehr gut umgesetzt. Gefällt mir wirklich sehr gut.

bG Bane
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Alt 21.08.2012, 06:19   #11
weiblich Ilka-Maria
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Danke. Ist aber wirklich nur eine Persiflage.

VG
Ilka
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