Morphektometrie

[Carousha]

Morphektometrie

Spröde knarzt meine Anwesenheit
in Deiner wachenden Gegenwart.
Die Ohnmacht dreht mich und schläfert mich ein.
Bannend legst Du Deine Hände um den harten Raum,
der mich enthält und aus dem nur meine Blicke rinnen,
meine Gestalt fällt amorph.
Deine Hände gleiten über mein fragiles Gehäuse.
Ich wittere die Wärme Deiner Reibung durch mein Gewirke,
spüre Deinen Widerhalt sich gegen meine Starre verdichten.
Deine Gesten ein dumpfer Abdruck auf meiner Haut.
Fühle Dein Widerlager meinen Rahmen umspannen.
In einem lautlosen Seufzen
löst sich die Schärfe meiner Kontraktur,
Masse flutet an Deine mächtige Brust.
Ich entfessle meine Spreitkraft,
lasse sie Deine Reaktionen vermessen,
ein Lot in Deinen Räumen stellen und sprengen.
Begreife die Schattenrisse meines Gespinstes
und wie sich meine Firnis an Dir aufraut,
wie meine Unsichtbarkeit an Deiner Berührung gerinnt,
sich geschmeidig in Deinen Ausdruck einformt
und langsam kristalline Gestalt
gewinnt.

Mit bestimmender Sanftheit
schmiegst Du Deine Lippen
an meinen pochenden Körper
und gibst mir Atemzug um Atemzug
einen Hauch meines Lebens.

Aus mir bricht ein Schrei.
Ich muss gehen.

Ich halte Dein Negativ in meinen Schemen verankert.
Du zitterst wie ein mahnender Windhauch
am Grat meines Orkus,
Krieger des Nordens,
und bewahrst meine Kontur.
Die Morphektometrie bleibt
zwischen uns beiden
verspannt.