haiger abrieb

[Richard L.]

weiß es noch, kleine renner haben wir in den sand geknirscht.
mancher blieb versunken, vermisst, abends in schweren wettern.
sprangen aus den betten in unsere welt: blau, weiß, grün, braun.
wir, richtige indianer mit kriegsbemalung, die: pengpeng-jungs.
saßen in den büschen, im hohen gras, saßen hoch in den bäumen.
hatten pfeil & bogen, etwas seil, ein messer, alle zeit dieser welt.
der eismann bimmelte sich durch unsere ersten schönsten sommer.
mama spuckte wassermelonenkerne, wir lachten und papa grillte.
sein großes grünes auto, auf allen reisen dieselnd die erinnerung.
weiß es noch, efi, brauchtest hundert schnecken für deine träume.
eine blieb liegen, versunken, vermisst, nachts in schweren wettern.
die ersten jungen jahre, beim abschied lernte ich die birken schätzen.


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„haiger“ leitet sich von Haiger-Burbach ab, dort verbrachte ich meine ersten 10 Jahre.

[Merith]

Wunderbare Erinnerungen schreibst du da, geheimnisvolle Kindheit mit eigenen Ritualen, den Erwachsenen unverständlich.
Tage bleiben im Kopf, unvergessen, alles schien machbar, alles erlebbar, es war eben die peng-peng-Zeit.

Lg
Merith

[Gylon]

Glasmurmeln klacken
verschwinden im Loch
Spielzeugsoldaten fallen
am Rande liegt Jim Knopf
peng peng du bist tot
nein ich habe zuerst geschossen

Hallo Farrell,
danke für das reanimieren von längst eingeschlafenen Erinnerungen.

Liebe Grüße Gylon

[ANOUK]

Hallo Farrell,
dein Text rührt bereits beim ersten Lesen an. Wer würde sich nicht sofort in die eigene Kindheit zurückversetzt fühlen, in jene magischen Tage, in denen man „alle Zeit der Welt“ hatte, wo freies Spiel, bestimmte saisonale Genüsse ( oh, ja, Eis und Wassermelone!) sowie erste, euphorisch geschlossene Freundschaften das Leben bestimmten. Freundschaften, die uns teilweise fürs Leben prägten. Spiele und Gespräche, die wir immer mit einer ganz bestimmten Person in Verbindung bringen werden und die später, wenn das Leben uns fest in der Mangel hat, einen immensen geistigen Reichtum darstellen.
Kindheit… das ist das wahre Paradies. Kein „Ort“, sondern jene ungebändigte, magische Zeit, in der noch alles, alles möglich war.
Du benutzt wie üblich sehr schöne, einprägsame Bilder, die – obschon aus dem Leben gegriffen – wohl nicht jedem von uns in den Kopf gekommen wären. Ferner mag ich – wie üblich – deine nicht ganz alltägliche Wortwahl.
Ich habe diesen Text sehr (!) gerne gelesen und fühle mich durch eigene aufsteigende Erinnerungen aus jener Zeit bereichert,
lG,
Anouk

[Pfil]

Hallo Farrell,
beim pengpeng und beim Eismann hat es Klick gemacht.
Gylons „nein ich habe zuerst geschossen“ setzt noch einen drauf.
Danke für die „Rückführung“.
Gruß
Pfil

[anna amalia]

Lieber Farrell,

Was soll ich noch anderes als meine Vorredner sagen....es war die eine Schnecke in schweren Wettern, die besonders in meinem Herzen liegen blieb..

Danke!

Anna

[Richard L.]

Hallo zusammen,
vielen herzlichen Dank für die zahlreichen positiven Rückmeldungen, ich freue mich sehr! Ja, Merith, ich denke, Du hast einen besonderen Bezug zu dieser „Pengpeng-Zeit“. Gylon, stimmt, man könnte es noch weiter ausführen. Anna, lieben Dank*. Schön, dass es geklickt hat, Pfil, und Du Dich zurückerinnert hast. anna a, ja, das mit der einen Schnecke hat auch eine besondere Bedeutung!
Ich wünsche einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße, Farrell

[Merith]

Lieber Farrell,

ich habe dein Gedicht heute noch einmal gelesen und es wird mir immer wertvoller; ich werde es jetzt in meine Favoritenliste aufnehmen, was dir durchaus "zur Ehre gereichen" soll, da ich dies nur mit Überzeugung und nach reiflicher Überlegung tue.

Liebe Grüße
Merith

[Richard L.]

www.loveandmarriage.de/wp/wp-content/uploads/2010/04/blumenstrauss-390x279.jpg

Das freut mich wirklich sehr, liebe Merith!
Grüße ins Isental

[Merith]

Danke, Farrell, danke , freut mich soooo

Merith

[Zwiebel]

Hallo Farrell,
schließe mich Allen und Allem an und danke Dir fürs Erinnern!
Sonntagsgruß, Viola

[Richard L.]

Hallo Viola,
sozusagen gerne geschehen..
LG, Farrell

[Versard]

Find ich gelungen.

Gruß,

Versard