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21.12.2010, 11:59 | #1 |
Lyrische Selbstironie
Mit meiner Album-PoesieFridolin |
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21.12.2010, 12:13 | #2 |
Forumsleitung
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Na und, Fridolin? Wenn schon!
Was nützt mir die Erbsenzählerei und der gleichförmige Singsang eines perfekt geformten Gedichts, wenn es mir inhaltlich nichts zu sagen hat oder mich gar einlullt? Dann lieber Witz, originelle Ideen oder einen aus der Reihe tanzenden Rhythmus zum Wiederwachwerden. Bleib getrost bei Deinem Stil. LG Ilka-M. |
21.12.2010, 12:13 | #3 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Fridolin!
Wer sich selbst so köstlich auf den Arm nehmen kann, gehört schon zur höheren Riege! Deine "Album-Verse" sind immer gekonnt, m i r bereiten sie viel Freude. Stell nur Dein Licht gar zu tief unter den Scheffel! Auch wenn Du keine Sudelbücher schreibst, darfst Du Dich doch zu Füßen Lichtenbergs niederlassen! Thing |
21.12.2010, 17:49 | #4 |
Aber Ilka-Maria,
ich danke dir für deine, wie immer offenen, Worte. Nachdem ich für meinen teilweise eigenwilligen Stil andernorts etwas gebeutelt wurde, habe ich diese - natürlich überzogenen - selbstironischen Verse verfasst. Aus dem Zusammenhang gerissen, stellen sie sich hier, wie ich sehe, etwas anders dar. Aber das herauszufinden, war gerade meine Absicht. Bei Durchsicht meiner Gedichtsammlung muss ich tatsächlich feststellen, dass etliche meiner Reimereien zwar witzig gereimt, aber metrisch nicht sauber sind. Lieber Thing, vielen Dank für deine verständnisvollen Worte. Darf ich euch noch eine Frage stellen. Ich unterstelle, dass ihr euch in der Literatur besser auskennt als ich. Es geht um den Autor Oskar Loerke, auf den ich kürzlich hingewiesen wurde. Ich erinnere mich, dass ich während meiner Schulzeit bei einer Abschlussfeier des Jahrgangs Gedichte von Weinheber und Loerke rezitieren durfte. Weinhebers Gedichtband "Späte Krone" habe ich heute noch in meinem Bücherschrank, aber von Loerke habe ich nichts. In Erinnerung ist mir nur noch sein Berliner Sonnett. Er scheint inzwischen ziemlich vergessen. Dass er zu den 88 Dichtern gehörte, die sich in einer Unterschriftenliste zu Hitler bekannten, hat ihm offenbar ziemlich geschadet. Thomas Mann hat ihn anscheinend geschätzt, denn er zeigte sich verwundert, dass Loerke auch zu den Unterzeichnern dieser Ergebenheitsliste gehörte. Loerke hat allerdings seine Unterschrift damit begründet, dass er seinen Verlag habe schützen wollen, der sonst aufgelöst worden wäre. Im Wallstein-Verlag ist eine neue Gesamtausgabe von Loerkes Gedichten erschienen, die mir empfohlen wurde. Liebe Grüße Fridolin |
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21.12.2010, 18:18 | #5 |
R.I.P.
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Halli Hallo!
Weinheber hat auf mich schon in meiner Jugend durch seine Wortgewalt und, für mich damals neu, großartigen Enjambements großen Eindruck gemacht. Das von Loerke wußte ich. Ein Urteil steht mir nicht zu, aber seine Erklärung scheint mir einleuchtend. Was wurde nicht alles damals unter dem Existenzdruck geschrieben. Und die wenigsten waren begütert genug, ins Exil zu gehen. Also: Ich schwärme für beide, habe aber leider nicht mehr viel. Lediglich in Reclam-Anthologien. Mein Rat: Anschaffen! Thing |
21.12.2010, 19:11 | #6 |
Hallo Thing,
ich war heute in der größten Buchhandlung in Stuttgart und dachte, die Neuerscheinung von Loerke dort vorzufinden. Nichts da. Es ist erschreckend, wie stiefmütterlich die Lyrik dort behandelt wird. Früher hatten die eine umfangreiche Sammlung von Lyirk. Dafür jede Menge Sach- und noch mehr Kochbücher. Den Loerke werde ich morgen bei meinem Buchhändler am Ort bestellen. Liebe Grüße Fridolin |
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21.12.2010, 19:57 | #7 |
Forumsleitung
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Mir waren beide Namen nicht bekannt, die Stoffauswahl für den Unterricht ist regional unterschiedlich, und im Frankfurter Raum dominierten natürlich Goethe und Schiller. Daneben konzentrierte man sich auf einige bestimmte Epochen. Meine Literaturkenntnisse habe ich erst zehn Jahre nach meinem Realschulabschluß erweitert, teilweise autodidaktisch, teilweise durch eine Tudorin, mit der ich mich auf meine Abiturprüfung vorbereitete.
Ich habe jetzt aber festgestellt, daß ich eine zweibändige Literaturgeschichte im Regal stehen habe (hatte ich mal geschenkt bekommen), in der beide Dichter, Weinheber und Loerke, erwähnt werden. Im zweiten Band, dem Begleitlesebuch zum ersten Band, sind sogar zwei Gedichte von Loerke abgedruckt, nämlich "Die ehrwürdigen Bäume" und "Weichbild". Außerdem habe ich herausgefunden, daß das Project Gutenberg von SPIEGEL-Online für Loerke bereits eine Seite eingerichtet hat, aber seine Arbeiten sind noch bis 31.12.2011 gesperrt. Dann läuft wahrscheinlich der Urheberschutz aus. Gruß Ilka-M. |
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