Ungelenk bei Poetry.de

Jeremy · 28.01.2008, 02:04

Vielleicht oblag es niemals mir.

Doch zerrte ich mit Grundesgüte
an wohlplatzierten Nylonfäden
und labte mich ganz unbedacht
an Deiner Überschaubarkeit.

Verkannte hierbei siegessehnend,
dass Bindung Dich nicht spielbar macht.

Franke · 28.01.2008, 11:30

Hallo Maniac!

Sowas muss auch mal sein, dass man schlicht und ergreifend sagt: Wahnsinn!

Das fängt schon beim gelungenen Titel an. Der erste Satz macht neugierig auf das weitere Gedicht. Und hier: Feinste Wortwahl und eine Sprachmelodie, wie man sie selten zu lesen bekommt. Das ganze Gedicht swingt von Anfang bis zum Ende.
Dieses vorsichtige Hinterfragen einer Beziehung wurde hier sehr treffend herausgearbeitet.
Ich bin begeistert!

Liebe Grüße
Manfred

Jeremy · 28.01.2008, 12:34

Hallo Manfred!

Mein erstes Geschreibsel seit nem halben Jahr. Dachte wirklich, ich wäre nicht mehr in der Lage etwas zu Ende zu bringen (denn an Anfängen mangelte es nicht).
Ich bedanke mich herzlich für Dein Lob.
Allerdings bin ich mit dem Anfang irgendwie nicht zufrieden. Habe den Satz mehrfach umgestellt und überlege die ganze Zeit, ob ich ihn komplett austauschen sollte. Wobei das "oblag" irgendwie Grundstein für den Rest war.

Nochmals lieben Dank!

LG
Tanja

Rabenstolz · 28.01.2008, 12:42

Hallo Maniac!

Läßt sich, wie von Franke, als Himterfragen einer Beziehung lesen
- ich erkenne darin eher den gescheiterten Versuch, Gitarre spielen zu erlernen.
Es sei denn das LyrIch vergleicht das LyrDu in der zwischenmenschlichen Beziehung mit einer Gitarre.

So oder so, gefällt mir vom Ausbau und der Wortwahl her sehr,
auch der eher zufällig erscheinende Reim von Z4 zu Z7 gibt eine sehr schöne Melodik.

Danke.

Rabenstolz

Franke · 28.01.2008, 18:25

Hallo Maniac!

Um Himmels Willen lass bloß den Satz am Anfang stehen. Der ist mit das beste am ganzen Gedicht. Vor allem auch deswegen, weil die meisten diesen Satz an das Ende des Gedichtes gesetzt hätten.
Du aber hast das Resümé hier an den Anfang gestellt und es trotzdem geschafft, die Aussage noch zu steigern. Sehr fein!

Liebe Grüße
Manfred

Jeremy · 28.01.2008, 20:37

@Rabenstolz: Stimmt, auch das Gitarre-spielen-lernen läßt sich lesen. Auch wenn ich selbst nicht drauf gekommen wäre und bei mir sich eher Puppen (eine Puppe) vermeintlich lenkbar geben (gibt).
Der kleine Reim ist mir erst gar nicht aufgefallen

. Empfand ihn aber auch nicht als störend und so durfte er bleiben.
Bin sehr erfreut, dass es Dir gefallen hat. Danke dafür!

@Manfred: Schon überedet. Es bleibt wie es ist. Nochmals vielen Dank!

GLG
Mani

28.01.2008, 02:04	#1
Jeremy Dabei seit: 05/2006 Ort: NRW Alter: 47 Beiträge: 278 Meine Gedichte	Ungelenk Vielleicht oblag es niemals mir. Doch zerrte ich mit Grundesgüte an wohlplatzierten Nylonfäden und labte mich ganz unbedacht an Deiner Überschaubarkeit. Verkannte hierbei siegessehnend, dass Bindung Dich nicht spielbar macht.

28.01.2008, 11:30	#2
Franke Dabei seit: 05/2007 Beiträge: 539 Meine Gedichte	Hallo Maniac! Sowas muss auch mal sein, dass man schlicht und ergreifend sagt: Wahnsinn! Das fängt schon beim gelungenen Titel an. Der erste Satz macht neugierig auf das weitere Gedicht. Und hier: Feinste Wortwahl und eine Sprachmelodie, wie man sie selten zu lesen bekommt. Das ganze Gedicht swingt von Anfang bis zum Ende. Dieses vorsichtige Hinterfragen einer Beziehung wurde hier sehr treffend herausgearbeitet. Ich bin begeistert! Liebe Grüße Manfred

28.01.2008, 12:34	#3
Jeremy Dabei seit: 05/2006 Ort: NRW Alter: 47 Beiträge: 278 Meine Gedichte	Hallo Manfred! Mein erstes Geschreibsel seit nem halben Jahr. Dachte wirklich, ich wäre nicht mehr in der Lage etwas zu Ende zu bringen (denn an Anfängen mangelte es nicht). Ich bedanke mich herzlich für Dein Lob. Allerdings bin ich mit dem Anfang irgendwie nicht zufrieden. Habe den Satz mehrfach umgestellt und überlege die ganze Zeit, ob ich ihn komplett austauschen sollte. Wobei das "oblag" irgendwie Grundstein für den Rest war. Nochmals lieben Dank! LG Tanja

28.01.2008, 12:42	#4
Rabenstolz Dabei seit: 01/2008 Beiträge: 22 Meine Gedichte	Hallo Maniac! Läßt sich, wie von Franke, als Himterfragen einer Beziehung lesen - ich erkenne darin eher den gescheiterten Versuch, Gitarre spielen zu erlernen. Es sei denn das LyrIch vergleicht das LyrDu in der zwischenmenschlichen Beziehung mit einer Gitarre. So oder so, gefällt mir vom Ausbau und der Wortwahl her sehr, auch der eher zufällig erscheinende Reim von Z4 zu Z7 gibt eine sehr schöne Melodik. Danke. Rabenstolz

28.01.2008, 18:25	#5
Franke Dabei seit: 05/2007 Beiträge: 539 Meine Gedichte	Hallo Maniac! Um Himmels Willen lass bloß den Satz am Anfang stehen. Der ist mit das beste am ganzen Gedicht. Vor allem auch deswegen, weil die meisten diesen Satz an das Ende des Gedichtes gesetzt hätten. Du aber hast das Resümé hier an den Anfang gestellt und es trotzdem geschafft, die Aussage noch zu steigern. Sehr fein! Liebe Grüße Manfred

28.01.2008, 20:37	#6
Jeremy Dabei seit: 05/2006 Ort: NRW Alter: 47 Beiträge: 278 Meine Gedichte	@Rabenstolz: Stimmt, auch das Gitarre-spielen-lernen läßt sich lesen. Auch wenn ich selbst nicht drauf gekommen wäre und bei mir sich eher Puppen (eine Puppe) vermeintlich lenkbar geben (gibt). Der kleine Reim ist mir erst gar nicht aufgefallen . Empfand ihn aber auch nicht als störend und so durfte er bleiben. Bin sehr erfreut, dass es Dir gefallen hat. Danke dafür! @Manfred: Schon überedet. Es bleibt wie es ist. Nochmals vielen Dank! GLG Mani