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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 04.02.2007, 21:30   #1
la tristesse
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 93

Standard Abiotische Anarchie

Im Rückspiegel der Gegenwart
nimmt Schwarz gestalt an
anfänglich noch unbeholfen
später pochend

zum Schein der Straßenlaternen
mimt Regen Gewalt
kleine Nadeln fallen
wie Tausendstriche

(Ich betrachte die Supermarkt
korridore steriler Tütensuppen,
ihren Hunger nach Chemie
zu stillen)

Nebst Trunkenheit
vom Glück (oder anders)
faucht Trübsinn vergilbte
Sonnenstrahlen durch Staubglas

Ich male Grauzonen auf Buntsandstein
(hauptsächlich aus Langeweile)
und die Welt streut Wahnsinn
(der die Wahrheit verlacht)
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Alt 04.02.2007, 21:33   #2
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

liebe traurigkeit, ist es absicht, dass dem text jegliche umbrüche fehlen? wenn ja vielleicht doch eher etwas für den geschichtenbereich? und auch dann vielleicht etwas übersichtlicher gestalten? sprachlich und inhaltlich gefällt der text nämlich durchaus, insbes. das kursive
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2007, 21:40   #3
la tristesse
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 93

hallo Guardian,

war ein Versehen, wurde behoben und auch sonst nochmals korrigiert.

Danke,
traurigste Grüße
triste
la tristesse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2007, 21:56   #4
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

-
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Alt 04.02.2007, 22:13   #5
la tristesse
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 93

Hallo joana,

nene du, wird behoben.
Danke auch.

LG,
triste
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Alt 05.02.2007, 15:00   #6
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

*seufzt* tristesse... Ich muss meinen Usertitel ungbedingt ändern. Ja, das muss ich wohl, denn das hier, das gebührt einer wahren Metaphernprinzessin. Und nicht nur das. Die Sprache ist zudem sehr interessant und vor allem die kursiven Gedanken vereinen sich beim Lesen mit dem Strom der eigenen Gedanken. Man kann dieses Gedicht mit einer Leichtigkeit lesen, die mich nur staunen ließ.
Alleine schon der erste Vers lädt einen förmlich zum Weiterlesen ein.

Ich behalte dich im Auge. Ich glaube, ich habe bisher etwas verpasst!

Liebste Grüße.
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.02.2007, 17:40   #7
MORDS TUSSI
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 369

.
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Alt 05.02.2007, 22:04   #8
la tristesse
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 93

Guten abend,

@ cutie: wow..echt..Danke Das ist wirklich lieb von dir. Schön, dass es dir gefällt (und dass ich Metaphernprinzessin genannt werde..das ist...wow)
Danke, danke, liebe Grüße (kann das Kompliment übrigends nur zurückgeben, habs glaub ich schon mal gesagt, aber ich les auch deine Sachen wirklich gerne).

@sozial: Muss zugeben, dass ich das Wort auch erst seit Kurzem aus meinem Fremdwörterbuch geprügelt hab (ich blättere ab und zu darin, wenn mir langweilig ist). Hm..das mit der Wahrheit, ich war mir auch nicht so sicher. Werds mir überlegen. Vielen Dank auch dir.

Liebe Grüße,
triste
la tristesse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2007, 13:22   #9
MORDS TUSSI
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 369

.
MORDS TUSSI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2007, 17:49   #10
Gedankenworte
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 79

Eigenartig...aber hat was...erreicht Wirkung im Gefühlsbereich und weckt Lust auf eine Tütensuppe! ;-)
Gedankenworte ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2007, 20:41   #11
la tristesse
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 93

Abend,

Dankeschön ihr Beiden.

@sozial:tolle Interpretation!
Ich meinte auch die Welt als Sammelszenario von mechanisch,chemischen, kalten Elementen/ Ansichten einerseits und den gebrochenen Gefühlen- überhaupt den Emotionen- des lyr. Ichs andererseits.

Der Wahnsinn der "gestreut" wird, ist der Versuch der Menschen (die das Selbe wie das lyr. Ich denken) beide Welten zu verbinden, indem sie die Wahrheit als- wie du sagtest- relative, leere und instabile Größe darstellen und ihre eigenen Welten fern von Gesetzen finden (Anarchie).

Die "abiotische Anarchie" ist auf die Weltansicht des lyr. Ichs bezogen, wo es als Mensch zugrunde geht,entfremdet,sich alles zu Chaos und Unlogik verzerrt (Anarchie- hier negativ), aber leblos (abiotisch) bleibt.
(Sinnbild hierfür sind die "Supermarktkorridore" die als Menschenfallen mit Konsum, Kaufbarkeit und Gier locken,wobei Hunger mit Chemie, nicht mit Herz gestillt wird (ohne dass es bemerkt wird- weil anerzogene Wahrheit).
Diese Welt hält das lyr. Ich für steril, kalt, krank. Es entwortet auf seine Verzweiflung oberflächlich mit Langeweile und sinnlosem Handeln ("...Grauzonen auf Buntsandstein") um sich der Welt scheinbar anzugleichen, aber erhält sich insgeheim seinen eigenen Wahnsinn als einzigen Überlebensweg.
Kursivschrift sind jeweils die Gedanken des lyr. Ichs.

Ich hoffe es ist nachvollziehbar, man kann es von verschiedenen Seiten her aufrollen.
Lieben Dank, alles Gute
triste
la tristesse ist offline   Mit Zitat antworten
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