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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 23.06.2023, 17:19   #1
männlich Aquilion
 
Dabei seit: 06/2023
Beiträge: 15

Standard Seelenraub in Tiergestalt

Gefangen.

Geboren in die Welt hinein,
ohnmächtig, keine Wahl allein.
Getrennt von Mutter, früh entzweit,
mein Herz schreit nach Geborgenheit.

Meine Tage verbring' ich hier im Stall,
kein Licht, kein Gras, kein Vogelgeknall.
Ich stehe hier auf engstem Raum,
umringt von Leidensgenossen, in nahester Vertrautheit kaum.

Das Leben wird mir fortgenommen,
eingezwängt und willkürlich umgesetzt, keine Freiheit im Innern aufgenommen.
Getreten, geschlagen, gefügig gemacht und zum Zeugen gezwungen,
von anderer Leiden geprägt, ich werde allein gelassen, verschwiegen und erzwungen.

Ich bin darauf konditioniert, zu produzieren ohne Maß,
eine Maschine ohne Pause, der Körper bald ein Trauerspaß.
Ohne Rücksicht auf mich selbst,
wird Milch aus mir hervorgepresst, ohne Rosen und Nelkenwelf.

Ich gebär´ Kinder, die mir entrissen werden,
noch bevor sie die Sonne sehen.
Ich bin nicht ihre Mutter, die sie brauchen, mit wahrem Schmerz im Herzen
Trennung und Entfremdung bestimmen die Zukunft, voller Schmerzen.

Aber trotz der Misshandlung, die ich erleide,
gibt es noch ein bisschen Hoffnung in mir,
dass ich irgendwann ein Leben außerhalb dieser Käfige führen werde,
dass ich frei sein werde, auf grünen Weiden zu laufen.

Eine Träne rinnt mir übers Gesicht,
folgt der Enttäuschung, dem Schmerz, alles was in mir wohnt - das Bersten, nicht anders verricht'.
Ich denke an all das Leid, das ich erfahren musste
Müde, erschöpft und betäubt, gefangen in einer trostlosen, ohnmächtigen Luste
Als Preis für jeden Milliliter, den ich gebe,
mein Körper fremdbestimmt, doch auch mein Geist - tiefe Wunde und extreme Umgebung - das ich soweit bestrebe.

Doch dennoch gebe ich nicht auf, ich kämpfe weiter,
vielleicht werde ich eines Tages von meiner Last befreit, immer breiter.
Ich bete Tag und Nacht, dass ich dieses Leben nicht länger ertragen muss,
Keine weitere Opferung als Milchkuh unter der Hand des Menschen, was ich nicht mehr verlangen tue - ich möchte raus.

Befreiung.
Aquilion ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2023, 12:00   #2
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo Aquilion,

[B]Keine weitere Opferung als Milchkuh unter der Hand des Menschen![/B

Mich wundert, dass Deine von Sendungsbewusstsein geprägten Beiträge auf keinerlei Echo stoßen.
Dabei ist doch der Aufruf: "Keine weitere Opferung als Milchkuh unter der Hand des Menschen! erschütternd, ja, sogar zwerchfellerschütternd.
Was für ein Traumtänzer bist Du?
Ich bin Gegner der Massentierhaltung, habe meinen Fleisch- und Eierverbrauch eingeschränkt, trinke kaum noch Milch - stehe also kurz vor der Heiligsprechung.
Zur Zeit richte ich mein Augenmerk auf andere Lebewesen, die es einfach nicht schnallen, dass man andere nicht töten darf, nur um selbst satt zu werden.
Deinem Aufruf lass ich einen zweiten folgen:

Keine Hinrichtung als Opferlamm durch die Reißzähne eines Tigers!

Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
entfremdung, erlösung, leid



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