Lizenz zu Töten bei Poetry.de

Blutsschwester · 20.10.2006, 18:08

Ein weißer Kittel
legt Leben & Tod
in meine Hände
der Tod mein Auftrag

Durchdringende Töne
für mich Melodie
will sie nicht beenden
Gott spielen

Wieso gerade ich
falscher Dienstplan
Lizenz zum Töten
per Dienstübergabe

Mein Mund trocken
der Kopf dem Platzen nah
es ist mein Job
Töten unter Aufsicht

Wieso tut er´s nicht
sondern überlässt es mir
Gott in sein Werk zu pfuschen
über Leben zu richten

baal · 20.10.2006, 20:26

was ist denn dein job?

Blutsschwester · 20.10.2006, 20:38

ich bin Medizinische Fachangestellte *hach,hört sich das toll an*
Ich habe das Gedicht geschrieben, nachdem ich bei einem Patienten die Herz-Lungen-Maschiene abstellen sollte. Die ganze Familie war anwesend und mein CHef hat es mir "aufgetragen" da ich gut mit dem Mann konnte...

Yve · 22.10.2006, 10:19

Die letzte Strophe finde ich sehr gelungen. Ich finde sogar, dass die anderen Strophen überflüssig sind. Der Titel und die letzte Strophe zeigen den Kern auf. Zumindest für mich. Ein tiefgründiges Thema über das es viel zu sagen gäbe

Yve

Blutsschwester · 22.10.2006, 18:06

Liebe Yve,

besonders dein Lob freut mich sehr *verneig*

Hochachtung
gepaart
mit Grüßen

Die Schwester

Struppigel · 22.10.2006, 18:16

Willst Du nur Kritik zum Gedicht hören oder auch über das Thema diskutieren?

Ein weißer Kittel
legt Leben & Tod
in meine Hände
der Tod mein Auftrag

Durchdringende Töne
für mich Melodie
will sie nicht beenden
Gott spielen

Wieso grade ich grade klingt hier sehr unangepasst - ist Umgangssprache, also warum nicht "gerade"?
falscher Dienstplan
Lizenz zum Töten
per Dienstübergabe

Mein Mund trocken
der Kopf dem Platzen nah
es ist mein Job
Töten unter Aufsicht

Wieso tut er´s nicht
und überlässt es mir Mh, das geht irgendwie nicht. Wenn er es tut, dann überlässt er es nicht Dir, richtig? Es müsste folglich "sondern überlässt es mir" heißen - so wie es ist, verwirrt es sehr.
Gott in sein Werk zu pfuschen Das finde ich inhaltlich großen Quatsch - wir pfuschen doch nicht in Gottes Werk, wenn wir Maschinen abstellen - im Gegenteil, wir pfuschen, wenn wir Menschen an diesen Maschinen zum Weiterleben verdammen. Stellen wir sie ab, lassen wir dagegen der Natur seinen Lauf.
über Leben zu richten

Blutsschwester · 22.10.2006, 18:24

Lieber Struppigel,

es mag sein,dass für dich manch inhaltliche Dinge nicht logisch erscheinen,-geht mir mittlerweile auch schon so (zu"Gott in sein Werk pfuschen"). In dem Moment ging es mir allerdings genau so wie beschrieben. Ich hatte das Gefühl, wenn Gott ihn tatsächlich sterben lassen wollte, wäre er auch mit Maschienen gegangen...
Ich hatte das Gefühl, ich morde,-und das ist für mich definitiv ein Pfusch an Gottes Werk!
Ich hoffe du kannst meine Sichtweise nun ein wenig nachvollziehen.Dieses Thema lässt sich nunmal nicht mit ein bis zwei comments analysieren...

Deinen Vorschlag mit "gerade" statt grade gefällt mir gut und ich übernehme ihn dankend!

Hochachtung
gepaart
mit Grüßen

Die Schwester

PS Ich diskutiere immer gern..sowohl über Inhalt als auch Verarbeitung!

)

Struppigel · 22.10.2006, 18:35

Alles klar!

Ja, ich hab mir schon gedacht, dass es Dir auch so ging. In einem öffentlich gestellten Gedicht gefällt es mir dann aber nicht, da es mir inhaltlich wie gesagt falsch erscheint.
Da Du es auch so siehst, ist das eigentlich geklärt.

Willst Du über eine Änderung nachdenken oder das Gedicht so belassen? Man könnte z.B. stattdessen inhaltlich (ich wage mich nicht, das gedichtlich zu verpacken) schreiben, dass man wie Gott über Leben und Tod richtet - also nicht unbedingt in sein Werk pfuscht, indem man Maschinen abstellt, sondern sich auf seine Postition stellt oder gestellt fühlt oder so. Dann wäre Dein damaliges Gefühl trotzdem beibehalten und es wäre inhaltlich korrekt.

Liebe Grüße zurück.

Blutsschwester · 22.10.2006, 18:46

Lieber Struppigel,

ich werde mein Köpfchen nochmal etwas strapazieren und nach einer Lösung suchen!

Findest du es in seiner momentanen Fassung tatsächlich "inhaltlich falsch"? Ich habe das Gefühl dass es durch verschiedene Moralvorstellungen variiert... :O
Bin mir aber nicht sicher..

Ich denke das müssen wir tatsächlich mal ausdiskutieren 8)

Hochachtung
gepaart
mit Grüßen

Die Schwester

Struppigel · 22.10.2006, 19:12

Inhaltlich falsch finde ich nur den Punkt, dass man in Gottes Werk eingreift, wenn man Maschinen abstellt. Das ist meiner Meinung nach auch eine Sache, die nicht unbedingt durch die Moralvorstellung beeinflusst wird. Maschinen sind eben von Menschen geschaffen und ein Abschalten stellt viel mehr den natürlichen Zustand wieder her, als ihn zu zerstören.
Ob das moralisch gut oder schlecht ist, hat meiner Meinung nach gar nichts damit zu tun.
War Dein Patient eigentlich klinisch tot? Die Frage ist für das Gedicht zwar irrelevant, aber interessiert mich schon. Ein Mensch ohne Gehirnfunktionen ist für mich keine Lebender mehr. Ist er es für Dich?
Ich war natürlich noch nicht in so einer Situation, wie Du es warst. Zum Glück.

Liebe Grüße

PS: Ich bin weiblich :-)

Blutsschwester · 22.10.2006, 21:50

Liebe Struppigel,

Bei dem Pat. konnten keine eigenständigen Gehirnaktivitäten mehr festgestellt werden, falls du das meinst.
Ja,natürlich würde ich generell behaupten,dass ein Mensch ohne Gehirnaktivitäten tot ist und ich ihn somit nicht töten kann, aber wenn du dich in dieser Situation befindest wird dir einfach bewusst,dass du mit der Beendigung der lebenserhaltenden Maßnahmen dem Menschen jegliche Chancen auf Heilung versagst.
Trotz dem Fachwissen,dass eine Heilung sogut wie unmöglich ist, bleibt auch als "Fachpersonal" immer die Hoffnung auf Spontanheilung,-besonders wenn du denjenigen ins Herz geschlossen hast.
Es ist immer einfacher in der Theorie DInge anzunehemen und zu diskutieren, aber wenn du dann tatsächlich ins diese Situation kommst, machst du dir einfach viele Gedanken, denn ob von Gott vorherbestimmt oder nicht, du beendest ein Leben.
Das sind so die Momente bei der Arbeit, in denen man sich wünscht, lieber Bibliothekarin oder Kindergärtnerin geworden zu sein... Aber zum Glück gibts auch immer wieder schöne Momente

Hochachtung
gepaart
mit Grüßen

Die Schwester

Struppigel · 22.10.2006, 23:20

Hat es denn jemals eine Spontanheilung bei einem klinisch Toten gegeben? Ich glaube nicht.
Die einzige Möglichkeit ist die, dass der Hirntod fälschlicherweise diagnostiziert wurde.
Darum glaube ich, was da getötet wurde, war nur noch ein Hülle. Demnach nimmt man auch keine Chancen auf irgendwas.

Blutsschwester · 22.10.2006, 23:54

Das Eine ist die Logik, das andere die Hoffnung bzw der Glaube...
Hab ich das Richtig aufgenommen,dass du die Problematik nicht siehst!? *verzweifel*

Okay...aus moralischen Gründen, hat beschriebene Situation in mir einen Konflikt ausgelöst...Punkt...Moral der Geschichte?Auslegungssache,können wir uns darauf einigen?

Hochachtung
gepaart
mit Grüßen

Die Schwester

Struppigel · 23.10.2006, 09:09

Zitat:

Hab ich das Richtig aufgenommen,dass du die Problematik nicht siehst!?

Nein.

Ich sehe die Problematik schon. Ich weiß, dass diese Menschen nunmal auch aussehen, als wären sie noch lebendig und dass es natürlich Schuldgefühle auslöst. Also nicht verzweifeln, ich verstehe Dich schon.

Was ich mache, ist lediglich meine Meinung dazu darzulegen. Wie sieht es denn mit Deinen Schuldgefühlen jetzt aus? Ich denke, dass so eine Ansicht - dass man nichts getötet hat - schon sehr helfen kann.

Es ging dabei auch gar nicht um das Gedicht, denn dass da jemand klinisch tot war, steht gar nicht drin.

Morgendliche Grüße

Yve · 23.10.2006, 09:23

Zitat:

Original von *Blutsschwester*
Liebe Yve,

besonders dein Lob freut mich sehr *verneig*

8o Wieso denn das? Aber danke

Fühl mich geehrt

Yve

Blutsschwester · 23.10.2006, 14:25

@Struppigel

meine jetzigen Schuldgefühle?Gute Frage...wenn ich so genau drüber nachdenke gehts mir immernoch ganz schön an die Nieren...aber ich weiß ja im Grunde dass es das einfachste,praktischste und kostengünstigste war...
Hilft mir aber irgendwie nicht weiter...

Hochachtung
gepaart
mit Grüßen

Die Schwester

@Yve; genieß es einfach

norbert · 23.10.2006, 16:22

da meine frau altenpflegerin ist, erfahre ich einiges über das "sterben lassen", in welcher form auch immer.
ich habe fast immer den eindruck, dass es sich um menschen handelt, die man "mit aller gewalt" - aus welchen gründen auch immer - am leben festgehalten hat, oft über jahre den "natürlichen(?)" tod verzögert hat...
mit traurigen grüßen
norbert

Blutsschwester · 23.10.2006, 16:33

Lieber Norbert / Herr Böll,

ich bin definitiv kein Freund dieser "An-Geräten-vegetieren-lassen"-Thematik; aber es bringt doch so manchen Inneren KOnflikt mit sich wenn man der bzw diejenige ist, der nun wirklich den "Hebel umlegt"...
Generell denke ich auch,dass jeder Mensch nicht nur das Recht auf Leben, sondern auch auf den Tod hat.
Wie schon erwähnt, die generelle Einstellung zur passiver Sterbehilfe ist nicht unbedingt relevant wenn man dann tatsächlich in dieser Situation ist!

Hochachtung
gepaart
mit Grüßen

Die Schwester

20.10.2006, 18:08	#1
Blutsschwester Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 328 Meine Gedichte	Lizenz zu Töten Ein weißer Kittel legt Leben & Tod in meine Hände der Tod mein Auftrag Durchdringende Töne für mich Melodie will sie nicht beenden Gott spielen Wieso gerade ich falscher Dienstplan Lizenz zum Töten per Dienstübergabe Mein Mund trocken der Kopf dem Platzen nah es ist mein Job Töten unter Aufsicht Wieso tut er´s nicht sondern überlässt es mir Gott in sein Werk zu pfuschen über Leben zu richten

20.10.2006, 20:26	#2
baal Dabei seit: 10/2006 Beiträge: 21 Meine Gedichte	was ist denn dein job?

20.10.2006, 20:38	#3
Blutsschwester Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 328 Meine Gedichte	ich bin Medizinische Fachangestellte hach,hört sich das toll an Ich habe das Gedicht geschrieben, nachdem ich bei einem Patienten die Herz-Lungen-Maschiene abstellen sollte. Die ganze Familie war anwesend und mein CHef hat es mir "aufgetragen" da ich gut mit dem Mann konnte...

22.10.2006, 10:19	#4
Yve Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 756 Meine Gedichte	Die letzte Strophe finde ich sehr gelungen. Ich finde sogar, dass die anderen Strophen überflüssig sind. Der Titel und die letzte Strophe zeigen den Kern auf. Zumindest für mich. Ein tiefgründiges Thema über das es viel zu sagen gäbe Yve

22.10.2006, 18:06	#5
Blutsschwester Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 328 Meine Gedichte	Liebe Yve, besonders dein Lob freut mich sehr verneig Hochachtung gepaart mit Grüßen Die Schwester

22.10.2006, 18:16	#6
Struppigel Dabei seit: 05/2006 Beiträge: 1.007 Meine Gedichte	Willst Du nur Kritik zum Gedicht hören oder auch über das Thema diskutieren? Ein weißer Kittel legt Leben & Tod in meine Hände der Tod mein Auftrag Durchdringende Töne für mich Melodie will sie nicht beenden Gott spielen Wieso grade ich grade klingt hier sehr unangepasst - ist Umgangssprache, also warum nicht "gerade"? falscher Dienstplan Lizenz zum Töten per Dienstübergabe Mein Mund trocken der Kopf dem Platzen nah es ist mein Job Töten unter Aufsicht Wieso tut er´s nicht und überlässt es mir Mh, das geht irgendwie nicht. Wenn er es tut, dann überlässt er es nicht Dir, richtig? Es müsste folglich "sondern überlässt es mir" heißen - so wie es ist, verwirrt es sehr. Gott in sein Werk zu pfuschen Das finde ich inhaltlich großen Quatsch - wir pfuschen doch nicht in Gottes Werk, wenn wir Maschinen abstellen - im Gegenteil, wir pfuschen, wenn wir Menschen an diesen Maschinen zum Weiterleben verdammen. Stellen wir sie ab, lassen wir dagegen der Natur seinen Lauf. über Leben zu richten

22.10.2006, 18:24	#7
Blutsschwester Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 328 Meine Gedichte	Lieber Struppigel, es mag sein,dass für dich manch inhaltliche Dinge nicht logisch erscheinen,-geht mir mittlerweile auch schon so (zu"Gott in sein Werk pfuschen"). In dem Moment ging es mir allerdings genau so wie beschrieben. Ich hatte das Gefühl, wenn Gott ihn tatsächlich sterben lassen wollte, wäre er auch mit Maschienen gegangen... Ich hatte das Gefühl, ich morde,-und das ist für mich definitiv ein Pfusch an Gottes Werk! Ich hoffe du kannst meine Sichtweise nun ein wenig nachvollziehen.Dieses Thema lässt sich nunmal nicht mit ein bis zwei comments analysieren... Deinen Vorschlag mit "gerade" statt grade gefällt mir gut und ich übernehme ihn dankend! Hochachtung gepaart mit Grüßen Die Schwester PS Ich diskutiere immer gern..sowohl über Inhalt als auch Verarbeitung! )

22.10.2006, 18:35	#8
Struppigel Dabei seit: 05/2006 Beiträge: 1.007 Meine Gedichte	Alles klar! Ja, ich hab mir schon gedacht, dass es Dir auch so ging. In einem öffentlich gestellten Gedicht gefällt es mir dann aber nicht, da es mir inhaltlich wie gesagt falsch erscheint. Da Du es auch so siehst, ist das eigentlich geklärt. Willst Du über eine Änderung nachdenken oder das Gedicht so belassen? Man könnte z.B. stattdessen inhaltlich (ich wage mich nicht, das gedichtlich zu verpacken) schreiben, dass man wie Gott über Leben und Tod richtet - also nicht unbedingt in sein Werk pfuscht, indem man Maschinen abstellt, sondern sich auf seine Postition stellt oder gestellt fühlt oder so. Dann wäre Dein damaliges Gefühl trotzdem beibehalten und es wäre inhaltlich korrekt. Liebe Grüße zurück.

22.10.2006, 18:46	#9
Blutsschwester Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 328 Meine Gedichte	Lieber Struppigel, ich werde mein Köpfchen nochmal etwas strapazieren und nach einer Lösung suchen! Findest du es in seiner momentanen Fassung tatsächlich "inhaltlich falsch"? Ich habe das Gefühl dass es durch verschiedene Moralvorstellungen variiert... :O Bin mir aber nicht sicher.. Ich denke das müssen wir tatsächlich mal ausdiskutieren 8) Hochachtung gepaart mit Grüßen Die Schwester

22.10.2006, 19:12	#10
Struppigel Dabei seit: 05/2006 Beiträge: 1.007 Meine Gedichte	Inhaltlich falsch finde ich nur den Punkt, dass man in Gottes Werk eingreift, wenn man Maschinen abstellt. Das ist meiner Meinung nach auch eine Sache, die nicht unbedingt durch die Moralvorstellung beeinflusst wird. Maschinen sind eben von Menschen geschaffen und ein Abschalten stellt viel mehr den natürlichen Zustand wieder her, als ihn zu zerstören. Ob das moralisch gut oder schlecht ist, hat meiner Meinung nach gar nichts damit zu tun. War Dein Patient eigentlich klinisch tot? Die Frage ist für das Gedicht zwar irrelevant, aber interessiert mich schon. Ein Mensch ohne Gehirnfunktionen ist für mich keine Lebender mehr. Ist er es für Dich? Ich war natürlich noch nicht in so einer Situation, wie Du es warst. Zum Glück. Liebe Grüße PS: Ich bin weiblich :-)

22.10.2006, 21:50	#11
Blutsschwester Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 328 Meine Gedichte	Liebe Struppigel, Bei dem Pat. konnten keine eigenständigen Gehirnaktivitäten mehr festgestellt werden, falls du das meinst. Ja,natürlich würde ich generell behaupten,dass ein Mensch ohne Gehirnaktivitäten tot ist und ich ihn somit nicht töten kann, aber wenn du dich in dieser Situation befindest wird dir einfach bewusst,dass du mit der Beendigung der lebenserhaltenden Maßnahmen dem Menschen jegliche Chancen auf Heilung versagst. Trotz dem Fachwissen,dass eine Heilung sogut wie unmöglich ist, bleibt auch als "Fachpersonal" immer die Hoffnung auf Spontanheilung,-besonders wenn du denjenigen ins Herz geschlossen hast. Es ist immer einfacher in der Theorie DInge anzunehemen und zu diskutieren, aber wenn du dann tatsächlich ins diese Situation kommst, machst du dir einfach viele Gedanken, denn ob von Gott vorherbestimmt oder nicht, du beendest ein Leben. Das sind so die Momente bei der Arbeit, in denen man sich wünscht, lieber Bibliothekarin oder Kindergärtnerin geworden zu sein... Aber zum Glück gibts auch immer wieder schöne Momente Hochachtung gepaart mit Grüßen Die Schwester

22.10.2006, 23:20	#12
Struppigel Dabei seit: 05/2006 Beiträge: 1.007 Meine Gedichte	Hat es denn jemals eine Spontanheilung bei einem klinisch Toten gegeben? Ich glaube nicht. Die einzige Möglichkeit ist die, dass der Hirntod fälschlicherweise diagnostiziert wurde. Darum glaube ich, was da getötet wurde, war nur noch ein Hülle. Demnach nimmt man auch keine Chancen auf irgendwas.

22.10.2006, 23:54	#13
Blutsschwester Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 328 Meine Gedichte	Das Eine ist die Logik, das andere die Hoffnung bzw der Glaube... Hab ich das Richtig aufgenommen,dass du die Problematik nicht siehst!? verzweifel Okay...aus moralischen Gründen, hat beschriebene Situation in mir einen Konflikt ausgelöst...Punkt...Moral der Geschichte?Auslegungssache,können wir uns darauf einigen? Hochachtung gepaart mit Grüßen Die Schwester

23.10.2006, 14:25	#16
Blutsschwester Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 328 Meine Gedichte	@Struppigel meine jetzigen Schuldgefühle?Gute Frage...wenn ich so genau drüber nachdenke gehts mir immernoch ganz schön an die Nieren...aber ich weiß ja im Grunde dass es das einfachste,praktischste und kostengünstigste war... Hilft mir aber irgendwie nicht weiter... Hochachtung gepaart mit Grüßen Die Schwester @Yve; genieß es einfach

23.10.2006, 16:22	#17
norbert gesperrt Dabei seit: 02/2006 Beiträge: 276 Meine Gedichte	da meine frau altenpflegerin ist, erfahre ich einiges über das "sterben lassen", in welcher form auch immer. ich habe fast immer den eindruck, dass es sich um menschen handelt, die man "mit aller gewalt" - aus welchen gründen auch immer - am leben festgehalten hat, oft über jahre den "natürlichen(?)" tod verzögert hat... mit traurigen grüßen norbert

23.10.2006, 16:33	#18
Blutsschwester Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 328 Meine Gedichte	Lieber Norbert / Herr Böll, ich bin definitiv kein Freund dieser "An-Geräten-vegetieren-lassen"-Thematik; aber es bringt doch so manchen Inneren KOnflikt mit sich wenn man der bzw diejenige ist, der nun wirklich den "Hebel umlegt"... Generell denke ich auch,dass jeder Mensch nicht nur das Recht auf Leben, sondern auch auf den Tod hat. Wie schon erwähnt, die generelle Einstellung zur passiver Sterbehilfe ist nicht unbedingt relevant wenn man dann tatsächlich in dieser Situation ist! Hochachtung gepaart mit Grüßen Die Schwester