Der Jüngling

[McFarless]

Der Jüngling träumte,
er flöge im Wind;
leicht wie die Feder,
wie ein Adler geschwind.

Er träumte er flöge
Über Berg und Tal,
wohin er auch wollte,
er hatte die Wahl.

Der Traum verblasste,
im Lichte verschwand;
nur ein einz’ges Bild
war in ihn eingebrannt.

Das Bild eines Mädchens,
so sanft wie der Tau,
die Augen so schön,
wie der Himmel so Blau.

Schnell stand er auf,
das Mädchen im Sinn.
Sagte zum Vater:
„Frag dich nicht wo ich bin!“

Er zog fröhlich los,
über Berg und Tal;
wohin er auch wollte,
er hatte die Wahl.

Den Weg er nahm,
den auch im Traume er flog;
Den Blick fest nach vorn,
nach Norden er zog.

Er kam an die Schlucht,
die auch im Traume er sah;
er konnt nicht mehr fliegen,
wurde ihm nun gewahr.

„Ihr himmlischen Mächte,
hebt mich hinauf!“
Um das Mädchen zu sehn,
er seine Seele verkauft.

Von nun bis zum Ziele
warn die Gefahren gebannt;
kein Bär, kein Wolf und
kein Fluss hielt ihm stand.

Er war nun am Ziel,
zu dem der Traum ihn entsandt;
Auf dem Dorfplatz das Mädchen,
wurd als Hexe verbrannt.

[Schmierfink]

Hallo MCFarless,
erstmal willkommen.
Dein "Jüngling" gfällt mir sehr gut,schönes Gedicht.Eine kleine Sache stört mich:
Strophe 5, 4. Zeile.
"Frag nicht wo ich bin"
find ich besser.

Gruß Fink