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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 08.09.2007, 11:41   #1
Hobbs
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 2

Standard Das Fletschen der Blindheit

Das Fletschen der Blindheit


Ein Schulterblick sticht hinein
Mein Herz, die klaffende Wunde,
Der heiße Guss erstickt den Keim
Tod dem liebenden Bunde

Eine Wolke deckt die Sonne zu
Schatten tollen am Boden
Mädchenschreie schneiden die Ruh’
Sie hatte uns kurz belogen

Ein Lichtstrahl durchstößt das Dunkel
Wölfe reißen wild Leiber
Das Fell zeichnen tausend Furunkel
Bei Sonne vernimmt sie keiner
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Alt 09.09.2007, 01:34   #2
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230

Hallo Hobbs,
ersteinmal herzlich willkommen von meiner Seite! DAnn wollen wir es mal angehen...

Das Metrum (welches ziemlich oft hakt - hier ist aufholbedarf!) werde Ich aufzeichnen, hinter jeden Vers, in dem Silben fehlen, Betonungen nicht passen etc. werde Ich einfach ein "!" setzen.

Zitat:
Das Fletschen der Blindheit
ist ein interessanter Titel, macht Lust auf mehr, ohne dem Leser die Spannung zu vermiesen.


Zitat:
-x--x-x !
Ein Schulterblick sticht hinein
-x-x--x-
Mein Herz, die klaffende Wunde,
-x-x-x-x
Der heiße Guss erstickt den Keim
x-x--x- !
Tod dem liebenden Bunde
Mein Problem mit der Strophe ist die fehlende Verknüpfung der verschiedenen Zeilen, ganz zu schweigen von der mit dem Titel. Andeutungen werden gemacht, ohne ausgeführt zu werden...das lässt den Leser schon mal die Lust verlieren...
Ebenfalls stört mich die sprachliche Verworrenheit wie in Z1 (wo hinein sticht er? Wessen Schulterblick?).
Lyrische Sprache wird zwar angewandt, aber nicht zu einem ganzen, sinnvollen Objekt verknüpft.


Zitat:
x-x-x-x-x
Eine Wolke deckt die Sonne zu
x-x--x-
Schatten tollen am Boden
x-x-x--x
Mädchenschreie schneiden die Ruh’
-x--x-x-
Sie hatte uns kurz belogen
hier lasse Ich die "!" einfach weg, DAS Metrum stimmt hinten und vorne nicht.
Hier werden innerstrophliche (was für ein Neologismus ) Verknüpfungen schon eher deutlich als in S1, Bezugsobjekte sind richtig und intelligent gesetzt, nur der Sinn steht wieder zugunsten der Sprache hinten an.
Den Bezug zum Titel und der S1 kann Ich übrigens überhaupt nicht ausmachen...

Zitat:
-x--x-x- !
Ein Lichtstrahl durchstößt das Dunkel
x-x--x- !
Wölfe reißen wild Leiber
-x--x--x-
Das Fell zeichnen tausend Furunkel
-x-x--x-
Bei Sonne vernimmt sie keiner
Hier werden endlich Verknüpfungen zu den anderen Strophen und sogar zur Überschrift erkennbar. "Das Fletschen" bezieht sich also auf die Wölfe, "der Blindheit" auf die Sichtverhältnisse im dunkeln.


Man kann nun viel heruminterpretieren an deinem Werk, von wegen Wölfe im dunkeln = Menschen, die nur in bestimmten, "dunklen" Situationen ihr wahres, raubtierhaftes Gesicht entblößen u.Ä., aber Ich für meinen Teil sehe hier zu viele lose Enden, zu wenig Sinn hinter dem gesamten Inhalt, als dass Ich diese Interpretierbarkeit deiner bewussten Intention zuordenen würde.
Ich vermute, der lyrische Klang war hier wichtiger als der Inhalt, die Idee nicht ausgereift genug für eine logisch nachzuerlebende Umsetzung.

Tipps von mir:

1. Beachte das Metrum - es ist dein Freund!

2. Tue so, als hättest du keine Ahnung von deinem Gedicht, und versuche es selbst einmal "objektiv" zu interpretieren. Vielleicht wird dir dann klarer, was Ich meine.

3. Interpunktiere - korrekt! (z.B. so

Zitat:
Das Fletschen der Blindheit


Ein Schulterblick sticht hinein.
Mein Herz, die klaffende Wunde.
Der heiße Guss erstickt den Keim,
Tod dem liebenden Bunde.

Eine Wolke deckt die Sonne zu,
Schatten tollen am Boden.
Mädchenschreie schneiden die Ruh’,
Sie hatte uns kurz belogen.

Ein Lichtstrahl durchstößt das Dunkel.
Wölfe reißen wild Leiber.
Das Fell zeichnen tausend Furunkel.
Bei Sonne vernimmt sie keiner.
Gruß
MorFeus
MorFeus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.09.2007, 22:04   #3
Hobbs
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 2

Hi,
vorab erst einmal danke für die Kritik, sie ist immer willkommen.
Es heißt zwar ein Schriftsteller muss sich nicht erklären, ermuss nur einstecken können, doch ich will mal ganz frech auf dein Geschriebenes eingehen .
Metrum: Ja ich weiß Metrum hier und Metrum da, vor allem in der heutigen Zeit wieder enorm Wichtig geworden, jedoch wollte ich mal nen bissel versuchen da rauszufallen, mal ohne diese Zügel etwas konstruieren, was dem Gedicht denke ich auch gedient hätte, nur scheine ich meine Grundintention nahezu überhaupt nicht verstämdlich verpackt zu haben. - quasi: Geschenk hingestellt, aber die Schleife vergessen. da muss man natürlich reißen und dabei geht viel Ästhetik und Intention "flöten"- Nichts desto trotz hätte ich vielleicht wahrlich lieber ein einwandfrei genormtes Gedicht nehmen sollen; mein Fehler.
Mit den Verknüpfungen hast du vollends recht.
Der Sache steht ein Gedanke zu Grunde für den ich bisher 20Seiten gebracuht habe -es werden immer mehr-, ungünstig da das Ergebnis / die Aussage zu nehmen und hier zu verschachteln; aber "Versuch macht klug".
Hiermit beende ich erstmal diesen Beitrag und wünsche noch einen schönen Abend.

Hobbs
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