Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 28.03.2008, 18:34   #1
S.T.Caine
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 4


Standard Ice Princess

1.Kapitel: Klein, widerlich - Aleruth


Mühselig schleppte der Junge die zwei Wassereimer vom Brunnen weg Richtung Heim, wobei seine langen schwarzen Haare in dem unrhythmischen Takt mitschwangen. Nicht weit in der Ferne sah er schon die puderweißen Gipfel der Berge, die das Tal und damit das Dorf umschlangen. Bald würde es Winter werden und dann wird es verdammt kalt in Aleruth, dem Taldorf.

Sogar das Wasser im Brunnen gefriert einstweilig, wenn es richtig kalt wird und ausgerechnet Kaile muss wieder Wasser holen, um den Tank bis zum Wintereinbruch zu füllen, aber wie sollte es auch anders sein, er was ja auch das “Schwarze Schaf” der Familie.

Seine Mutter hatte damals einen kleinen Seitensprung und so ist er entstanden. Sozusagen durfte Kaile nur bei ihnen als Mädchen- für- alles bleiben.

In düsteren Gedanken versunken, was wohl besser gewesen wäre: bei ihnen zu sein oder bei Fremden aufzuwachsen, bemerkt der Junge nicht, wie jemand aus der Gasse geflitzt kommt und den Schwarzhaarigen auch noch umstößt. Und wie sollte es anders auch sein - flog das Wasser im hohen Bogen aus den Eimern.

Kaile wusste nicht, wie er zuerst reagieren sollte: Über das verschüttete Wasser fluchen oder die Ursache des Missgeschicks anschreien. Er entschied sich für letzteres und zog den kleineren Jungen mit der viel zu großen Mütze zu sich und fauchte ihm ins Gesicht: “Geht’s noch?! Ich schlepp mir hier die Arme langend dann kommst du und versaust mir auch noch den Rest meines Tages?!”

“Hey, tut mir leid, ja? Das war nicht mit Absicht!”, versuchte sich der kleine zu verteidigen.

“Das ist mir scheiß - egal, denn es nützt mir nichts! Jetzt-” In seiner Schimpfrede richtig in Fahrt gekommen, wurde der Schwarzhaarige auch schon wieder unterbrochen - doch nicht von den Jungen, sondern von jemand anderen: Alaric, seinem drei Jahre älteren Bruder. Wie der Rest seiner Familie hat dieser Strohblondes Haar- Kaile war eben wirklich das Schwarze Schaf.

Widerwillig lässt er von dem Jungen ab, der sogleich die Flucht ergreift, als Alaric, der zu dem noch um einiges größer und nicht so schmächtig wie der Schwarzhaarige war, auf ihn zu kommt.

“Vergreifst dich wohl an kleineren, was? Solltest du nicht Wasser holen?”

“Ich schleppe schon den ganzen Tag Wasser, falls dir es noch nicht aufgefallen ist und der Kleine hatte es außerdem verdient!” Kaile war noch immer sehr in Rage, was ihm nicht gut bekommen sollte, denn das machte Alaric nur noch zorniger und so packte er den Schwarzhaarigen an den spröden Haaren und zog ihn in die Gasse, aus der der Blonde so eben gekommen war. Schmerzverzogenen Gesichtes taumelte er hinterher.

In der engen Gasse wurde er von seinem älteren Bruder auf eines der Fässer gedrückt. Mit den Händen auf Kailes Beine gestützt, sah der Blondschopf dem angewiderten Jungen in die smaragdgrünen Augen.

Erbost schimpfte Kaile ihn ins Gesicht: Was?! Ich dachte man vergreift sich nicht an kleineren?! Waren das nicht deine eigenen Worte?”

“Halt deinen Mund!”, herrschte sein Bruder ihn an. Vorsichtig fuhr er mit der einen Hand die Gesichtskonturen des Schwarzhaarigen nach. Erst das Kinn, hinauf zu den Wangenknochen, dann über die dunklen Lippen, die durch die Kälte leicht aufgesprungen waren.

“Deine Augen sind wunderschön, Kaile...”, himmelte sein Bruder ihn an und rutschte näher an den Dunkelhaarigen heran, um seinen Geruch einatmen zu können, “Du bist doch schon lange kein kleiner Junge mehr, Kaile...”

Vor Schrecken verstummt, wendete sich Kaile protzig von dem Gesicht seines Bruders ab und ignorierte dessen letzte Worte.

Eine Weile lang geschah nichts, bis der Schwarzhaarige deutlich spürte, obwohl es nur eine sehr sanfte zaghafte Berührung war, wie die Hand seines Gegenübers über seinen Oberschenkel hinab glitt, um an der Innenseite wieder heraufzukommen. Seine Fingerspitzen spielten über die Lenden seines jüngeren Bruders und suchten nach einem Weg, sie zu öffnen.

Kaile hasste solche Momente. Nicht wegen der unsittlichen Berührungen, sondern wegen Alaric. Sonst ist er immer so schrecklich fies und kaltherzig und im nächsten Augenblick ergötzt er sich wieder an seinem Leib. Diese Heuchlerei! Aber groß eine Wahl hat der Dunkelhaarige ja eh nicht. Schon der körperlichen Überlegenheit seines Bruders wegen. Und selbst wenn er ihn überwinden könnte, niemand in diesem Dorf würde ihm Glauben schenken.

Es gab so ungefähr gar keine Person hier, von der Kaile gemocht wurde. Schließlich war er ja der “falsche” Sohn. Es hieß, dass sein Vater mit einer Karawane durch das Dorf gekommen war und seine Mutter wie wild genommen hätte und ist dann einfach weiter gezogen. Kaile glaubte ihnen kein Wort. So abartig sind nur die Leute, die hier in diesem Dorf hausen und sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen.

Wieder in seinen Gedanken versunken, nutzt Alaric die Gelegenheit, um seinem Halbbruder die Hosen von den Hüften zu ziehen. Sachte geht der Blonde in die Knie und rutscht zwischen die etwas gespreizten Beine des Schwarzhaarigen. Spielerisch lässt er seine Zungenspitze über den dünnen weißen Stoff der Unterhose tanzen.

Von einer plötzlichen Berührung an seiner empfindlichsten Stelle wird Kaile aus seinen Tagträumen gerissen und hätte sogar fast aufgestöhnt, doch diese Freude will er Alaric nicht bereiten. Resignierend muss der Dunkelhaarige feststellen, wie er immer härter wird und der verruchte Wunsch in ihm aufkeimt, dass dessen Bruder sein Glied in den Mund nimmt.

Gierig fahren Alarics Hände unter Kaile und umfasst dessen eisig kalten Pobacken, während seine Zunge fest gegen den steifen Schaft in der Unterhose verborgen drückt.

Doch Kaile ist es gar nicht mehr wohl, denn er spürt regelrecht wie die Eiseskälte sich durch seine Haut bohrt, um sich an seinen Knochen festzusetzen. Er hat tatsächlich den Eindruck das es immer kälter wird und bemerkt jetzt auch, dass er wie Estenlaub zittert. Alaric scheint es ja gar nicht zu stören, er scheint es sogar noch zu genießen und ist vermutlich der Annahme, das der Dunkelhaarige wegen ihm so ins Zittern gerät.

“Mensch, was ist denn, Kaile?!”
S.T.Caine ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Ice Princess




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.