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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 01.11.2023, 17:28   #1
männlich Cornelius
 
Dabei seit: 05/2023
Ort: Lampertheim
Alter: 49
Beiträge: 394

Standard November

Die Ernte liegt im dunklen Schober.
Verblasst der goldne Farbenrausch.
November folgt nun auf Oktober,
beim ersten Blick ein schlechter Tausch.

Am Weidezaun rankt wilder Hopfen.
Da rieselt in den klammen Dunst
ein Klingen, hell wie Silbertropfen,
ein Meisterstück der Sangeskunst.

Ein Vögelchen mit roter Kehle,
von Meisterin Natur gelehrt,
erheitert jedes Menschen Seele,
dem es ein Innehalten wert.

Wohl auch im Frühling singt es munter,
doch einsam im gemischten Chor
gehts leicht mit seinem Liedchen unter.
Jetzt tritt es als Solist hervor.

Wenn Nebelgrau die Welt verschandelt,
dann seid nicht traurig und bedenkt,
dass ihr beschwingt durch Wolken wandelt,
die sich auf euren Pfad gesenkt.

Wenn trübe auch die Bäche fließen,
die Flur in fahlem Grau zerläuft -
jetzt wäre Muße, zu genießen,
was wir im Sommer angehäuft.
Cornelius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.11.2023, 17:39   #2
weiblich Silver
 
Benutzerbild von Silver
 
Dabei seit: 08/2014
Beiträge: 1.026

Standard Hallo Cornelius,

besser kann man den November kaum beschreiben.

LG Silver
Silver ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2023, 01:31   #3
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Lieber Cornelius,
Deine Gedichte sind mehr als lesenswert.
Verzeih einem Korinthenkacker, wenn er dennoch eine Minikritik äußert.
Die Strophe,

Am Weidezaun rankt wilder Hopfen.
Da rieselt in den klammen Dunst
ein Klingen, hell wie Silbertropfen,
ein Meisterstück der Sangeskunst.

so meine ich, könnte brillanter klingen. Es stört mich, wenn "in den klammen Dunst ein Klingen, hell wie Silbertropfen, rieselt". Ich denke, bei genauerem Lesen wird Dir das Rieseln auch nicht optimal erscheinen.

Ich zerbrech mir schon die ganze Zeit den Kopf, wie man das Pizzikato der frühen Sänger durch den (klammen?) Dunst klingen lassen kann.

Am Weidezaun rankt wilder Hopfen, --------ein visuell zu erfassendes (schönes) Bild.
da klingen, trüben Dunst zu teilen, ------------ein zweiter Sinn, das Hören kommt ins Spiel
beperlte Silbertöne in mein Ohr -
ich lausch verzückt dem prächt'gen Chor.--- zum Sehen und Hören zum Gefühl

Der dritte Vers hat einen Versfuß zu viel, aber Besseres konnte ich in der kurzen Zeit nicht zusammenreimen.

Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2023, 15:32   #4
männlich Cornelius
 
Dabei seit: 05/2023
Ort: Lampertheim
Alter: 49
Beiträge: 394

Lieber Heinz,

herzlichen Dank für dein Lob - und natürlich auch für die konstruktive Kritik.

Deinen Vorschlag nehme ich als Anregung, um die Strophe folgendermaßen umzugestalten:

Am Weidezaun rankt wilder Hopfen.
Da perlen in den kühlen Dunst
Kaskaden, hell wie Silbertropfen,
ein Meisterstück der Sangeskunst.

Oder klingt "Kaskaden" zu sachlich oder gekünstelt?

Gruß
Cornelius
Cornelius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2023, 18:04   #5
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Lieber Cornelius,
gefällt mir besser.
Liebe Grüße
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
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Lesezeichen für November



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