Verweht bei Poetry.de

Carpe-Noctem · 17.05.2011, 01:18

Verweht

Er kräuselt Gedanken und Wünsche darein
In kalten Gemauern er kommet zu schrein
Und wandern, so tut er so einsam darein
Zum Ende der Welt er nie gelange

Die Türen er schlaget lieblos dahin
Und unheimlich weinet er nächtlich
Er bringet die Wärme in fröstelnden Sinn
Und droben im Dachstuhl, so polterts verächtlich

Zischender Zwiespalt der Laute, ein Geist
Verschwindet im kräuselnden Meer
In Blättern und Laube, er faucht finster sehr

Der Wind, ein irrendes Spiel voller Farbe
Zurück er bringt verlorene Gabe
das einzig verwehte, bleibt jeglich

der Sinn.

Thing · 17.05.2011, 09:11

Halli Hallo

und willkommen!

Äußerlich - vom Aufbau her - ein Sonett.
Schön wild und durchgerüttelt, sehr originell, auch von der Wortwahl her.
Sowas mag ich, wenn ich auch ein Reimschema vermisse.

Thing

Ex-Schamanski · 17.05.2011, 09:38

Das Bemühen um archaisierende Diktion versandet leider in gewaltigen Grammatik-Klöpsen. Hier:

1 In kalten Gemauern er kommet zu schrein
2 Und wandern, so tut er so einsam darein
3 Zum Ende der Welt er nie gelange
4 Die Türen er schlaget lieblos dahin

1 Syntax verzettelt
2 Syntax total verzettelt
3 falscher Konjunktiv
4 Kongruenzfehler - "schlaget" ist 2. Pers. Plural.

Thing · 17.05.2011, 10:17

So streng mit neuen Dichtern?
Bedenke, daß C-N erst 19 Jahre alt ist.
Da gäbs "gewichtigere" Objekte/Subjekte, aber auf die wirst Du überhaupt nicht reagieren.
Wär auch schade um die Zeit.

Ich weiß, daß "Altertümelei" und "Altväterisches" schwer zu handhaben sind, aber das kommt sicher mit der Übung.

Ihr User, gebet dem Dichter eine Chance!

LG
Thing

Ex-Schamanski · 17.05.2011, 10:28

Hier haben wir einen Fall von "gewollt und nicht gekonnt".
Der verkrautete Ausdruck des Gedichts ist nicht Zeichen von Kreativität, sondern von unzulänglichem Sprachwissen. Da hat sich jemand einfach nur schwer verhoben. Versucht und gescheitert, mit Volldampf aufs Sprachriff gelaufen.

Alter ist keine Entschuldigung, das läßt Du, Thing, bei grottiger Rechtschreibung ja auch nicht gelten.

Eine zweite Chance gibt es immer, und auch eine dritte, vierte usw.

Thing · 17.05.2011, 10:56

Ja, aber ich habe heute meinen sentimentalen Mitleidstag!

Ich habe auch "klein"* angefangen (aber mit ausgeprägtem Sinn für meine Muttersprache).

Jedem seine nächsten Chancen!

Thing

* läsest Du diese Elaborate, Du wärest entsetzt.

Carpe-Noctem · 17.05.2011, 12:07

Erst einmal danke für die Statements!
Nun, ich kann gut mit Kritik umgehen, muss jetzt dennoch meinen Senf hinzugeben

Ich denke, ein Gedicht ist keine Gleichung, die in allen Formen aufgehen muss. Das Gedicht ist nun schon ca 3 oder 4 Jahre alt und ich muss ehrlich gestehen, als ich es geschrieben habe war mir weder grammatikalische Korrektheit noch ein perfekter Stil wichtig. Vielmehr ging es mir darum, meine Gedanken niederzuschreiben, Assoziationen, die ich in dem Moment hatte.
Und meiner Meinung nach etwas als "verkrautet" zu bezeichnen, das aus einfacher Schreiblust/leidenschaft entsteht, finde ich doch etwas...forsch.
Aber ist natürlich Ansichtssache!
LG Carpe Noctem

Ex-Schamanski · 17.05.2011, 15:08

Nicht Deine Gedanken oder Assoziationen habe ich als verkrautet bezeichnet, sondern Deine Ausdrucksweise. Die ist - in dem Gedicht - absolut verkrautet.

Ich traue Dir ohne weiteres zu, das heute besser zu können. Sei forsch, zeig's uns.

17.05.2011, 01:18	#1
Carpe-Noctem Dabei seit: 05/2011 Ort: Leonberg Alter: 32 Beiträge: 5 Meine Gedichte	Verweht Verweht Er kräuselt Gedanken und Wünsche darein In kalten Gemauern er kommet zu schrein Und wandern, so tut er so einsam darein Zum Ende der Welt er nie gelange Die Türen er schlaget lieblos dahin Und unheimlich weinet er nächtlich Er bringet die Wärme in fröstelnden Sinn Und droben im Dachstuhl, so polterts verächtlich Zischender Zwiespalt der Laute, ein Geist Verschwindet im kräuselnden Meer In Blättern und Laube, er faucht finster sehr Der Wind, ein irrendes Spiel voller Farbe Zurück er bringt verlorene Gabe das einzig verwehte, bleibt jeglich der Sinn.

Ähnliche Themen
Thema	Autor	Forum	Antworten	Letzter Beitrag
Vom Lande verweht	Charly	Zeitgeschehen und Gesellschaft	9	27.08.2009 09:38
Vom WInde verweht!	Nessalia	Sonstiges Gedichte und Experimentelles	1	20.07.2007 22:53
Vom Winde verweht	uninvited guest	Gefühlte Momente und Emotionen	5	25.01.2007 20:46
Verweht	Princess-of-Anywhere	Sonstiges Gedichte und Experimentelles	4	25.10.2006 21:47

17.05.2011, 09:11	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo und willkommen! Äußerlich - vom Aufbau her - ein Sonett. Schön wild und durchgerüttelt, sehr originell, auch von der Wortwahl her. Sowas mag ich, wenn ich auch ein Reimschema vermisse. Thing

17.05.2011, 09:38	#3
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Das Bemühen um archaisierende Diktion versandet leider in gewaltigen Grammatik-Klöpsen. Hier: 1 In kalten Gemauern er kommet zu schrein 2 Und wandern, so tut er so einsam darein 3 Zum Ende der Welt er nie gelange 4 Die Türen er schlaget lieblos dahin 1 Syntax verzettelt 2 Syntax total verzettelt 3 falscher Konjunktiv 4 Kongruenzfehler - "schlaget" ist 2. Pers. Plural.

17.05.2011, 10:17	#4
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	So streng mit neuen Dichtern? Bedenke, daß C-N erst 19 Jahre alt ist. Da gäbs "gewichtigere" Objekte/Subjekte, aber auf die wirst Du überhaupt nicht reagieren. Wär auch schade um die Zeit. Ich weiß, daß "Altertümelei" und "Altväterisches" schwer zu handhaben sind, aber das kommt sicher mit der Übung. Ihr User, gebet dem Dichter eine Chance! LG Thing

17.05.2011, 10:28	#5
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Hier haben wir einen Fall von "gewollt und nicht gekonnt". Der verkrautete Ausdruck des Gedichts ist nicht Zeichen von Kreativität, sondern von unzulänglichem Sprachwissen. Da hat sich jemand einfach nur schwer verhoben. Versucht und gescheitert, mit Volldampf aufs Sprachriff gelaufen. Alter ist keine Entschuldigung, das läßt Du, Thing, bei grottiger Rechtschreibung ja auch nicht gelten. Eine zweite Chance gibt es immer, und auch eine dritte, vierte usw.

17.05.2011, 10:56	#6
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ja, aber ich habe heute meinen sentimentalen Mitleidstag! Ich habe auch "klein"* angefangen (aber mit ausgeprägtem Sinn für meine Muttersprache). Jedem seine nächsten Chancen! Thing * läsest Du diese Elaborate, Du wärest entsetzt.

17.05.2011, 12:07	#7
Carpe-Noctem Dabei seit: 05/2011 Ort: Leonberg Alter: 32 Beiträge: 5 Meine Gedichte	Erst einmal danke für die Statements! Nun, ich kann gut mit Kritik umgehen, muss jetzt dennoch meinen Senf hinzugeben Ich denke, ein Gedicht ist keine Gleichung, die in allen Formen aufgehen muss. Das Gedicht ist nun schon ca 3 oder 4 Jahre alt und ich muss ehrlich gestehen, als ich es geschrieben habe war mir weder grammatikalische Korrektheit noch ein perfekter Stil wichtig. Vielmehr ging es mir darum, meine Gedanken niederzuschreiben, Assoziationen, die ich in dem Moment hatte. Und meiner Meinung nach etwas als "verkrautet" zu bezeichnen, das aus einfacher Schreiblust/leidenschaft entsteht, finde ich doch etwas...forsch. Aber ist natürlich Ansichtssache! LG Carpe Noctem

17.05.2011, 15:08	#8
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Nicht Deine Gedanken oder Assoziationen habe ich als verkrautet bezeichnet, sondern Deine Ausdrucksweise. Die ist - in dem Gedicht - absolut verkrautet. Ich traue Dir ohne weiteres zu, das heute besser zu können. Sei forsch, zeig's uns.