tokio-girl

[Perry]

was soll das vertrauen auf glück, dieses flatterhafte wesen,
das uns erst lockt, um dann wie seifenblasen zu platzen.
wir pusten sie in den himmel einer welt, deren grau sich nicht
von einem durchscheinenden farbspiel verändern lässt.

an der haltestelle studiert sie den fahrplan, wenn du sie jetzt
ansprichst, wäre das zumindest ein anfang von etwas, das man
zufall oder fügung nennen könnte. sie lächelt und lässt sich
zu einem kaffee einladen. zeit flaniert an der uferpromenade,

balanciert auf dem brückengeländer, als tanzten wir auf
dem hochseil der gefühle. das klimpern des wechselgeldes
in der hand des kellners erinnert uns daran, dass uhren
nur in märchen stehen bleiben oder wenn atome schmelzen.

[nimmilonely]

Wunder, wunderschön.

Genial!!

Das ist das Schöneste, was ich hier lesen durfte.

Das Gedicht beschreibt das ganze Leben.
Zuerst das Verlieren des Vertrauens und der Hoffnung auf Glück, darauf das "Die-Zügel-in-die-Hand-nehmen" und schließlich das Warten auf das Ende der Welt, zusammen.

Am Ende wird das Vertrauen in Glück wieder geweckt, hab ich den Eindruck.

Ich bin begeistert.
Danke für dieses Gedicht.

[Ex-Schamanski]

Wirklich gut.

[Perry]

Hallo nimmilonely,
danke für deine Begeisterung. Ich habe den Text als eine Art Parabel gedacht, die vom Allgemeinen Wägen des Glücks zum persönlichen Hochgefühl und dann zurück zur rauen Realität des Lebens (Atomkernschmelze in Japan) führt.
LG
Perry

Hallo Schamansky,
freut mich, dass dir die Bilder gefallen.
LG
Perry

[Ex-Poesieger]

Anfang und Schluss sind wieder prima verknüpft, wobei das dazwischen eine gute Füllung darstellt, dass selbst die schwerste Katatstrophe im Zwischenmenschlichen abgefedert werden kann.

LG RS

[Perry]

freut mich, dass dir mein "kleines Glück" im Reigen der großen Mächte gefallen hat.
Danke fürs Reinschauen und LG
Perry