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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 11.03.2011, 02:06   #1
männlich Kanone
 
Benutzerbild von Kanone
 
Dabei seit: 09/2010
Alter: 36
Beiträge: 142

Standard Wollen und Sollen

Ich könnte tausend Feuer zünden,
mit allen Zungen Liebe künden.
Könnte tausend leben geben
und Welten aus den Angeln heben.

Ich könnte unsre Ketten Sprengen,
an alle Himmel Sterne hängen.
Könnte tausend Zeiger halten
und über alle Herzen walten.

Ich könnte unsre Seelen binden
und tausend Worte für sie finden.
Könnte tausend Seiten schreiben,
die immer bei der Wahrheit bleiben.

Doch sollte ich wohl besser schweigen
und keinem Himmel Sterne zeigen.
Der Welt nur ihre Angeln lassen
und weder Herz noch Seele fassen.

Zeit und Zeiger sollte ich drehen,
und schweigend einfach weiter gehen.
Keine Seite mehr verbrauchen,
mit keinem Stift mehr Worte hauchen.

Doch wer macht schon was er sollte
und bekommt dann was er wollte?
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Alt 11.03.2011, 08:08   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.111

Schön ausgedrückt und flüssig geschrieben, geht runter wie Öl. Nur erschließt sich mir der Inhalt von der Logik her nicht. Wenn das Fazit gezogen wird, daß niemand tut, was er eigentlich sollte, dann wird im Umkehrschluß ja doch das Unmögliche versucht, das in den ersten drei Strophen beschrieben wird (wobei "die Welt aus den Angeln heben" schon ein ziemlicher Größenwahn ist).

Oder was ist sonst mit dem gemeint, was man eigentlich tut, obwohl man "schweigen" sollte?

Gruß
Ilka-M:
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2011, 14:34   #3
männlich Kanone
 
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Dabei seit: 09/2010
Alter: 36
Beiträge: 142

Liebe Ilka-Maria,

Danke für dein Interesse und die netten Worte.
Mit dem "Fazit" ist gemeint, dass man nicht immer das bekommt was man will, wenn man nur das tut was man soll. Damit soll gesagt werden, dass ich nicht einfach schweigen und weiter gehen werden, sondern alles versuche was ich kann. Auch wenns eventuell schlecht ausgehen wird.

Ich hoffe ich konnte die etwas weiter Helfen.

Liebe Grüße

Kanone
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Alt 11.03.2011, 22:51   #4
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo!

Bei diesem schönen Gedicht habe ich einen Vorbehalt:
Das "könnte" sollte m.E. gegen "möchte" ausgetauscht werden.
(Ich könnte jeden Tag früh aufstehen, wenn ich nur wollte).
Das "könnte" insinuiert, daß es nicht am Vermögen mangelt, sondern am Willen.
(Ut desint vires...).
Aber vielleicht interpretiere ich auch falsch.
Das mit dem "aus den Angeln heben" finde ich gut. Archimedes läßt grüßen!

LG

Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.03.2011, 09:35   #5
männlich Kanone
 
Benutzerbild von Kanone
 
Dabei seit: 09/2010
Alter: 36
Beiträge: 142

Hey Thing,

wie immer danke für die Verbesserungsvorschläge und netten Worte, finde den Einwand mit "möchte" auch besser. Werde es ändern.

"Ut desint viri, tamen est laudanda voluptas" ^^

Gruß

Kanone
Kanone ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.03.2011, 10:08   #6
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Oh, Kanone!

Köstlich.
Ja klar, uns ist die voluptas allemal lieber!

Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.03.2011, 09:24   #7
männlich Ex-Poesieger
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.220

Das eingestellte Gedicht ist m.E. eine ansprechende Nivellierung des extra herausgegehobenen Schlusses. Irgendwie haette ich diese Erkenntnis der letzten beiden Zeilen weggelassen und in den Titel eingearbeitet. Das wäre vielleicht etwas subtiler gewesen, wenn das nicht total undenkbar ist;-)Mein Titelvorschlag lautet: "Von welcher Kraft?" oder "Vorzugeben" oder wenn ich es selber geschrieben haette, was anerkennend gemeint ist: ein bisschen grüblerisch...

LG RS
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
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