Für meine Mutter bei Poetry.de

Isabel Seifried · 06.04.2012, 23:40

Ich stand allein,
du nicht zur Seite
mir als ich so krank und klein,
durch die Dunkelheit gegangen
bin.

Ich stand allein,
streckte die Hände
still nach deiner Liebe aus.
Doch du machtest dem ein Ende,
und du schicktest mich nach Haus.

Mühsig, dich noch abzugeben,
mit der kranken Tochter. Mir!
Mühsig, hast dein eignes Leben,
und doch keinen Dank dafür.

Alles hast du mir gegeben,
hast gesungen und gelacht,
mit mir Legohäuschen aufgebaut,
mir ein Liedchen vorgesungen!

Doch so eilig rennt das Leben,
und wer sich dann rarer macht,
der erkennt es, zugegeben,
du hast mich so krank gemacht!

Wo warst du, wo war deine Liebe,
deine Sorge, unser Band?
Erst dadurch, dass ich gestorben
sah ich die fehlende Hand.

Du warst nicht da,
nicht da für mich!
Nun öffne deine Augen!
Ich war nur eine Last für dich!
Ein Mühlstein, kaum zu glauben.

Ex-Gamma · 07.04.2012, 09:16

Ja so etwa, wenn mich meine Mutter als Kind berührt hat, ging mir ein kalter Schauer durch den Leib. Ich habe sie zeitlebens gehasst diese Frau. Als sie starb, habe ich bitterlich geweint. Sie ist meine Mutter immer noch und ich bin mit ihr im Frieden, sie hat mich ja zur Welt gebracht. Ich wurde nicht gefragt, sonst wäre ich nicht da.

06.04.2012, 23:40	#1
Isabel Seifried Dabei seit: 03/2011 Ort: Deutschland Beiträge: 616 Meine Gedichte	Für meine Mutter Ich stand allein, du nicht zur Seite mir als ich so krank und klein, durch die Dunkelheit gegangen bin. Ich stand allein, streckte die Hände still nach deiner Liebe aus. Doch du machtest dem ein Ende, und du schicktest mich nach Haus. Mühsig, dich noch abzugeben, mit der kranken Tochter. Mir! Mühsig, hast dein eignes Leben, und doch keinen Dank dafür. Alles hast du mir gegeben, hast gesungen und gelacht, mit mir Legohäuschen aufgebaut, mir ein Liedchen vorgesungen! Doch so eilig rennt das Leben, und wer sich dann rarer macht, der erkennt es, zugegeben, du hast mich so krank gemacht! Wo warst du, wo war deine Liebe, deine Sorge, unser Band? Erst dadurch, dass ich gestorben sah ich die fehlende Hand. Du warst nicht da, nicht da für mich! Nun öffne deine Augen! Ich war nur eine Last für dich! Ein Mühlstein, kaum zu glauben.

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07.04.2012, 09:16	#2
Ex-Gamma abgemeldet Dabei seit: 01/2011 Beiträge: 1.194 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ja so etwa, wenn mich meine Mutter als Kind berührt hat, ging mir ein kalter Schauer durch den Leib. Ich habe sie zeitlebens gehasst diese Frau. Als sie starb, habe ich bitterlich geweint. Sie ist meine Mutter immer noch und ich bin mit ihr im Frieden, sie hat mich ja zur Welt gebracht. Ich wurde nicht gefragt, sonst wäre ich nicht da.