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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 30.11.2010, 21:01   #1
männlich MannmitHut
 
Dabei seit: 11/2010
Alter: 36
Beiträge: 9

Standard Eine langweilige Geschichte

In einem Haus wohnte einmal ein Mann. In seinem Haus war ein Regal mit Büchern. Es gab dort Bücher über Religionen, Bücher über Biologie, Bücher über Mathematik, Bücher über Grammatik. Und es gab auch Bücher über Geografie. Ausserdem gab es Bücher über das Weltall. Und auch welche über den Ozean. Dann gab es noch Bücher über berühmte Leute und Bücher über EDV. Es gab sogar Bücher über Farben und Bücher über Holz. Im unteren Teil des Regals gab es ein Buch über Poesie. Und ein Buch über Comedy. Im oberen Teil des Regals, gleich neben den Geografiebüchern, gab es ein Heft über Mathematik. Ud daneben war ein Heft über den Nationalsozialismus.
Es gab viele Bücher in diesem Regal. Und es gab auch sehr viele Hefte in diesem Regal.

Das Regal war voll mit Büchern und mit Heften. Sonst war da nichts in dem Regal. Und neben dem Regal stand ein kleiner Tisch. Auf dem Tisch war eine rote Tischdecke. Auf der Tischdecke waren grüne Karos. Auf dieser roten Tischdecke mit den grünen Karomustern stand eine Vase. Diese war aus Porzellan. Es war blau. Und neben der Vase stand ein Bild. Auf dem Bild war ein Gesicht. Ein Gesicht von einem Mann. Dieser hatte grüne Augen und einen Schnurrbart. Der Schnurrbart des Mannes, dessen Gesicht auf dem Foto war, dass neben der blauen Vase stand, die aus Porzellan war, war schwarz.
Sonst stand da nichts auf dem kleinen Tisch.

In der Nähe des Tisches war ein Fenster. Die Sonne schien herein durch das Fenster. Ihre Strahlen waren warm. Das Zimmer wurde hell durch die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster hinein fielen. Sehr hell. Weil es so hell war in diesem Zimmer, durch die warmen Sonnenstrahlen, die durch das Fenster hineinfielen, dass in der Nähe des Tisches stand, war die Lampe aus. Die Lampe stand neben der Tür. Sie war blau angemalt. Die Tür war rot. Wie die Tischdecke mit den grünen Karomustern, die auf dem Tisch lag, auf dem die blaue Vase aus Porzellan und das Foto mit dem Gesicht des Mannes, der grüne Augen und einen Schwarzen Schnurrbart hatte.

In dem Zimmer war niemand, darum konnte man dort keinen sehen. Es war leise in diesem Zimmer, weil ja Niemand drinnen war. In diesem Zimmer war nichts los. Und in den Büchern, die auf dem Regal standen, in dem es auch Hefte gab, waren Buchstaben. Viele Buchstaben. Die Buchstaben ergaben Wörter. Und die Wörter Sätze. Es gab viele Wörter in den Büchern und es gab auch viele Sätze in den Büchern. Aber auch in den Heften waren Buchstaben. Und es waren auch Wörter in ihnen. Und sogar Sätze gab es dort. Viele Sätze. Die Seiten der Bücher waren aus Papier. Abe nicht alle Seiten waren nur aus Papier. Manche Seiten waren auch aus Pappe. Sowohl in den Büchern, wie auch in den Heften. Und es gab Farben in den Büchern. Nicht in Allen, aber in Vielen. Manche Bücher waren nur Schwarz und Weiß. Aber es gab auch Bücher, die waren auch grau. Und es gab auch welche, die waren rot. Und blaue gab es auch. Hier und dort stand auch ein Buch, wo viele Farben drinnen waren.

Aber auch die Hefte waren farbig. Nicht alle Hefte, aber manche von ihnen. Auch dort gab es blau und rot. Es gab grün und gelb. Und es gab auch nur Schwarz-Weiße Hefte. Und graue Hefte. Auf den Büchern und den Heften lag Staub. Der sah grau aus. Weil die Sonne durch das Fenster schien, konnte man den Staub gut sehen. Obwohl die Lampe aus war. Auch auf der Lampe lag Staub. Und auch dieser war grau. Die Wände des Zimmers waren weiß gestrichen. Alle vier Wände. Aber auch die Decke war weiß gestrichen. Es war das selbe Weiß, wie das der vier Wände.
MannmitHut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.11.2010, 21:16   #2
weiblich FeelLetter
 
Dabei seit: 08/2010
Ort: zwischen Grashalm und Teer
Beiträge: 278

Lieber Mann mit Hut!

Erst einmal Herzlich Willkommen!
Zu deiner Geschichte:

Der Titel bringt den Begriff Langeweile ins Spiel. Und vielleicht mag es auch so scheinen.
Es ist in der Tat eine sehr einfache Geschichte, die es sich vielleicht nicht lohnt zu lesen.

Doch ich habe sie gelesen bis zum Schluss, weil ich auf etwas wartete. Das erzeugt diese Geschichte nämlich bei mir: eine komische Art von Spannung.

Und da lese ich das Wort Nationalsozialismus. Einfach so hingeworfen.
Und dann lese ich von dem Mann mit dem schwarzen Schnurrbart. Zweimal erwähnt.

Immer wieder tauchen die anderen Gegenstände auf.

Ich finde deine Geschichte auf eine komische Art interessant.
Jedoch hätte ich mir zum Schluss einen kleinen Höhepunkt erwartet. Ich weiß nicht, wie weit ich interpretieren darf, aber dass die Geschichte mit den weißen Wänden endet....hmmm
irgendetwas fehlt.

Vielleicht verstehst du was ich meine...

Liebe Grüße, FeelLetter
FeelLetter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.11.2010, 21:53   #3
männlich MannmitHut
 
Dabei seit: 11/2010
Alter: 36
Beiträge: 9

Hallo FeelLetter.

Erstmal: Dankeschön!

Ich habe versucht ein Geschichte zu schreiben, die so langweilig ist, dass niemand sie zuende lesen möchte. Das ist mir nicht gelungen. Ich habe es nicht geschafft, diese Langeweile, die ich haben wollte auch umzusetzen. Ich hätte die Geschichte noch längerschreiben sollen, aber es hat mich so dermaßen gelangweilt(ist echt war) weiterzuschreiben, dass ich einfach bei den Wänden und der Decke aufgehört habe. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig für mich ist eine sterbenslangweilige Geschichte zu schreiben.

Da ist also noch viel Platz zu experimentieren für mich da. Das ist wiederum gut.

Lieben Gruß
MannmitHut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.11.2010, 22:40   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.044

Das ist genial!

Du benutzt die Sprache wie Nähgarn oder Strickwolle - da wird genäht und gemascht - und da war dies und da war das - zwei links zwei rechts ... und es wird ein Pulli draus - oder eine Geschichte, wenn auch nur beschreibend, ohne Inhalt. Aber spannend.

Einfach großartig. Ohne Ausrufezeichen, das steht schon oben.

LG
Ilka-M.

Noch ein P.S.:
Es mag am Stil liegen, daß es besticht.
Stilistisch liegt es in der Tradition der Märchen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.11.2010, 23:08   #5
männlich MannmitHut
 
Dabei seit: 11/2010
Alter: 36
Beiträge: 9

Ich glaube du hast recht.

Wenn ich mal so überlege, habe ich bis jetzt alles was ich geschrieben habe, in einer Märchenform geschrieben, glaube ich.
MannmitHut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.12.2010, 12:14   #6
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, MannmitHut!

Eine wunderschöne Nicht-Geschichte.
Keinesfalls langweilig.
Abgesehen von kleineren stilistischen Unsicherheiten ( gedoppeltes "auch" etc.) und Grammatik-Fehlerchen (bei der Groß- und Kleinschreibung) ist überhaupt nichts zu bemängeln.
Wie freut man sich, etwas zu lesen, das über das Alltägliche hinausgeht!

M i c h erinnert diese Niaiserie an Victor Auburtin, der Meister der kleinen, geschliffenen Form war (in meinen Augen).

Für mich ein Glücksfall!


Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.12.2010, 13:03   #7
männlich MannmitHut
 
Dabei seit: 11/2010
Alter: 36
Beiträge: 9

Hallo, Thing!

Es freut mich sehr, dass ich dir anscheinend eine Freude mit dieser Geschichte machen konnte.

Gruß

DerMannmitHut
MannmitHut ist offline   Mit Zitat antworten
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Lesezeichen für Eine langweilige Geschichte

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