Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Düstere Welten und Abgründiges

Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 12.11.2006, 09:10   #1
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520

Standard alles bleibende


alles bleibende spricht dir den fluch

das flammenkind kehrt wieder
sich jedem zählreim verweigernd
streift es durchs haus

schlafe! und du wirst es finden
nachtsanft und sternenleise
spielend unter dem tisch

jeden morgen
der abdruck von kinderfüßen
asche auf den dielen

zwischen tür und angel
liegt eine welt
voll Bitterkeit
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2006, 11:45   #2
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

ro.

hm, ist die großgeschriebene bitterkeit ein stilmittel oder ein fehler? ich traue dir beides zu. wobei kinderfüssen... füssen ist eine stadt und ansonsten kann man füßen eigentlich nur dann mit ss schreiben, WENN FÜSSEN GROSS GESCHRIEBEN WIRD. - ersteinmal freie assoziationen: beim gedicht durchlesen musste ich an zwei dinge denken: zuerst an den film silent hill, der mich zwar nicht gruselte oder schockierte, aber einigermaßen visuell zu unterhalten verstand. und an das von mir aktuell gespielte f.e.a.r., ein spiel, das wirklich gruselig ist und schon einige male an meinen nerven gesägt hat. so. freie assoziationen zu ende, endlich aus dem kopf. - bei dem flammenkind hatte ich nach strophe eins andere erwartungen. egal. du schreibst spielend... hm. bei einer formwiederholung des dritten verses hättest du noch ein es. wobei du auch schreiben könntest: "schlafe! und du wirst finden/ nachtsanft (gefällt sehr!) und sternenleise (ebenso!)/ spielt es unter dem tisch." mir gefiele eine formwiederholung statt dem spielend. außer der angesprochene soll spielend finden. wobei das wenig sinn macht oder vom sinn her für mich nicht sehr schön ist. ansonsten bin ich zwar nicht hundertprozentig vom ende überzeugt, aber es wirkt. und würgt. gern gelesen.

gruß. evilsuperbitch.

höre foo fighters - skin and bones.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2006, 13:39   #3
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520

evil.

Beides sind Rechtschreibfehler. Bitterkeit lasse ich erstmal groß.

Das mit der Formwiederholung habe ich nicht ganz verstanden.
Meinst Du nicht, dass der Leser versteht, dass man das Kind bei der Tätigkeit des Spielens findet?

Das Flammenkind ist in dem Sinne kein Horrorwesen. Es sei denn man versteht eine grausame Erinnerung in diese Richtung.

Dankt:

Ro
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2006, 14:07   #4
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

ro,

das mit den freien assoziationen darfst du nicht missverstehen. sie haben ja letzlich weniger mit deinem gedicht zu tun, außer ich treffe aus zufall den gedanken des autors.

was ich mit formwiederholung (der dritte vers der zweiten strophe wiederholt die form des dritten verses der ersten strophe) meinte: es würde mir besser aussehen. ich fände es stilistisch gut. und was das spielende kind betrifft: natürlich lese ich es so und jeder andere vermutlich auch. nur gibt es eine zweite lesart, wobei sich das spielend auf das du beziehen kann. falls du das beabsichtigst, bleibe bei spielend. wenn du es aber nicht für notwendig erachtest, denke vielleicht über meine variante nach.

gruß. evilsuperbitch.

höre das notebook summen.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2006, 16:37   #5
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

hm ich denke dabei an den film "poem" und eine sequenz daraus. das gedicht das im hintergrund gesprochen wurde hab ich vergessen, weil es belanglos war, die bilder dazu nicht: ein durch feuer zerstörtes haus, inklusive kinderzimmer mit halbverschmorten stofftieren und ein älterer mann, wohl der vater, der durch diese ruine schreitet. daran hab ich mich sehr erinnert gefühlt.
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2006, 22:43   #6
weiblich ravna
 
Benutzerbild von ravna
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 732

hmm. erst las ich "asche auf den idealen" freudscher verleser? wie dem auch sei: ein typischer tagedieb, rundum gelungen und gut.

ich mag diese zwischenwelt in der letzten strophe ganz besonders. ja.
ravna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2006, 09:35   #7
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520

Dankt, denkt nach und freut sich:

Ro
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2006, 02:17   #8
U-hEXe
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 353

Hallo Ro,

ich muss beim Lesen Deiner Zeilen an keinen Film denken.
Und trotzdem sind die Bilder, die sich mir auftun nicht weniger intensiv - ganz im Gegenteil! Sie ähneln ein wenig guardi`s Filmsequenz, sind aber was das 'Kind' angeht viel weniger körperhaft, denn so vieles kann in die Gestalt des fassbar-unfassbaren Flammenkindes schlüpfen.

*fasziniert und ein wenig entrückt*

Liebe Grüße!
U-hEXe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.11.2006, 23:09   #9
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520

Doch Bitterkeit groß ist gut.

Dank auch an Dich, U-hEXe.
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.12.2006, 17:46   #10
sweetkiss351
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 7

Hallo

Ich finde dieses Gedicht sehr gut, Sprache wie auch Klang sind abgerundet. Jedoch , das mit den Kinderfüßen lässt mich schaudern, denke aber eher das es ein persönlicher Grund ist. Und das mit der Zwischenwelt einfach klasse
sweetkiss351 ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für alles bleibende




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.