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Alt 16.07.2006, 15:54   #1
Marinelli
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 10


Standard Zwietracht & Zweisamkeit (Szenenausschnitt)

Ein Gespräch zwischen dem Prinzen und seinem Freund Alutio.
Das Stück zeigt Situation aus meinem Leben und versetzt diese in eine klassische Zeitepoche. Ein Ausschnitt:


Prinz und Alutio

(Abends vor einem Haus der Feste)


Alutio: Kommt, mein Freund! (den Prinzen mitreißt.)
Lasst uns feiern, tanzen und singen,
auf das wir Frauen heimbringen.
Prinz: (sich befreit.) Frauen sagst Du?!
Wenn sie mehr nicht sind.
Alutio: Mehr nicht sind!?
Was sollen sie denn mehr sein?
Prinz: Nichts mehr!
Nur sind diese Frauen halt Frauen und nicht mehr…nicht Sie.
Alutio: Vergesst Sie, mein Prinz.
Es gibt an diesem Ort sicher Dutzend Frauen Euren Geschmacks.
Prinz: Aber wahrlich von gewöhnlichen Geschmack.
Ihr Geschmack ist süß und herrlich. Anders, einfach besser.
Alutio: Dann lasst uns wenigsten Freude leben an diesem Ort.
Prinz: An diesem Ort voll Sünde?
Hier predigt man verdorbenes Heil.
Kein Scham, Sitte und Verstand.
Nur grobe, triebhafte Hand.
Die Masse zieht den Schwachen mit
oder tritt ihn nieder.
Ein solcher Ort ist mir zu bieder.
Wahre Denker sind hier verkannt.
Werden von all den Massen hier verbannt.
Und doch begehrst Du, willst Du, diesen Ort aufsuchen!?
Alutio: Ich seh…Nein, eher hör schon die alte Leier.
Bieder ist es Euch!?
Scham vor der Freud!?
Trink doch mit aus diesem Lebenssafte
der auch mir schon neue Freunde schaffte.
Drum denkt nicht zu viel, lebt eher!
Den je eher, desto mehr Saft erlangt Ihr.
Prinz: Trinkt allein!
Ich geh fort von diesem Lastervollen Haus.
Selbst Hundertschaften von Priesters Segen
kann diesem Ort keine Vernunft belehren.
Auf bald, mein treuer hoffnungsvoller Freund.
(entfernt sich.)
Alutio: Ihr scheut dieses Haus aus Angst und Vorurteil.
Ach mein Freund, sucht doch woanders Euer Heil!
Auf bald vielleicht, wenn nicht der Saft mich ertränket,
und mir mein einzig Begehr unter Männern schenket.
Prinz: (wieder herbei tritt.) Vernahm ich da Wahres?
Freund, ist das Euer einzig Wunsch an diesem Haus der Feste?
Alutio: (ironisch erschrocken.) Noch da? Nicht schon an Eurer Feder?
Sagt nicht dass Ihr dieses Begehr ablehnt!
Gerade Ihr müsstet lechzen und winseln um einer Frau Zuneigung.
Seht Euch an Freund…Prinz, wie auch immer,
mit einer Weiblichkeit um Arm ward Ihr nimmer.
Vertraute und gemeinsame Nächte kennt Ihr nicht.
Euer Leben ist unerfüllt, nur überlebend, schlicht.
(hämisch) Oder irre ich mich?
Prinz: Tust Du leider nicht!
Doch sieh es aus meiner Sicht:
Furcht bekämpft den zerbrechlichen Mut,
Hoffnungen werden geraubt und Ziele verfehlt.
Gedanken enden im Irrgarten.
Alutio, treuer Kindheitsfreund,
ich kann nicht mehr warten!
Alutio: Mir sind des Sorgens Ursprung wohl bekannt.
Waren sie doch damals Alltag und auch meine Schand.
Doch heute Abend ist nicht der Vergangenen Sünd und Last.
Auf zur Feier, Prinz!
Lasst uns die Freude anderer teilen
nicht in alter Sorge verweilen.
Prinz: Habt Dank, ehrlich, treuer Freund!
Doch wird dies ein Abend für Euch.
Auf bald!
Alutio: Euer Abschied so kurz und unter Trauern
so kann des Schmerzes Leid ewig dauern.
Doch mein Können ist getan, vertan…mal wieder!
Angenehme Nacht, mein Prinz!
(Beide ab.)
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