Abhängigkeit meiner Redundanz

[Dimi]

Kaskadenfelder der Erinnerungen,
durchtränkt von Mark des Seins,
leicht schweben sie,
füllen die Amporen der Zeit.
Dort in Baumwüsten öde gefangen,
trachtet der Barde der Mondwärme nach,
verführt ihn eine Sirene der Einsamkeit,
den Ruf der Berge,
das Locken des Meeres
zu verdammen.
Endlos im Ringen aufgelöst,
verliert er sich im Pfad des Zeitstrahls.

[IsabelG]

Hi,

also mich hat der Titel deines Werkes sehr angezogen, und auch deswegen bin ich überhaupt darauf aufmerksam geworden.
Auf den ersten Blick erscheint der Titel sehr konträr zu dem Text, den ich als wunderschön geschrieben erachte.
Mit konträr meine ich dass es schon etwas mehr Leseaufmerksamkeit erfordert ihn in Beziehung mit dem Geschriebenen zu sehen, doch dies gefällt mir sehr gut.
Wenn ich deinen Text lese dann kommt Gefühl auf obwohl der Text kein offensichtliches (Leit)Gefühl darstellt und eher hintergründig die Emotionen beim Leser weckt. Ich sehe eine Zerissenheit die wie ich finde hier sehr gut zum Ausdruck gebracht wurde. Etwas zerrt und zupft von einer Richtung und gleichzeitig zieht etwas aus einer anderen Ecke.
Am schönsten finde ich:

verführt ihn eine Sirene der Einsamkeit,
den Ruf der Berge,
das Locken des Meeres
zu verdammen.
Endlos im Ringen aufgelöst,
verliert er sich im Pfad des Zeitstrahls.

und auch das Wort "Zeitstrahl" rundet alles stimmig ab. Ich finde immer mehr gefallen daran.

Gruss,
Isabel

[Ex-Lenie]

Hallo Dimi,

ich finde dein Gedicht wirklich herausragend gut. Ich finde deine Wortwahl sehr schön und sehr passend. Sehr phantasievoll. Gefällt mir gut.

Endlos im Ringen aufgelöst,
verliert er sich im Pfad des Zeitstrahls.

Nur, deine Wahl des Wortes "Zeitstrahl" finde ich nicht so toll. Wo du vorher doch eine sehr schön gewählte, phantasievolle Sprache benutztes, hört sich dieses Wort am Ende deines Gedichts für mich ein wenig ernüchternd an.


Soweit mein Eindruck.

Dein Gedicht hat mir sehr gefallen!

LG
Lenie

[Dimi]

Liebe Isabel, liebe Lenie,

erstmal vielen Dank für eurer so schönes Feedback. Interessant ist, dass sich eure Position in Bezug auf das Wort Zeitstrahl konträr zueinander verhält, das finde ich großartig.

Zum Kontext des Titels mit dem restlichen Gedicht möchte ich nichts sagen, einfach um den größtmöglichen Spielraum beim Lesen zu lassen. Normalerweise wähle ich etwas einfachere Titel. Normalerweise ;-)


Ganz liebe Grüße,

Dimi

[Sehnsucht]

Lieber Dimi,

ich habe ein paar deiner Gedichte gelesen und bereue nicht die Bohne, einige Minuten meiner unglücklicherweise knapp bemessene Freizeit damit verbracht zu haben...
Ich halte dich für sehr wortgewandt (so weit ich mir anmaßen kann, das einzuschätzen, denn ich kenne dich zugegebenermaßen nicht dh. auch nicht gut genug, um über dich zu urteilenm, nehme ich an....) dir scheinen in der Variabilität deiner Rhetorik kaum Grenzen gesetzt zu sein, zumindest faszinieren mich die klar gezeichneten Bilder und ihre Stimmigkeit untereinander...
Das Wort "Zeitstrahl" bildet dabei einen Kontrast, es passt meiner Meinung nach nicht in dein so stimmiges Bild. Ich denke aber, dass das die Qualität des Werkes nicht mindert - das so kühl und statisch anmutende Wort reißt den Leser am Ende aus der besonderen Stimmung, die das Gedicht erzeugt und der Kontrast verstärkt meiner Ansicht nach das Nachwirken eben diesen Gefühls...

Grüße

[Dimi]

Zitat von Sehnsucht

Lieber Dimi,

ich habe ein paar deiner Gedichte gelesen und bereue nicht die Bohne, einige Minuten meiner unglücklicherweise knapp bemessene Freizeit damit verbracht zu haben...
Ich halte dich für sehr wortgewandt (so weit ich mir anmaßen kann, das einzuschätzen, denn ich kenne dich zugegebenermaßen nicht dh. auch nicht gut genug, um über dich zu urteilenm, nehme ich an....) dir scheinen in der Variabilität deiner Rhetorik kaum Grenzen gesetzt zu sein, zumindest faszinieren mich die klar gezeichneten Bilder und ihre Stimmigkeit untereinander...
Das Wort "Zeitstrahl" bildet dabei einen Kontrast, es passt meiner Meinung nach nicht in dein so stimmiges Bild. Ich denke aber, dass das die Qualität des Werkes nicht mindert - das so kühl und statisch anmutende Wort reißt den Leser am Ende aus der besonderen Stimmung, die das Gedicht erzeugt und der Kontrast verstärkt meiner Ansicht nach das Nachwirken eben diesen Gefühls...

Grüße

Hallo Sehnsucht,

erstmal ein Kompliment zu DEINER Rhetorik, ich habe gerade erst gesehen, dass du fünfzehn Jahre alt bist. Ich war mit fünfzehn froh, wenn ich mal keine zwei Hauptsätze direkt hintereinander schrieb

Es hat mich schon ein wenig überrascht, dass das Wort Zeitstrahl so eine Wirkung beim Lesen hinterläßt. Das ist aber auch das tolle an Gedichten, man weiß eigentlich nie wirklich, welches Potential in ihnen steckt, welche Wirkung sie letztendlich entfalten.

Ganz liebe Grüße,

Dimi

[C.Alvarez]

Zitat von Dimi

ich habe gerade erst gesehen, dass du fünfzehn Jahre alt bist.

Ein Mann deines Intellekts und dann so naiv?

corey

[Sehnsucht]

Was soll das bitte heißen? o_0

Hältst du mich für einen fetten, 50jährigen Pädophilen, der in einem Lyrik-Forum nach jugendlichen Objekten der Ergötzung sucht? *lach*

[C.Alvarez]

Ich habe eigentlich gar nichts über dich geschrieben. Ich war erstaunt über Naivität, wo ich sie nicht vermutet hätte. Die von mir zum Anlass meines Erstaunens zitierte Passage stammt von Dimi, nicht von dir. Ich erzähle Menschen, die ich überhaupt nicht kenne, nicht, was sie sind. Du wirst doch wohl besser als ich wissen, wer und was du bist. Daher verstehe ich deine Reaktion und deine Frage, für was ich dich halte, nicht.

corey

[Sehnsucht]

Was an der von dir zitierten Aussage von Dimi, die augenscheinlich Auslöser für die darunter stehende Aussage von dir war, ließ dich denn zu dem Schluss kommen, dass er so schrecklich naiv sein könnte. Ich ging aufgrund der zitierten Passage möglicherweise fälschlicherweise davon aus, dass du meintest, dies so einfach zu glauben (ich konnte mir deine Aussage nicht anders erklären und sie ist mir eigentlich immer noch rätselhaft....)

LG

[C.Alvarez]

Zitat von Dimi

Es hat mich schon ein wenig überrascht, dass das Wort Zeitstrahl so eine Wirkung beim Lesen hinterläßt.

Lieber Dimi,

der Zeitstrahl.
Tja, das Wort gefällt mir schon, nur physikalisch ist es halt nicht mehr haltbar. Neue Erkenntnisse, die bis in die Quantenphysik reichen, zeigen, dass wir uns die Zeit eher wie eine Filmrolle vorstellen müssen, die aber nicht ordentlich aufgerollt ist, sondern völlig abgespult, verwickelt und übereinander rumliegt. Die Stellen, wo einzelne Bilder der Filmrolle übereinander liegen, sich überlappen ergeben das, was wir Präkognition nennen. Hier überschneiden sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und werden sichtbar. Wir halten das für übersinnlich. Dabei ist es nur Elementarphysik.

Aber du hast Poesie geschrieben, keinen Artikel über Quantenphysik. Daher stört hier der Zeitstrahl nicht.

corey