|
|
Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
30.09.2006, 10:33 | #1 |
Erntedankzeit
Nun ist es Herbst und kühle Winde stürmisch drängen,
es färbt das Laub sich an manchen Bäumen bunt. Schon liegen Sommerträume in Oktoberfängen und Nebelschwaden decken Wiesengrund. Ein Heer von Sternen winket nachts den müden Seelen, gleich Diamanten im ziehend’ Wolkenfeld. Wenn Sonnenstrahlen sich den Tagesanbruch stehlen, hat oft der Frost sich gern dazu gesellt. Das Ährenfeld im Tal ist auch bereits beschnitten, vom Hauch des Herbstes verwandelt war’s in Gold. Bald kommt der Winter durchs weite Land geschritten und füllt die Zeit mit seinem weißen Sold. In voller Reife liegt die Ernte jetzt in Gärten, im März wurd’ emsig der Same ausgesät und Gottes Hände still das stete Wachstum nährten, vom frühen Morgen bis zum Abend spät. Mit Vielerlei wird jetzt gefüllt der dunkle Keller, Gemüse, Obst, auch Kartoffeln, groß und klein. Wenn Mutters Hände legt sie auf den leeren Teller, woll’n dankbar wir für diese Gaben sein. Wie wunderbar behütet ist aus guter Gnade die große Welt stets beim Wechsel durch die Zeit und schreiten wir hindurch auf Gottes Liebespfade, liegt jederzeit sein Segen gern bereit. |
|
30.09.2006, 13:24 | #2 |
Auch dieses Gedicht ist mal wieder gelungen. Ich finde einfach nie etwas bei dir, das ich kritisieren könnte. Deine Gedichte sind romantisch und erinnern mich immer etwas an Eichendorff - einen meiner Lieblingsdichter!
Hier fällt mir besonders positiv auf, dass du am Ende noch die religiöse Ebene mit einbindest, die ja ind er Romantik häufig zu finden ist! Gerne gelesen und liebe Grüße |
|
30.09.2006, 15:13 | #3 |
Danke liebe Fußballerin, das du meine lyrischen Ergüsse mit denen eines großen Dichters der Epoche vergleichst. Das schmeckt nach Honig )
|
|
02.10.2006, 14:47 | #4 |
Sehr schön! Und es stimmt, erinnert wirklich irgendwie an Eichendorff!
Sehr romantisch und ruhig! Gern gelesen! |
|
02.10.2006, 19:05 | #5 |
Hmm, ja,
Eichendorff und co haben damals, zu ihrer Zeit, ihre Sache sehr gut gemacht.
Eine von heute kann es ihnen nachtun, übungshalber, und auch versuchen, es möglichst gut zu machen, wenn sie es schon so machen will. Bei diesem Herbst müßte dringend nachpoliert werden. Metrum: katastrophal durcheinander, z.B. würde ich schreiben - 2. Zeile: es färbt das Laub sich SCHON an manchen Bäumen bunt - 4. Zeile: und Nebelschwaden DECKEN DICHT DEN Wiesengrund - 5. Zeile: ein Heer von Sternen winkEt nachts den müden Seelen - 6. Zeile: SIE ZIEHEN Diamanten gleich im DUNKLEN Wolkenfeld - 7. Zeile: "gern" weglassen so, das könnt ich noch weiter betreiben (fehlt mir aber die Zeit), Zeile für Zeile fast, alles dem Metrum zuliebe, denn wenn man das schon so machen will, dann bitte auch konsequent! Und noch mehr: z.B. 5. Strophe, 3. Zeile - da passt wieder die Grammatik nicht: entweder Mutters HAND verteilt oder Mutters Hände verteilEN (dann haut aber das Metrum wieder nicht mehr hin), also, da muß weiter dran gearbeitet werden ... Entschuldigung, aber ich finde, wenn schon "geformt", dann wenigstens konsequent und stimmig. Zum Inhalt erst mal nichts. Und ich hoffe, ich darf trotzdem noch "liebe Grüße" sagen: Pega. |
|
03.10.2006, 12:24 | #6 |
Lieber Pegamund,
danke für deine Korrekturvorschläge. Natürlich kann ich es auch anders. Aber diesmal habe ich ganz bewusst etwas anders ausprobiert, weil ich gedacht habe, es muss nicht immer allen Regeln der Norm entsprechen. Auch hier füge ich die bekannte " Freiheit der Dichter" hinzu. Ich wollte halt nur mal den " langweiligen" Dauerrythmus verändern. Wenn du etwas von Musik verstehst, würdest du bemerken, dass auch das hier durchaus machbar ist. Natürlich kann man an diversen Dingen noch feilen. Ich bin halt NICHT Eichenorff. Schade, dass es so ganz und gar nicht deinem Konzept entspricht. Liebe Grüße zum Feiertag. Ps Habe mich nochmal bewusst dem Rythmus gewidemet und etwas dran gefeilt. Vielleicht findest du es so besser. Ist übrigens im 6/8tel Takt zu lesen. |
|