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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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19.10.2014, 09:56 | #1 |
Gast
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Zerschlagung der Kausalität
Zerschlagung der Kausalität ©Hans Hartmut Karg 2014 Viele Verträge sind so gestaltet, Dass sie Opfer und Armut schaffen. Das Recht, das dieses positiv verwaltet, Wird dafür Gute mit Unrecht bestrafen. Wenn sich Europa entwickeln soll, Braucht es neue Rechtswirksamkeiten, Damit der eine nicht betrügt ganz toll Und legal – ohne wirklich ehrlich zu streiten. Denn manche Gesetze haben irre Lücken, Lassen so schlimmes Unrecht zu. Da kann der Fleißige sich noch so oft bücken, Er kommt nicht an gegen Manipulation und Schmu. Zerschlagt deshalb dort Vertragskausalität, Wo der gute Mensch zum Opfer gemacht Und Unrecht dabei in Fülle entsteht, Weil Tätern nicht verwehrt die rechtliche Macht. Und es muss endlich Wiedergutmachung geben, Wo ein Täter Besitz auf andre überträgt, Um im Gefängnis freudvoll zu erleben, Wie außerhalb das Ergaunerte massiv zerlegt. Wenn da die Politik nicht endlich eingreift Und Rechtsverdrehern das Feld überlässt, Weil kaum Rechtsbewusstsein im Kontinent gereift, Werden Mensch und Wirtschaft schlimm gestresst. Denn mit jedem Betrug verkommen die Sitten, Arbeitsplätze sind dann in höchster Gefahr. Wo der Einzelne dann am meisten gelitten, Da ist kein Recht mehr wirklich und wahr. * |
19.10.2014, 14:35 | #2 |
abgemeldet
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Lieber DrKarg
Mit deinem Gedicht drückst du wohl viel aus. Leider ist es wohl oder übel mehr die Politik als die Gesetze, denen man den Gar aus machen sollte. Die Gesetze, die es nicht gibt, wären dann wohl besser, als die Jetzigen. Aber ohne Politik würde es wohl auch nicht gehen... Wer weiß das schon. Liebe Grüsse La Vie |
19.10.2014, 14:54 | #3 |
R.I.P.
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hallo dr. karg
du gibst dich hier als edler ritter, der zum kampf gegen den bösen drachen auszieht und gleichgesinnte sucht. oder du rufst zu einem kreuzzug auf gegen alle, die nicht dem rechten glauben folgen. "befreit jerusalem"! du nennst das anzugreifende ziel mit genauso schludriger, unpräziser phrase, wie es die grossen demagogen taten und tun. du willst den leser belehren und führst ihn stattdessen bei nacht und nebel in den sumpf. gottseidank ist dir nur die gabe der vernebelung und nicht zusätzlich die gabe der rhetorik gegeben. sonst wäre das ein echt bedenkliches gedicht. ungehaltene grüsse url |
19.10.2014, 21:15 | #4 |
Gast
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Re: Zerschlagung der Kausalität
Liebe Dichterfreunde,
das ist kein Gedicht der Vernebelung, sondern ein Gedicht aus der Rechtswirklichkeit von heute! Beste Grüße H. H. Karg |
23.10.2014, 09:00 | #5 |
Gast
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Kausalitätszerschlagung(Ergänzung)
Kausalitätszerschlagung
(Ergänzung) ©Hans Hartmut Karg 2014 Ja, kein Vertrag darf dort noch gültig bleiben, Wo Täterrollen wild ihr Unrecht streuen Und Opferrollen sie in Tränen treiben, Weil nichts die Täter treibt zu stetem Reuen. Die Wiedergutmachung muss daher wachsen, Wenn niemand mehr Besitz kann übertragen, Der unrechtmäßig und mit Finten und mit Faxen In Scheinbesitzlosigkeit darf sich wagen. Wir müssen endlich wieder solches Recht begreifen, Das als ein Recht nicht automatisch gut, Weil Gaunereien doch ständig nachreifen Und Bürgern rauben Reichtum, Mut und Gut. * |
23.10.2014, 09:24 | #6 |
R.I.P.
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lieber dichter
du kannst dein gedicht qualifizieren, wie du willst. was zählt ist das, was du oben (mehr schlecht als "recht") in verse gezwängt hast. und das ist genau so nebulös wie dein apodiktisches "dies ist nicht, dies ist..." wie konfuzius schon sagte: "Nennt die Dinge beim richtigen Namen!" die dinge nicht beim namen zu nennen, lernt man zwar in pr-kursen der politischen parteien und von mediensprechern grosser unternehmen, wenn nicht die vorwärts-strategie gewählt wurde. diesen "vorbildern" sollten die dichter, welche der welt einen spiegel vorhalten wollen, aber ganz bestimmt nicht nachlaufen. schönen tag url |
23.10.2014, 09:41 | #7 |
Forumsleitung
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Lieber Url,
da Dr.Karg den Lehrberuf ausübte, ist es nicht verwunderlich, dass er Lehr- und Mahngedichte schreibt. Lieber Dr.Karg, ganz so einfach ist das nicht. Verträge, in denen es um simple Alltagsgegenstände geht, unterliegen oft einem Standard. Wenn es jedoch um komplizierte Transaktionen geht, die meist eine Vielzahl von Verträgen beinhalten, wird unter den Vertragspartnern hart verhandelt. Jeder Anwalt mit Expertise wird versuchen, den Vertrag für die von ihm vertretene Seite möglichst vorteilhaft abfassen zu lassen. Nicht selten scheitern Transaktionen daran, dass sich die Parteien nicht einig werden. Außerdem kann ein Vertrag, sollte er Mängel aufweisen, im Nachhinein entsprechend geändert werden, dafür gibt es die Salvatorische Klausel. Im Falle von grob fahrlässigen Beratungsfehlern, die finanzielle Konsequenzen für die Mandantschaft nach sich ziehen, muss der Anwalt bzw. seine Kanzlei haften. Die Haftungshöhe wird i.d.U. bei der Mandatierung in einem Engagement Letter festgelegt. Bis die Verträge alle durch mehrere Entwürfe gegangen sind, bevor sie unterschriftsreif sind, können unter Umständen mehrere Monate vergehen. Es ist nicht so, dass auf der einen Seite nur die Schlaufüchse sitzen und auf der anderen Seite die nur dummen Schafe, die sich von ihnen über den Tisch ziehen lassen. Ich kann mir allerdings vorstellen, um welche Art von Verträgen es Dir geht. Da ist es durchaus angebracht, das Kleingedruckte und vor allem die AGB zu lesen. Das macht natürlich Mühe, aber wer es vorzieht, "blind" zu unterschreiben, kann die Alleinschuld nicht dem Vertragspartner in die Schuhe schieben, wenn dieser einen unangemessenen Vorteil aus dem Geschäft zieht. LG Ilka |
23.10.2014, 10:51 | #8 |
R.I.P.
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liebe dichterin
nur, weil man lehrer war, muss man die welt mit schlechten versen und hohlen phrasen überziehen und labgweilen? oder ist der lehrerberuf eine entschuldigung dafür, wenn einer genau dieses tut? oder meinst du obiges vielleicht sarkastisch? der lehrerberuf, liebe dichterin, hat sehr viele schöne seiten. eine davon ist z.b., wenn man kindern helfen kann, sprache einerseits als mannigfaltiges ausdrucksmittel zu gebrauchen, andererseits die sprache (die eigene, noch mehr die der andern) kritisch zu hinterfragen. was können schüler von einem solchen schwall leerer sprechblasen lernen, welche kollege karg hier auf die menschheit loslässt? - sie können lernen, wie man welke blätter zu einem haufen schüttet und dem betrachter weismacht: folge mir, ich bin der, der weiss, was dieser laubhaufen für schätze birgt, glaube getrost: dieser laubhaufen ist der stein der weisen! ich trau mich nicht, das passende wort für diese art rhetorik hier hinzuschreiben. vielleicht erahnst du es. macht mir die lehrer nicht schlechter, als sie sind! :-) bis bald url |
23.10.2014, 11:21 | #9 | |
Forumsleitung
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Zitat:
1. Nein, das muss niemand. Dr.Karg sieht seine Verse aber vielleicht gar nicht als schlecht an. Außerdem ist dies hier ein freies Forum, in dem jeder Autor schreiben kann und darf, was er will, solange er die Anstandsregeln wahrt. 2. Nein, das ist keine Entschuldigung. Ich finde das Gedicht ebenfalls nicht gut, weder von der Form noch vom Inhalt her. Aber Dr.Karg kann es eben nicht anders, es ist sein Stil. Ob er Lehrer für Deutsch und Literatur war oder für andere Fächer, weiß ich nicht. Ich glaube aber nicht, dass er seine Schüler mit seinen eigenen Texten gelangweilt hat, denn soviel ich weiß, hat ein Lehrer mit der Abarbeitung des Lehrplans genug zu tun. 3. Nein, ich meinte es nicht sarkastisch, sondern es war lediglich eine neutrale Erklärung dafür, weshalb Dr.Karg sich dem Genre des Lehr- und Mahngedichts verschrieben hat. Er kommt nun mal aus der Welt des Dozierens, und ich dachte, diese Tatsache sei Dir bislang entgangen. That's all. Besten Gruß Ilka |
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23.10.2014, 12:24 | #10 |
R.I.P.
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Liebe Ilka-Maria
In der "Welt des Dozierens", wie du das nennst, gilt es durchaus als sehr unfein, undefinierte Sachverhalte als Prämisse zu benützen, um darauf ein vorgespiegeltes Sinngebäude zu errichten. In diesem Forum aber darf man das, da bin ich mit dir völlig einverstanden. Umgekehrt muss es aber erlaubt sein, solch käsigem (in anderem Zusammenhang und mit einem grösseren Publikum schlicht missbräuchlichen!) Treiben Kontra zu geben! Schönen Tag noch url |
23.10.2014, 12:50 | #11 |
Forumsleitung
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Undefiniert ist der Sachverhalt gewiss. Wie ich aus meiner Berufserfahrung heraus die Arbeit mit Verträgen sehe, habe ich in meinem Kommentar ja kurz angerissen.
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23.10.2014, 13:27 | #12 |
R.I.P.
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Es geht mir ja auch nicht um dich und deine beiträge hier.
Klar? url |
24.10.2014, 05:16 | #13 |
Gast
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Re: Zerschlagung der Kausalität
Liebe Dichterfreunde,
vielleicht kann ich doch etwas zur Klärung beitragen: Die BaFin in Bonn erhält inzwischen einen riesigen Zulauf an Beschwerden gegen Verträge, die unseriös sind. Mitunter gibt es auch renommierte Institutionen und Firmen, die klare Dienstleistngen verweigern, obwohl sie dazu verpflichtet wären und diese vertraglich vereinbart wurden. Deshalb mein kleines Gedicht. Herzliche Grüße H. H. Karg |
24.10.2014, 06:54 | #14 | |
Forumsleitung
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Zitat:
es geht also um Verträge, die mit dem Finanzdienstleistungsgeschäft zu tun haben. So etwas in dieser Richtung hatte ich bei Deinem Gedicht vermutet. Diese Aufsichtsbehörde war allerdings selbst nie frei von Kritik, denn auch für sie ergeben sich oft zweifelhafte und unerkannte Sachverhalte, die im Nachhinein durch den Gesetzgeber geregelt werden müssen. Von der BaFin als Finanzdienstleister zugelassen zu werden ist ein mühsamer Papierkrieg. Fehlentscheidungen können dabei dennoch nicht immer vermieden werden. Ein Beispiel aus meiner Berufspraxis: Ein marktführendes (von der BaFin zugelassenes) Kreditkartenunternehmen erhob für den Gebrauch der Karte auf Auslandsreisen eine Devisenumwechselgebühr. Die Rechtmäßigkeit dieser Gebühr wurde von der Rechtsprechung nicht anerkannt. Daraufhin wurde die Gebühr in den AGB umbenannt in "Auslandseinsatzgebühr". Dies wurde von der Rechtsprechung akzeptiert. Damit war die Sache aber nicht ausgestanden. In jedem Jahr, in dem die Kunden neue Karten erhielten, wurden auch die AGB überarbeitet. Dabei griff das Personal auf die alten AGB als Muster zurück und übernahm regelmäßig die frühere illegale Formulierung, wobei nicht einmal der Justitiar des Hauses Störgefühle bekam. Damit will ich folgendes sagen: Fehler in Verträgen ergeben sich oft aus Unkenntnis der Entwicklung in der Rechtsprechung, durch ungeschultes Personal, durch Unkenntnis der genauen Begriffsauslegung und durch den Rückgriff auf "Altbewährtes". Dahinter steht selten eine Betrugsabsicht oder gewollte Unseriosität. Wenn ein Unternehmen dabei erwischt wird, dass die Verträge bzw. die AGB fehlerhaft sind, muss es ohnehin dafür einstehen, im schlimmsten Fall ist der Vertrag ungültig. Jetzt zum Besonderen: Du hättest vielleicht Dein Gedicht nicht allgemein halten sollen, sondern besser den genauen Fall geschildert, der Dich dazu inspiriert hat. Warum das Kind nicht beim Namen nennen? Du verlierst Dich gerne im Allgemeinen, aber damit kann sich kaum ein Leser identifizieren. Schildere doch einfach mal so ein armes Schwein, das auf Betrug hereingefallen ist. Das wäre ein echtes Lehrstück! Lieben Gruß Ilka |
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26.10.2014, 09:52 | #15 |
Gast
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Re: Zerschlagung der Kausalität
Liebe Ilka-Maria,
danke für Deinen erhellenden und umfassenden Kommentar! Herzliche Grüße H. H. Karg |
26.10.2014, 11:44 | #16 |
Forumsleitung
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Ich spreche aus der Praxis.
Ob und wem mein Kommentar eine "Erleuchtung" bzw. "erhellend" war, ist mir nicht wichtig. Ich bin konfessionslos. |
27.10.2014, 10:09 | #17 |
Gast
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Re: Zerschlagung der Kausalität
Liebe Ilka-Maria,
schöne Antwort! Herzliche Grüße H. H. Karg |
27.10.2014, 11:26 | #18 |
Forumsleitung
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Ich wollte nicht pampig klingen, lieber DrKarg. Vielmehr gehe ich davon aus,dass ich den meisten Usern nichts wesentlich Neues erzählt habe - Dir schon gar nicht. Wenn der eine oder andere Leser dennoch etwas aus meinem Kommentar gewinnen konnte, bin ich völlig zufrieden.
Liebe Grüße und eine schöne Woche, Ilka |
29.10.2014, 10:12 | #19 |
Gast
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Re: Zerschlagung der Kausalität
Liebe Ilka-Maria,
danke für Deine Mitteilungen! Es geht in der Tat wirklich um Gewinn - nicht um Dichterschelte. HIER TEILE ICH ES NOCHMALS MIT: Wem ein Gedicht oder ein Dichter nicht behagt, der muss weder seine Gedichte lesen, noch ihn schätzen. Herzliche Grüße an alle GUTWILLIGEN! H. H. Karg |
29.10.2014, 10:52 | #20 |
Forumsleitung
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Ist das wirklich so einfach? Wie kann ich wissen, ob mir ein Gedicht behagt, wenn ich es nicht gelesen habe? Wieso kann ich einen Dichter nur ganz oder gar nicht schätzen? Wieso kann ich die Form eines Gedichtes nicht mögen, aber seinen Inhalt (oder umgekehrt)? Seit wann unterliegen Werke der Literatur nicht mehr der Kritik, egal ob positiv oder negativ? Am schlimmsten sind ohnehin diejenigen Literaten dran, die überhaupt nicht wahrgenommen werden.
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30.10.2014, 03:00 | #21 |
Gast
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Re: Zerschlagung der Kausalität
Liebe Ilka-Maria,
meinen kleinen Einwand wollte ich nicht als Totaldichotomie verstanden wissen. Aber aus meinen Erfahrungen heraus sehe ich schon, dass manche Leser eben nicht das Gedicht, sondern den Dichter meinen, selbst wenn sie scheinbar auf das Gedicht zielen. Herzliche Grüße H. H. Karg |