Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 16.02.2006, 18:02   #1
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123


Standard Der Engel der Unterwelt

bin noch nicht viel weiter gekommen, aber ich stell euch den anfang rein... eure meinung is mir wichtig... will wissen, ob es sich lohnt, das weiter zu schreiben... bin zwar grad im stress, aber wenn ich wieder zeit hab, schreib ich garantiert wieder an meinen anderen geschichten rum... also hier kommen die ersten teile:


-1-


„ Es ist unmöglich, sie kann nicht tot sein!“, drang Savanas Stimme unwirklich an Ricks Ohr. Schon seit mehreren Minuten versuchte er Savana klar zu machen, dass Amelia Andrews ermordet vorgefunden wurde. „Wenn ich es dir doch sage!“ Rick öffnete leicht genervt die kleine Tür zu dem Saal, indem Amelia aufgefunden wurde. „Es muss ein Irrtum sein, denn...“ Mitten im Satz blieb Savana stehen. Sie hatte den toten Körper ihrer Freundin entdeckt. In der Mitte des Raumes lag die schlanke Engelsfürstin. Sie war umgeben von Glassplittern und tiefrotem Blut. Savana konnte die Wunden an ihrem Rücken sofort erkennen. „Nein!“ Sie stürzte auf den leblosen Körper zu. Obwohl Rick sie abhalten wollte, hastete sie über die Trümmer hinweg. Das alles wiedersprach ihrer Vorstellung. Sie wusste, Amelia hätte sich retten können, doch dann erkannte sie es. Es war grausam und doch wohl die einzige Möglichkeit einen Engel zu töten! Der Mörder hatte ihre Flügel abgeschnitten! Somit wurde sie ihrer Magie beraubt und starb so leicht wie ein Mensch. Das war noch nie passiert in der gesamten Geschichte der Engel! Sie hört, wie Rick ihr langsam durch den Raum folgte. „Ihr ward eng befreundet, nicht wahr?“, fragte er mitfühlend. Savana sah ihm in die grünen Augen und überlegte, wie sie ihm das hier begreiflich machen sollte. Er würde es niemals verstehen. „Ja, das könnte man sagen... Sie war meine Lehrerin. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Wir müssen sofort den Mörder finden!“ Savana befürchtete schlimmes, denn der Mörder musste von dem Engeldasein gewusst haben, also war er vielleicht selber einer. Und die Flügel eines Engels waren heilig. Savana wollte sich erst gar nicht vorstellen, was er damit machen konnte. Amelia war ein sehr machtvoller Engel gewesen und ihre Flügel dürften auch ohne sie noch ein paar Stunden weiter leben können. Rick sah sie leicht irritiert an. „Natürlich geben wir unser bestes, den Mörder zu finden!“ Savana seufzte, wie sollte sie ihm nur begreiflich machen, was hier geschehen war? Sie musste ihn wohl in die Wahrheit einweihen. „Sie war ein Engel!“ Rick sah sie leicht schräg an. Natürlich würde er den Sinn nicht verstehen. Savana seufzt. „Genau wie ich! Tut mir leid, für diesen Fall muss ich dich wohl doch einweihen!“ Sie stand auf und wand Rick den Rücken zu. Sie konzentrierte sich kurz und spürte, wie ihre weißen Flügel langsam oberhalb ihres Tops aus ihrem Rücken wuchsen. Rick rieb sich mit offenem Mund die Augen. Savana musterte ihn mitleidig. Bisher hatten noch kaum Menschen von ihrer Existenz erfahren und das wohl auch zu recht. Jeder würde so reagieren, wie Rick. „Du träumst nicht! Es ist wahr, es gibt Engel, die unter den Menschen leben! Du musst es erfahren, denn sie war auch einer.“ Rick sah sie leicht panisch an. Natürlich, das verstieß gegen alles, was er bisher gelernt hatte. Savana ging langsam und beruhigend auf ihn zu. Rick wich leicht erschrocken zurück. „Du bist nicht Savana Ninja!“, stieß er verzweifelt hervor. Savana atmete tief durch. „Du wirst es akzeptieren müssen. Vielleicht kann ich dir bei Gelegenheit näheres über uns erzählen, aber wir haben nun wirklich keine Zeit für deinen nichtgläubigen menschlichen Verstand!“ Sie ließ ihre Flügel langsam wieder verschwinden und fuhr fort. „Amelia wurden die Flügel abgeschnitten! So wurde sie zu einem normal Sterblichen und konnte getötet werden, doch unsere Flügel sterben nicht sofort ab. Wenn sie in die falschen Hände gelangt sind, haben wir ein Problem. Wir müssen sofort den Mörder finden.“ Rick hörte ihr nur sprachlos zu. Sein Gehirn versuchte verzweifelt zu verarbeiten, was Savana ihm da zeigte und erzählte. Es sollte Engel geben, die wie normale Menschen unter ihnen lebten? Savana war ein Engel? Sie hatten keine Zeit, weil diese Flügel irgendwie magisch wertvoll wären? Er verstand den Sinn der Wörter, aber er wusste nichts damit anzufangen.
Savana sah in die verwirrten Augen von Rick. Was hatte sie auch erwartet. Sie seufzte und beugte sich wieder zu Amelia hinab. Sie brauchten einen Anhaltspunkt. Irgendetwas, was der Mörder zurück gelassen hatte. Sie betrachtete die Trümmer, die überall verteilt auf dem Boden lagen. Sie waren leicht geschmolzen an den Rändern. Das hieß, dass der Mörder entweder eine sehr starke Feuerwaffe eingesetzt hatte oder er besaß Feuermagie. Savana stockte. Wenn ein Dämon in die Finger der mächtigen Engelflügel kam und sie sich anoperierte. Sie warf Rick einen panischen Blick zu. „Gibt es bisher irgendwelche Anhaltspunkte?“, fragte sie hilfesuchend. Rick gewann wieder etwas Selbstsicherheit. Das war wenigsten ein Gebiet, in dem er garantiert mehr wusste als Savana! „Wie du siehst, ist der Mörder sehr brutal vorgegangen. Er hatte offensichtlich eine starke Feuerwaffe, da die Glassplitter etwas geschmolzen sind. Die Schnitte auf Amelia Andrews Rücken stammen von einem etwa zehn Zentimeter langen Dolch oder ähnlichem.“ Savana nickte knapp. Sie war sich nicht sicher, ob sie Rick noch weiter in das Leben der Dämonen und Engel einweihen sollte, da er bereits jetzt relativ verwirrt schien. Sie bemerkte dennoch trocken: „Das Glas wurde aller Wahrscheinlichkeit nach von Feuermagie getroffen. Alles deutet darauf hin, dass der Mörder ein Dämon ist. Das würde auch erklären, warum er die Flügel mitgenommen hat!“ Rick sah sie schon wieder an, als käme sie vom Mars. Er würde wohl ein weinig Zeit brauchen, um zu akzeptieren, dass es Engel und Dämonen gab, obwohl er garantiert selber welche kannte. Sie sah sich erneut um, doch nichts deutete auf jemand bestimmten hin. Feuermagie! Das war der einzige Hinweis. Es gab nicht viele Dämonen, die Feuermagie besaßen. Wahrscheinlich war er einer der Mächtigeren. Savana wusste, dass sie nun auf sich gestellt war. Außer Amelia kannte sie kaum andere Engel. Sie wusste, dass sie alles in ihrer Macht mögliche tun musste, Amelia hätte es gewollt.

„Es ist vollbracht!“ Der Engel der Unterwelt lachte düster. Er drehte sich um und spiegelte sich in dem Silberspiegel an der Wand der Höhle. Ihm blickte sein düsteres Gesicht mit den schwarzen, zerzausten Haaren entgegen. Die schwarzen Flügel von Amelia passten perfekt zu seinen Augen. Unsicher bewegte der die neuen Muskel. Es war ein atemberaubendes Gefühl. Dieses Gefühl hatten Engel also seit ihrer Geburt. Er grinste hämisch. Nun konnte auch er von dieser seltsamen Magie Gebrauch machen. Variiert mit seiner Dämonenmagie war er praktisch unbesiegbar geworden. Endlich konnte er den Menschen die Augen öffnen. Sie sollten erkennen, dass sie nicht die einzige Rasse auf der Welt waren! Langsam trat er aus der düsteren Höhle an die frische Luft. Er sah auf die dunkle Stadt mit ihren vielen kleinen Lichtern hinab. Langsam breitete er seine neuen, mächtigen Flügel aus und ließ sich von einem Lufthauch erfassen. Er gleitete langsam als dunkler Schatten über die Stadt hinab.


-2-

Savana ging ruhelos durch die verlassenen Straßen der kleinen Stadt. Rick hatte sie zu Hause abgesetzt. Er würde das alles erst mal verkraften müssen. Sie waren keinen Schritt weiter gekommen doch Savana spürte, dass die Macht Amelias gegenwärtig war und das ließ sie einfach nicht ruhen. In ihrem Rücken spürte sie die starken Muskeln der verdeckten Flügel. Am liebsten hätte sie diese ausgebreitet und wäre in die endlosen Weiten des Himmels entschwunden, doch Amelia hatte ihr schon oft gepredigt, dies nur zu machen, wenn sie wirklich nicht beobachtet wurde. Es waren noch immer relativ viele Leute wach. Es fing leicht an zu regnen. Savana zog ihren Mantel enger um sich und ging etwas schneller.
Aus dem Augenwinkel sah sie einen schwarzen Schatten. Verwundert hielt sie inne und sah gen Himmel. Tatsächlich, sie hatte sich nicht geirrt. Irgendetwas oder besser gesagt, irgendjemand flog gerade auf die Stadt zu. Es ähnelte stark einem Engel, Savana konnte deutlich die Umrisse der Flügel erkennen, aber so würde niemals ein Engel fliegen! Er flog langsam in großen Kreisen über die Stadt. Savana ließ ihn nicht aus den Augen. Sie überlegte gerade, zu ihm hoch zufliegen, da bemerkte sie, dass er langsam weiter nach unten schwebte.
Savana konnte nun deutlicher die mächtigen Schwingen erkennen. Ihr stockte der Atem, denn sie erkannte sie sofort. Es war zu spät, das waren Amelias Flügel. Und sie konnte sich nun auch denken, welcher Dämon dahinter steckte. Corvic, der dunkle Dämonenherrscher. Seine Feuermagie war legendär. Verflixt! Sie musste hier weg. Sie wusste, dass sie keine Chance hatte gegen Corvic. Sie brauchte Hilfe, mächtige Hilfe!
Sie sah sich gehetzt um. Der Schatten kam immer näher. Schließlich rannte sie los durch dunkle Gassen. Sie wusste nicht genau wohin, doch sie musste hier weg. Vor sich sah sie bereits die Schlagzeilen des nächsten Tages: „Mörder mit Engelsflügeln schlägt zu!“ oder „Ist das ein Zeichen? Engel greifen an!“ Aber daran konnte Savana nun nichts mehr ändern. Sie wusste, dass Corvic die Stadt nicht verschonen wollte, doch vorerst musste sie sich selbst retten.
Sie hörte den Wiederstand der mächtigen Flügel in der Luft irgendwo hinter sich und bog scharf nach links in eine winzige Seitenstraße ein. Sie rannte noch ein Stück weiter bevor sie eine kleine, unscheinbare Tür auf der rechten Seite öffnete. Ihr Atem ging schnell, als sie auf der anderen Seite die Tür vorsichtig wieder zu zog.
Sie sah sich kurz um. Der vertraute Gang war spärlich in ein geisterhaftes blaues Licht getaucht. Sie war schon oft mit Amelia über diesen Felsboden geschritten, doch noch nie war sie alleine hier gewesen. Unsicher schritt sie durch das blaue Licht geradeaus. Sie hörte bereits das leise tröpfeln von Wasser, als sie näher kam. Sie atmete tief durch. Dieses Mal würde sie den Rat aus einem anderen Grund als sonst besuchen. Sicher und mit ernsten Zügen trat sie in den kleinen Raum, von dem das blaue Licht ausging.
Wie sie erwartet hatte, saßen die drei Ältesten an ihren Plätzen am Wasserfall. Die drei sahen sie leicht irritiert an. Sie hatten anscheinend noch nichts von den frühesten Gegebenheiten erfahren. Sie waren ja auch nur Engel, stellte Savana seufzend fest. Wahrscheinlich hatte es kaum Magieschwankungen gegeben, da Amelias Flügel und ihre Magie noch am Leben waren nur in falschen Händen.
Langsam schritt sie durch den Raum auf die drei Engel zu. „Ihr werdet euch wohl fragen, warum ich allein zu euch komme!“ Die drei Frauen nickten synchron. „Wir brauchen Hilfe! Mächtige Hilfe!“ Und Savana begann zu schildern, was in den letzten fünf Stunden geschehen war.
Als sie geendet hatte, sah sie das rötlich Flackern von Angst in den drei Augenpaaren. Sie wusste, dass ihre Existenz nun nicht mehr lange geheim bleiben würde, ob sie wollten oder nicht.


-3-


Steve sah den dunklen Schatten am Horizont, als er aus dem Fenster sah. Er erkannte diese Umrisse sofort. Es musste ein Engel sein! Doch was hatte ein Engel hier verloren? In Cravenhill, einem kleinen Dorf unweit einer etwas größeren Stadt, wohnten fast nur Dämonen, die sich hier zusammengeschlossen hatten, um offen als Dämonen zu leben. Vorsichtig nahm er seinen Dolch vom Nachttisch und ging vor die Tür. Der Schatten kam langsam näher geschwebt. Steve verspürte seltsamerweise die Präsenz eines Dämons, der auf ihn zu kam, aber das war unmöglich! Dämonen würden niemals das Fliegen lernen und hatten außerdem keine Engelsflügel! Er kniff angestrengt die Augen zusammen. Es war bereits dunkel, doch er konnte immer noch mühelos den Körper des Ankömmlings erkennen. Er ähnelte in keiner Weise einem Engel! Stark und muskulös sah er genau aus, wie der eines mächtigen Dämons. Die dunklen Engelflügel zitterten leicht im Wind, doch er hielt ohne zu Zögern auf das kleine Dorf zu. Steve sah sich hilflos um. Er konnte die Bedrohung bereits fühlen. Doch weit und breit war niemand anderes zu sehen.
Gebannt beobachtete er, wie der schwarze Engel näher kam. Unsicher trat er ein paar Schritte zurück. Der Engel kam mit einem leichten Beben auf der Erde auf. Steve sah entsetzt in das Gesicht eines Dämons. Das konnte unmöglich sein! „Das... das ist unmöglich!“ Der Dämon mit den Flügeln wusste offensichtlich nicht, dass er einen Dämon vor sich hatte, denn er grinste bösartig und zeigte ihm die Reihe spitzer Zähne, die Steve nur allzu gut von sich selber kannte.
Er wusste, er musste seine Dämonengestallt annehmen. Langsam konzentrierte er seine Gedanken auf sein Dämonendasein. Er spürte, wie sein Körper sich langsam veränderte. Der geflügelte Dämon sah ihn leicht irritiert an und beobachtete die Veränderung.
Doch wenige Augenblicke später hatte er verstanden, dass ein Dämon vor ihm stand. Er war geblendet gewesen von seiner eigenen neuen Macht und war zufrieden über die Angst und den Schrecken, die er heute abend bereits verbreitet hatte. Aber auf einen Bruder war er nicht gefasst gewesen. Er musste blitzschnell umdenken. Er hatte nun zwei Möglichkeiten. Er entschied sich zuerst einmal herauszufinden, ob dieser Dämon auf seine Seite zu ziehen war und ob er überhaupt stark genug war um die Ehre des Lebens zu behalten. Natürlich war es sehr schwer, einen Dämon zu töten, doch Corvic war zuversichtlich mit seiner neu erworbenen Macht. Er würde jeden töten, der sich ihm in den Weg stellte und der zur Verbreitung der Nachricht seiner Existenz dienen könnte.
Steve hatte seine Verwandlung abgeschlossen. Er hatte nun noch kaum Ähnlichkeiten mit seiner Menschengestallt. Seine ehemals dunklen Augen warn nun rötlich schimmernd und seine Haare waren fast schwarz geworden. Sein Gesicht hatte sich zu einem gräulichen Ton gefärbt und in seinem Mund waren zwei Reihen spitzer Zähne zu sehen.
Verwundert starrte Corvic auf den nun verwandelten Dämon. Er hatte nie damit gerechnet, einem seiner Brüder zu begegnen, doch er wusste, dass er nun nur noch zwei Möglichkeiten hatte.
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Der Engel der Unterwelt




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.