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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 30.05.2010, 14:37   #1
männlich manu187
 
Dabei seit: 05/2010
Ort: Hannover
Alter: 38
Beiträge: 8

Standard Elizabeth

Ein Schatten huscht durchs Zimmer
Ein kurzer Windhauch
Der Atem der Erlösung
Plötzlich steht sie da - verwundbar und verborgen
Umhüllt von weißem Schleier, der Farbe des Schnees
Der Sinne beraubt, betört
Die Luft geschwängert von süßem Duft der Rosen und Yasmin
Lieblich, zärtlich, ihre Lippen glühen rot wie frische Lava
Ein weiches Laken, eingebettet in Rosenblättern und Veilchen
Sanfte Schwere drückt auf die Lider,
Schwermut der Ohnmacht gleich überfällt Leib und Seele
Ihr Gesicht im Schein des flackernden Kerzenlichts, einem Gemälde entsprungen

Du fällst ihr entgegen, schwebend
Auf einem Wolkenteppich zarter Federn
Glückselig in ihren Armen liegend schmeckst du die Süße ihrer Lippen
Weh, welch Lippen
Von Hitze verzehrt und der Flammen ausgeliefert betrachtest du sie genauer
Das Haar dunkel, gewellt, ja wie ein Fluss
Unruhig, doch gleichermaßen eben und erhaben
Ihre Berührung ist wie Raureif auf der Haut
Kälte, ein Schaudern, das Herz gefriert zu Eis als du sie spürst
Der Hauch, der dir entgegenweht
Wei Pralinen gefüllt in deinem Mund, du wünschst dir das Paradis
Die Lippen öffnen sich
Ein Tor geht auf

Deinen Blick hält sie fest, eisern, verloren
Ein Weg in die Unendlichkeit
Ziellos, endlos der starre Blick
Körper und Geist vom Wahnsinn befallen
In ihren Augen spiegelt sich die unendliche Weite des Seins
Weisheit tausend Leben
Vereint in einem Augenblick der Stille
Das Flehen wird erhört
Ihr Kuss brennt wie heiße Glut
Brennt sich bis zur Seele, lässt sie erzittern wie ein schweres Erdbeben
Wankend, schwankend, der Erde entgegen
Ah, sie ist nah!

Die Ewigkeit, jenseits der Wege
Im Zwielicht von Tod und Leben
Zu spät erwachst du aus deinem Traum
Zu spät die Fesseln gelöst, der Illusion beraubt
Rauch durchdringt das Zimmer, verblassend
Ein Flüstern in deinem Kopf
Verführung gepaart mit Hingabe, ein nächtliches Liebesspiel
Doch siehe!

Sie zieht sich zurück, das Bett bald alleine gefüllt mit Freude und Bangen
Vorbei schon ist das Spiel, das Ziel erreicht
Den Körper vom Leben befreit
Reglos, lieblos, der starren Haltung angenommen
So liegst du da, des Blutes beraubt
Der Wahrheit Erkenntnis vertreibt auch den letzten Funken des Lichts
Atem versiegt, Lider geschlossen
Sehnsüchtig wartest du auf die lange Reise in die Ewigkeit
Die Zeit verrinnt

Die Nacht ist versiegt, der Tag lässt sie ruhn
Ein Kreislauf, auf Hoffnung folgt Verderben
Dunkel erhebt sich das Firmament, ein schwarzes Tuch umhüllt das Land
Ihre Zeit ist nah, beim Schein der Nacht
Über die Welt wachend mit Rabensaugen
Einer Königin gleich ist ihr Antlitz
So fern wie der Horizont und doch
So nah wie der Schatten im schweren Sonnenlicht
Ein tanzender Schemen, welch Zauber sie wirkt
Wartend bis zum Morgengrauen, wenn der Tag über die Nacht siegt
Legt sie sich nieder, fällt in seeligen Schlag

Der Schlag der Verruchten
Geduldig, die Zeit des Alterns ist eine unbekannte Formel
Bis du ihr Reich durchquerst
Wenn der Hunger dem Schlaf seine Ruhe nimmt
Das Pochen der Adern ihre Sinne bestimmt
Und du ihrem Wahn ein weiters Mal verfällst
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