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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 26.02.2019, 01:59   #1
weiblich -Katharsis-
 
Dabei seit: 02/2019
Ort: OWL
Alter: 27
Beiträge: 8

Standard In der Schleife

Federfelder, warmer Wind
Pustet sehnsuchtsvoll und wild
Durch die hochgesteckten Haare
Letztes Mal, das ist schon Jahre
Und ein altes Leben her
Deine Luft gibt mir viel mehr.

Reine Wörter, volle Körbe
Mit deinen Vergissmeinnichts
Übersät mit Sommersprossen
Von der Leichtigkeit umschlossen
Und die neue Markenjeans
Hat bleibenden Schmutz verdient.

Ohne Ziel durch Wiesen laufen
Fantasie kann man nicht kaufen
Zeit brennt alte Zellen nieder
"Bitte komm im Hellen wieder"
Alle wollen sie nur Reife
Ich bleib hier in meiner Schleife
Das, was meine Träume stillt
Ist die Freiheit, ist das Kind.


-Katharsis-
-Katharsis- ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.02.2019, 08:01   #2
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Standard Liebe Katharsis,

gefällt mir gut, bis dahin.
Den Rest brauchts für mich nicht unbedingt.
Die erste Strophe würde mir genau genommen reichen.
Das Thema spricht mich an.
Nach dieser Unbeschwertheit verzehre ich mich auch.

Den Titel mag ich gar nicht. In was für ner Schleife denn?

Zitat:
Zitat von -Katharsis- Beitrag anzeigen
Federfelder, warmer Wind
Pustet sehnsuchtsvoll und wild
Durch die hochgesteckten Haare
Letztes Mal, das ist schon Jahre
Und ein altes Leben her
Deine Luft gibt mir viel mehr.

Reine Wörter, volle Körbe
Mit deinen Vergissmeinnichts
Übersät mit Sommersprossen
Von der Leichtigkeit umschlossen



-Katharsis-
Willkommen im Forum.

Ein lieber Unargruß
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.02.2019, 12:38   #3
weiblich AlteLyrikerin
 
Benutzerbild von AlteLyrikerin
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Burglengenfeld
Alter: 73
Beiträge: 1.706

Ich denke, die Kunst besteht darin nicht in der Schleife bleiben zu müssen, sich weiterentwickeln zu dürfen und doch das Kind in sich nicht zu ersticken.

Sehr schöne Bilder und Gedanken finde ich in Deinem Gedicht. Ich würde Unar zustimmen, dass es noch besser wirkte, wenn an einigen Stellen etwas gekürzt würde.

Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.02.2019, 16:17   #4
männlich Plutino
 
Dabei seit: 02/2019
Beiträge: 361

Zuerst wußte ich mit den Federfeldern nichts anzufangen. Das Wort steht isoliert am Anfang des Gedichts. Ich muss den Begriff mit eigener Fantasie füllen, d. h. mehr tun, als Vorstellungskraft aufzubieten, um deine Fantasie nachzuvollziehen. Wäre das nicht deine Aufgabe, deine Fantasie klar zu vermitteln? Ich weiß absolut nicht, ob das Bild, das du erzeugen wolltest, das eines Feldes ist, auf dem Stahlfedern wachsen. Eine Stahlfeder ergäbe einen gewissen Sinn. In ihr ist es möglich zu wachsen, aber in zwei der vier Dimensionen (Zeit inklusive) des eigenen Lebens zurückzukehren. Ein Weizenfeld o. ä., duch das der Wind streicht, kann auch an das Federkleid eines Vogels erinnern.

Wirklich gut sind die vollen Körbe mit deinen Vergissmeinnichts. Oder sind die Körbe mit reinen Wörtern gefüllt?

Vergissmeinnichts in Körben fangen schnell an zu welken.

Warst du als Kind frei? Ich setze Freiheit eher mit Zufriedenheit gleich als mit Kindheit. Ich selbst hatte übrigens recht viel Freiraum. Antiautoritäre Erziehung. Ich musste den Freiraum selbst füllen. Es war eher ein Leer- als ein Freiraum. Und mir ist es immer noch nicht gelungen, ihn mit Liebe zu füllen. Da sind die Teufelskreise vorprogrammiert.

Ich kann den Film ›The Endless‹ sehr empfehlen. Darin geht es um Schleifen, die Entwicklung verhindern. Die reinste Hölle. Ist der beste Film, den ich in den letzten Jahren gesehen habe.
Plutino ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.02.2019, 13:38   #5
weiblich -Katharsis-
 
Dabei seit: 02/2019
Ort: OWL
Alter: 27
Beiträge: 8

Guten Mittag Unar,

Das stimmt. Die erste Strophe könnte auch allein stehen und wäre inhaltlich vollkommen ausreichend. Das, was mich dazu veranlasst hast, mehr zu schreiben, war eben genau dieses Gefangensein in der Schleife. Wie eine Zeitschleife, in der sich Momente wiederholen bis man glaubt, in ihr festzustecken und den Bezug zur Gegenwart verliert. So wie man sich in Kindheitserinnerungen verlieren kann.
Danke für deinen Willkommensgruß Ist schon ein paar Jahre her, seitdem ich das letzte Mal hier etwas geschrieben habe.


Hallo Alte Lyrikerin,

Das freut mich, dass das Gedicht die Fantasie angeregt hat.
Ich befand mich eine Zeit lang in eben dieser Schleife, bis ich erkannt habe, das Reifen und Wachsen nicht bedeutet, seine kindliche Unbefangenheit zu verlieren, auch wenn manche einem dies vermitteln wollen.

Sonnige Grüße


Hallo Plutino,

Ich denke, es ist nicht bloß Aufgabe der Lyrik, ganze Bilder zu erzeugen. Sonst wäre ich Malerin geworden Manchmal sollen eben diese Räume Platz schaffen für eigene Fantasie. Ich selbst sehe in den Federfeldern Ähren, die sich sacht im Wind wiegen. Wenn du Stahl in ihnen erkennst, hast du diesen Raum für dich gefüllt.

Als Kind war ich frei im Sinne von frei von zu vielen Zukunftsgedanken.
Freiräume wird man nie ganz füllen können. Dafür fällt einen im Nachhinein zu viel ein, was man alternativ hätte machen können. Und mit diesen Alternativen kann man hoffentlich künftige Räume füllen.

Danke für die Filmempfehlung, werde ich mir merken.

Liebe Grüße

-Katharsis-
-Katharsis- ist offline   Mit Zitat antworten
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