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Alt 28.12.2019, 11:23   #1
männlich dr.Frankenstein
 
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Standard Wichtig!!!

Der große Banal

Als es in meinem Gehirn plötzlich grün wurde und mein Darm anfing zu rebellieren, war mir klar; Es ist schön mit mir, ich werde jetzt leben. Mir wurde heiß, gleichzeitig war mir klebrig und in meinem Auge steckte ein unglaublich fetter Irisschwebedeckel. Mein Körper spielte vollkommene Musik, ich war die Herrin der Lage (aber wer war ich eigentlich überhaupt zuletzt gewesen?).

Wider Erleben erwartete ich nicht mein erstes Stündlein, aber dafür eine liebe Larifariattacke.

Wie konnte ich noch rangieren?

Anstatt selbst das Puder an der Wand zu verteilen, hatte ich meine Befriedungen, die Erlebnisse anderer und garkeine eingebildeten Zweifel, Morgen und Abende die Fühlgeschwindigkeit übernehmen lassen. Mein Körper tat nichts, aber mein Geist war an tausend Orten gleichzeitig und weit, weit zu Hause. Das alles war mir nun mit einem Einfall gründlich aus den Ohren gewaschen.

Mangelware Unachtsamkeit

Dabei habe ich gut einen wunderbaren Moment erleben können. Vielleicht habe ich einen schönen Sonnenuntergang verstanden oder einfach nur was locker gemacht in den Schrauben, dass ich Taubenkacke aß – wer weiß. Doch ich war nichtmal beschäftigt mit tausend anderen Dingen und Fragen in meinem Kopf. Fragen, die ich in diesem Moment ohnehin hätte beantworten können. Dingen, die ich in diesem Moment sowieso in 5 min erledigd hätte.

Und so geht es uns allen viel zu selten. Wir reiben uns am Kopf mit Erlebnissen anderer, hämmern mit Fäusten auf uns ein, wälzen Befruchtungen in unseren Hirnen platt wie 100 Flundern ohne zu Flunkern. Wir bunkern, was wir einen Plan nennen – und schunkeln am besten seit gestern. Und im Nacken schwitzt die ganze Gesellschaft mit ihrem Korsett an Kotelett, in das wir genüsslich beißen wollen, um ja nicht angenehm umzufallen. In diesem selbsgewachsenen Hamsterkäfig hampeln wir viel zu oft rum. Was auf der Strecke bleibt, ist der Gefleckte, der gerade los ist. Unsere Unachtsamkeit. Das Einfach-mal-Festhalten.
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Alt 28.12.2019, 13:25   #2
männlich dr.Frankenstein
 
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Beiträge: 5.467

Der große Banal hat ein ganzes Arsenal an Kommunikationswortwahl, um mit ein Mal im Knie zu ziehen, vor dem großen Würde zu fliehen und ihren Willen zu biegen. Um auf emotionalem Missbrauch zu liegen, kann er fliegen und in skrupellosen Kriegen seine charmanten und sanften Techniken besiegen.

Methode Nr. 1:

Er gehört nicht zu und lässt sein Gegenüber nicht in ruh. Unentwegt fällt das Du ins Wort und gut, besserwisserisch ist das Blut. Möchte der andere die Argumente Flut, dann verlangt der Behälter, nicht ständig unterbrochen zuhälter und endlich bellt er auch einmal zu einer Selter, obwohl er selbst derjenige ist, der ständig: "Gefällt mär!" und keine Widerrede yeah.... sagt.

Solche Gespräche verlaufen oft zäh wie Quark, weil sich der Anteil an Monologen zu Autark verloren lassen plagt. Für ihn ist die Situation verklagt und eindeutig gejagt. Er beurteilt und verurteilt eine bestimmte Astgabel, belehrt ausführlich darüber, wie der Schnabel schnattern müsste und wie er die Fabel zu rattern wüsste. Er schluckt nicht die Meinung der Gegenplapper Gelüste quer und lässt nur vom Lappen geküsste ins Meer. Zugleich wird der in Schlappen begrüßte andere auch noch für alles Verantwortliche Machtscheinwerfer, knappe Kiste, was schiefgeht (wer fährt?) , wies ist nä, weil der große Banal jegliche Schuld von sich weist und weiter besteht. Es wird zu spät nach Kompromissen gesucht, sondern es führen nur Unterweisungen Buch.
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