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Alt 13.09.2006, 16:30   #1
männlich greYphil
 
Dabei seit: 09/2006
Alter: 36
Beiträge: 51


Standard Enjoy the Silence - Tödlicher Traum

Angefangen hat es mit einem amüsanten Albtraum (Hüttenszene), den ich dann aufschrieb. Nach und nach hab ich ihn dann ausgebaut und ein wenig mehr Story reingebracht. Was meint ihr dazu?


Enjoy the Silence - Tödlicher Traum



KAPITEL I
die hütte

Die verfallene Hütte hatte ihn schon lange interessiert, obwohl, oder vielleicht gerade weil sich viele Gerüchte darum ranken. Die einen sind der Meinung, dass die Seelen der früheren Bewohner noch darin gefangen sind und jedem der der Hütte zu Nahe kommt einen grausamen Tod bereiten, andere meinen wiederum, dass aus dem alten Holz giftige Dämpfe entweichen, die auch damals die Bewohner getötet haben. Deshalb würden diejenigen die sich länger darin aufhalten irr werden und nach einiger Zeit wegen inneren Blutungen sterben. Ian hielt von diesen ganzen Theorien nichts, er war der Meinung, dass es einfach eine alte Hütte ist, die abseits liegt und aufgrund der Tatsache, dass die einstigen Besitzer verstorben waren, diese Gerüchte entstanden. Von Leuten die nach einem Besuch gestorben seien, hatte er zwar gehört, aber gekannt hat diese Personen niemand. Folglich gab es sie auch gar nicht.

So stapfte er weiter durch den frisch gefallenen Schnee nach oben. Der Weg auf das Plateau oben auf dem Hügel führte durch ein kleines Waldstück. Trotz seiner rationale Sichtweise der Welt, kam ihm die Umgebung seltsam und fremd vor. »Die Bäume sahen schon irgendwie verformt aus. Wird wohl durch den Wind geschehen sein,« dachte er sich. Am Ende des Weges konnte er bereits den Giebel der Hütte erkennen. Ein kalter Schmerz legte sich plötzlich um sein Herz, als würde jemand mit eiskalten Händen versuchen sein Herz zu zerdrücken. Sein Atem stockte und irgendwie fühlte er, dass wenn er reden wolle, er kein Wort herausbringen würde. Langsam lies das Stechen nach, Ian führte es auf sein ungesundes Essen zurück, womit er schon früher Probleme gehabt hatte. Trotzdem schritt er weiter auf die Hütte. Bisher kannte er sie nur von der anderen Seite des Tals, von der man sie sehen konnte, so aus der Nähe sah sie sehr düster und heruntergekommen aus. Das bedrückende Gefühl der Stimmlosigkeit lies keineswegs nach, nahm eher noch an Stärke zu. Die Neugier war jedoch der treibende Faktor und er versuchte alles andere zu verdrängen.

Die Hütte bestand aus einfachen Holzlatten, die teilweise herausgemodert waren. Auch die Dachkonstruktion schien bereits der Witterung zum Opfer gefallen zu sein. Entgegen dem Aussehen, schien es, als wenn dies alles beabsichtig wäre, als wenn es bereits so gebaut wurde. Die Fenster waren heraus gebrochen, falls es jemals welche gehabt hat, und so blicken die dunkel Löcher wie Augenhöhlen eines Totenschädels jedem entgegen, der sich nähert. Kein Wunder, dachte Ian sich, dass die Leute da Gerüchte verbreiten wenn sie in diese Fratze blicken. Mit diesen Gedanken öffnete er die morsche Tür, oder das was davon übrig war und betrat den dahinter liegenden Raum. Durch die Ritzen der Wand wurde der Raum mit fahlen Lichtstrahlen erhellt, gerade soweit, dass man meinte alles zu sehen, aber dennoch nichts genaues erkannte. Aber es lag nicht an den fehlenden Löchern, sondern seltsamerweise schien der Raum das Licht zu schlucken, denn trotz der Fensterlöcher, war es erstaunlich dunkel. Viel zu dunkel, es müsste eigentlich fast so hell wie draußen sein. »Vielleicht sind dunkle Wolken aufgezogen,« spielte Ian in Gedanken an, glaubte es aber selbst nicht. Also tastete er sich zu einem der Fenster vor und blickte in Richtung Wald. Er erkannte Wanderer, die der Hütte scheinbar ängstlich Blicke zuwarfen und wieder in den Wald verschwinden wollten. Ian wollte nach ihnen rufen, doch der Verdacht, der ihm vorhin flüchtig gekommen war, wurde nun bestätigt. Er brachte keine Silbe heraus. Eine eiserne Faust drückte die Kehle zusammen. Nun wurde es ihm wirklich etwas mulmig zumute und er stolperte hastig Richtung Tür. Diese jedoch lies sich nicht mehr öffnen. Hektisch rüttelte er an ihr, aber sie war scheinbar von außen vernagelt. Der stille Fluch: » Was um Alles in der Welt ist hier los!« verhallte in seinem Kopf. Er musste handeln. Die Fenster. Da konnte er noch raus, ersann sich Ian und hastete zu den Fenstern. Doch dort waren keine Fenster mehr. Unmöglich schrie es wieder in seinem Kopf, er hat doch eben noch davor gestanden. Jetzt herrschte die Panik über ihn und er rann in dem nun stockdunklen Raum umher und tastete nach einer Öffnung Nichts, keine Fenster, keine Ritzen und auch die Tür fand er nicht mehr. Die Wände wurden kälter und glatter, eher wie Stahl denn Holz. Dann hört er es. Ein Geräusch, das ihm durch Mark und Bein fährt. Ein waberndes, scharrendes Geräusch. Er kannte ähnliches von seiner Katze, doch dieses hier war anders. Es war langsamer und zugleich gleichmäßiger. Sein Verstand hatte schon lange aufgegeben, seine leichte Klaustrophobie zwang ihn in die Knie. Er versuchte sich die Ohren zuzuhalten, aber dieses Scharren schien direkt in seinen Kopf einzudringen, dagegen anschreien konnte er nicht. Kurz bevor er begann ohnmächtig zu werden, war es still. Totenstill. Er hörte nur wie sein eigenes Blut durch den Körper schoss und sein Puls auf Höchsttempo lief. »SSSSIIIIAAAAANNNNSSSS« zischte es auf einmal leise aus allen Ecken des Raumes, dann verlor Ian endgültig das Bewusstsein.

***

KAPITEL II
der traum

Langsam brachen die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkenfetzen. Durch die Jalousie bildete das morgendliche Licht ein fröhliches Schattenspiel. In dem Raum zudem diese Schatten gehören saß Ian schweißgebadet aufrecht im Bett. »Oh mein Gott… Das… war…ein Traum? Kann nicht sein, das war einfach… zu realistisch« ersann er sich. Er kannte diese Hütte nicht, aber im Traum war sie ihm so verdammt bekannt vorgekommen. Diese Art von Traum hatte er sehr selten. Vor kurzem hatte er über diese Form der Träume gelesen, „Luzides Träumen“ wird es genannt. Allerdings hieß es in dem Bericht, der Mensch hätte die volle Kontrolle über diesen „realistischen“ Traum. Aber Ian konnte sich nicht erinnern irgendetwas verändert zu haben, er war gefangen. Während er die Post am Frühstückstisch durchsah, hörte er in Gedanken immer noch das unheimliche Zischen, es wollte ihn nicht loslassen. » Ich bin langsam reif für die Klapsmühle, wenn das so weitergeht, der Stress macht mich echt Wahnsinnig« Also beschloss Ian sich fünf Wochen frei zu nehmen und einen schönen Urlaub im Gebirge zu machen, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Zwei Wochen später war er unterwegs in ein abgelegenes Dörfchen in der Zentralschweiz. Er war froh endlich loszukommen von all den Lasten des alltäglichen Lebens. Dabei heißt es immer Architekten hätten einen schönen Job, ohne viel Stress und Ärger. Ian war der eindeutige Gegenbeweis. Letztens wurde er beauftragt das neue Stadtmuseum umzugestalten, allerdings lies man ihm keine Freiheit, er bekam Pläne und musste dies in einem Modell umsetzen. Allerdings hatten die Entwerfer des Planes absolut keine Ahnung von Ästhetik und Funktionalität, geschweige denn von Statik. Doch seine verzweifelten Änderungsvorschläge stießen nur auf taube Ohren. Aber mit dem Urlaub hatte er sich quasi gerächt. »Macht doch euren Dreck alleine!« hatte er ihnen als Abschied dagelassen. Der Gedanke an die Szene lies Ian noch einmal ein Grinsen übers Gesicht fahren. Aber bereits zu Hause fingen die Probleme an, es schien als solle er nicht in den Urlaub fahren. Erst lief das Wasser aus seiner Spülmaschine und schien gar nicht mehr aufzuhören, dann fand er seine Autoschlüssel nicht und schließlich musste er feststellen, dass sein Geldbeutel samt Scheckkarten, Ausweisen und Geld verschwunden waren. Aber sowohl das Einwohneramt als auch die Bank war sehr kulant und so hatte er kurz darauf wieder neue Karten und einen Personalausweis.

Der Anblick der schneebedeckten Alpen brachte ihn aber wiederum auf Urlaubsgedanken, drei Wochen ohne Verpflichtungen, einfach die Schöne Aussicht genießen, wandern, ausruhen. All das würde er tun, aber eben nicht müssen. Gegen 15 Uhr kam er in Interwalden an, dem Ziel seines Urlaubs. ...
greYphil ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2006, 20:08   #2
Lord_Izual
 
Dabei seit: 11/2005
Beiträge: 70


nun ja...

man soll ja mit dem schlechten anfangen, dammit das gute zum schluss kommt...

Negativ ist mir aufgefallen:

1. Du vertauschst die Zeiten so oft, das sich mir die zehennägel hochziehen...
Zitat:
Die verfallene Hütte hatte ihn schon lange interessiert, obwohl, oder vielleicht gerade weil sich viele Gerüchte darum ranken. Die einen sind der Meinung, dass die Seelen der früheren Bewohner noch darin gefangen sind und jedem der der Hütte zu Nahe kommt einen grausamen Tod bereiten, andere meinen wiederum, dass aus dem alten Holz giftige Dämpfe entweichen, die auch damals die Bewohner getötet haben.
besser: Die verfallene Hütte hatte ihn schon lange interessiert, obwoh, oder vielleicht gerade weil sich viele Gerüchte um sie rankten. Die Einen waren der Meinung, dass die Seelen der früheren Bewohner noch in diesem Haus gefangen seien, die Anderen meinten, dass dem alten Holz giftige Dämpfe entweichen würden, die auch die damaligen Bewohner getötet hatten.

das nur mal als kleiner teil...
---

2. ok, die geschichte von der hütte ist erzählt. Ian stapft hin.
Warum? Ich dsachte er gäbe nichts auf das geschwätz der anderen? Warum ist er um alles dann doch da?
(ja, später stellt sich raus das es ein traum ist... aber trotzdem)

nach oben? was ist denn oben?
Erklärs doch grad, also z.B. in Richtung der Hütte, oder den Weg entlang... abner nach oben?

sowas machst du ganz ganz oft...


naja, ich überlass den anderen auch noch ein bisschen was vom text, nur muss ich erlich sagen, dass mich folgender satz echt zum lachen gebracht hat

Er kannte ähnliches von seiner Katze, doch dieses hier war anders.


gruß lord
Lord_Izual ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2006, 20:12   #3
Askeron
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 59


Hallo greYphil,

Eine Geschichte über Träume bzw. Alpträume läßt einen zuerst einmal an die allseits bekannte "Nightmare" - Reihe denken. Zwar gibt es auch ein paar kleinere Ableger, aber diese Reihe um den (anfangs noch) düsteren Meister der Alpträume dürfte sich wohl den meisten in den Verstand gebrannt haben und das nicht nur weil sie zu 85% auf dem Index steht. Ich persönlich halte die Welt der Träume für einen großen, beinahe unbegrenzten Spielplatz, an dem man sich als Autor mit seiner Phantasie so richtig austoben kann. Mal schaun was du aus diesem Grundkonzept gemacht hast.

Kapitel I:

Inhaltlich gibt es eigentlich wenig zu meckern. Das Geisterhaus beschreibst du bemüht und auch das was passiert vermittelt einen gewissen Grusel. Leider war es doch recht vorhersehbar. Die meisten Leute, die Horrorfilme sehen, passen eben nicht auf. Wenn ein Haus verflucht ist bleibt man ihm am besten fern, nur zur Sicherheit, aber Ian wird wohl seine Gründe gehabt haben. In einem Traum ist das auch selten wichtig. Glaubt man der Traumdeutung steht die Hütte und ihr Zustand für das Innere des Träumenden. Ob das noch eine Bedeutung hat wird sich zeigen. Vom Schreibstil her solltest du jedoch nochmal gründlichen Feinschliff betreiben. Viele Formulierungen und Vergleiche wirken unausgereift oder sind einfach total fehl am Platz. Du springst auch recht gerne durch die Zeiten, was einen sehr negativen Beigeschmack beim Leser hinterläßt.

Kapitel II:

Informativ und leicht unrealistisch zugleich. Ok, wenn man dauernd Alpträume hat forscht man etwas nach und mit einem Internetanschluss kommt man auch recht einfach an die passenden Ausdrücke sowie deren Beschreibungen. Fünf Wochen Urlaub um sich davon zu erholen wirken dann aber zugegebenermaßen etwas übertrieben. Die Startschwierigkeiten kommen dann auch noch sehr aufgesetzt daher und alles in allem paßt das zweite Kapitel nur halbwegs zum ersten. Hier wären etwas mehr Detail auf der einen und ein paar Kürzungen unnötig stumpfer Stellen auf der anderen Seite wirklich Gold wert gewesen.


Alles in allem ist es ein interessanter Ansatz, dem nur noch eine gehörige Portion Feinschliff fehlt um richtig überzeugen zu können. Wär wirklich schade um den Stoff, wenn es daran scheitern würde.

MfG

Askeron
Askeron ist offline   Mit Zitat antworten
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