Macht nix bei Poetry.de

Desperado · 02.12.2012, 10:59

Macht nix

Ein halbes Jahrzehnt,
so alt sind deine Gedichte
und hast du mal ein neues verbrochen,
ging’s immer nur um irgendwelche Leute.
Sag an, wie dichtest du heute?

Ich weiß es nicht,
es liegt am Licht,
mal scheint es hell,
mal scheint es nicht,
mal ist es da,
mal nicht zur Stell,
mal sagt es ja,
mal sagt es nein,
ist sonderbar,
soll wohl so sein,
ich weiß es wirklich nicht.

Deinen Federhut hast du bis ins Endlose gedehnt,
diese junge, alte, ewige Geschichte,
tief hinab in menschliche Abgründe gerochen,
Biedere entlarvt als blutrünstige Meute.
Doch sag mir, wie dichtest du heute?

Ich denk ich hab’s verlernt,
es wurde mir entfernt
aus meinem hohlen Kopf,
der nie was hat gelernt,
frag nicht warum,
ich bin ein Tropf,
einfältig dumm,
mal so gesagt,
gerad ist krumm,
hab nie gefragt,
ich denk ich hab’s verlernt.

Macht aber nix.

2.12.12

marlenja · 02.12.2012, 14:30

Deine Worte strafen Dich
nix
hast Du verlernt

Du dichtest ja
frisch auf den Tisch
so dass es eine Freude
ist

Sag nicht
das sei jetzt
nix

Poetibus · 03.12.2012, 12:11

Hallo, Desperado,

ach was, verlernt man nicht. Das ist wie Fahrradfahren. Wenn man ein paar Jahre nicht fährt, dann wackelt's am Anfang, aber nach einer Weile geht es wieder prima.

Da würde ich dem Desperado doch sagen, rauf aufs Pferd und losgeritten. Dieses Prinzip gilt ja nicht nur für Fahrräder.

Und außerdem lese ich deine Gedichte gerne, wenn's denn manchmal auch ein bisschen an der "technischen Umsetzung" hapert, inhaltlich sind sie jedenfalls immer sehr gut. Wird schon wieder.

Und "ist nix", "macht nix", da stimme ich marlenja zu - Unsinn, unter "nix" verstehe ich etwas anderes.

Streich die letzte Strophe.

Freundlichen Gruß,

Poetibus

02.12.2012, 10:59	#1
Desperado Dabei seit: 03/2012 Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern Beiträge: 1.747 Meine Gedichte	Macht nix Macht nix Ein halbes Jahrzehnt, so alt sind deine Gedichte und hast du mal ein neues verbrochen, ging’s immer nur um irgendwelche Leute. Sag an, wie dichtest du heute? Ich weiß es nicht, es liegt am Licht, mal scheint es hell, mal scheint es nicht, mal ist es da, mal nicht zur Stell, mal sagt es ja, mal sagt es nein, ist sonderbar, soll wohl so sein, ich weiß es wirklich nicht. Deinen Federhut hast du bis ins Endlose gedehnt, diese junge, alte, ewige Geschichte, tief hinab in menschliche Abgründe gerochen, Biedere entlarvt als blutrünstige Meute. Doch sag mir, wie dichtest du heute? Ich denk ich hab’s verlernt, es wurde mir entfernt aus meinem hohlen Kopf, der nie was hat gelernt, frag nicht warum, ich bin ein Tropf, einfältig dumm, mal so gesagt, gerad ist krumm, hab nie gefragt, ich denk ich hab’s verlernt. Macht aber nix. 2.12.12

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02.12.2012, 14:30	#2
marlenja Dabei seit: 11/2010 Beiträge: 3.204 Meine Gedichte Meine Favoriten	Deine Worte strafen Dich nix hast Du verlernt Du dichtest ja frisch auf den Tisch so dass es eine Freude ist Sag nicht das sei jetzt nix

03.12.2012, 12:11	#3
Poetibus Dabei seit: 09/2012 Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen. Alter: 56 Beiträge: 562 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, Desperado, ach was, verlernt man nicht. Das ist wie Fahrradfahren. Wenn man ein paar Jahre nicht fährt, dann wackelt's am Anfang, aber nach einer Weile geht es wieder prima. Da würde ich dem Desperado doch sagen, rauf aufs Pferd und losgeritten. Dieses Prinzip gilt ja nicht nur für Fahrräder. Und außerdem lese ich deine Gedichte gerne, wenn's denn manchmal auch ein bisschen an der "technischen Umsetzung" hapert, inhaltlich sind sie jedenfalls immer sehr gut. Wird schon wieder. Und "ist nix", "macht nix", da stimme ich marlenja zu - Unsinn, unter "nix" verstehe ich etwas anderes. Streich die letzte Strophe. Freundlichen Gruß, Poetibus