Wald und Nacht

[Cruzyfix]

Wald und Nacht

Unheimlich der Wald, düster die Nacht
Wer war es, der sie dort hingebracht?
Regnen wird es schon alsbald, der Boden durchnässt
Wer ist es, der sie so grob am Leibe fässt?
Sich zwischen ihre Beine schob und ihren Körper durch den Walde zog?

Reglos liegt sie dort, ihr dunkles Haar gefächert auf dem Boden
Zuletzt sah sie die Krähen, dunkle Gestalten, die über sie flogen
Während sie wie gelähmt auf des Waldes Grund lag
Zuvor versuchte sich zu wehren, mit Tritt und Schlag
Doch half es nicht, sie weinte während es geschah
Und sah in zwei Augen noch ein letztes Mal

Wer ist es, der sie so grob am Leibe fässt?
Sich zwischen ihre Beine schob und ihren Körper durch den Walde zog?
Ihren Rumpf auf den Boden drückte und lächelte, verzückte?
So grinsend auf ihr lag, als wäre es ein Freudentag?
Während sie wie gelähmt auf des Waldes Grund lag
Zuvor versuchte sich zu wehren mit, mit Tritt und Schlag?

Die Nacht ist bald vorüber, der Boden ist nasskalt
Ganz still, ganz ruhig liegt sie da, sie wird eins mit dem Wald
Die nackte Gestalt, überdeckt mit Schmutz und Laub
Ganz ungeschützt zerfällt sie zu Staub

Unheimlich der Wald, düster die Nacht
Sie liegt immer noch dort, keiner der über sie wacht
Wo kam sie her? Wie war ihr Name?
Keiner weiß es, sie war nur eine junge Dame

Bald wird sie verschwunden sein
Niemand wird sie mehr finden, in diesem düsteren Hain
Wird man sie vermissen? Oder war sie allein?
Wer ist es, der sie so grob am Leibe fässt?
Sich zwischen ihre Beine schob und ihren Körper durch den Walde zog?

[Ex-soehtá]

Das beste Gedicht, das ich seit Langem gelesen habe.
Wirklich exzellent geschrieben, sehr atmosphärisch und melancholisch.

Ich hoffe, es bezieht sich nicht auf ein Erlebnis aus dem engerem Umfeld.

[Cruzyfix]

Danke für die Rückmeldung!

Natürlich ist diese Szene rein fiktiv. Ich lasse mich gerne von melancholischen Lieder inspirieren.

Beste Grüße
Cruzyfix