Nüchtern betrachtet

[Schmuddelkind]

Kotze im Wert von 50 € hinter mir gelassen.
Ich trinke weiter,
rausche durch die Straße,
den humanoiden Ameisenmassen entgegen.
"Hier sind alle tot!",
versichert man mir.
Lustig!
Öffentliche Toilette - 1 €,
maximale Nutzungsdauer: 30 Minuten,
Tragkraft: 250 kg.
Man sollte doch wohl noch müssen dürfen!
Puller dagegen,
sieht aus wie immer.
Glück gehabt!
Schluck drauf trinken.
Ist früh geworden.
Die Zeit vergeht so schnell!
Schluck drauf trinken.
Die Koalitionsverhandlungen verlaufen zäh.
Was macht eigentlich Westerwelle?

[Thing]

Oha!
Starkes Stück!

Aber nichts für den ollen
Thing

Jau!

[Jeronimo]

Mir hats gut gefallen! Ich liebe das Freche und Böse, das Provozieren.
Und: Der Westerwelle hat sicher eine "Anschlussverwendung" gefunden, wie es in der FDP heißt, wenn einer seinen Job verliert.

Jeronimo

[Thing]

Mit "nichts für mich" meine ich keineswegs den Inhalt!

[Ilka-Maria]

Kotze im Wert von 50 € hinter mir gelassen.

Das muss ja eines der besseren Stöffchen gewesen sein.

Spaß beiseite: Mir gefällt der Griff in den Alltag und die unprätentiöse Sprache. Da soll noch mal jemand behaupten, die nackte Realität sei nichts für die Dichtung. Alles zu seiner Zeit: Es gibt Tage für die Romantik, aber die meisten Tage gehören dem Leben. Auch dafür muss es Dichter geben.

Schönen Sonntag und besten Gruß
Ilka

[Schmuddelkind]

Ihr Lieben!

Ich freue mich sehr, dass auch eine eher "nüchterne" Geschichte Gefallen finden kann.

Das muss ja eines der besseren Stöffchen gewesen sein.

Oder sehr, sehr viel billiger Fusel.

Mir gefällt der Griff in den Alltag und die unprätentiöse Sprache. Da soll noch mal jemand behaupten, die nackte Realität sei nichts für die Dichtung. Alles zu seiner Zeit: Es gibt Tage für die Romantik, aber die meisten Tage gehören dem Leben. Auch dafür muss es Dichter geben.

Du bringst es auf den Punkt. Dichtung kann ein Tor zu einer anderen Welt sein, die man aus sich selbst heraus erschafft; Lyrik kann aber auch dabei helfen, mehr oder weniger alltäglichen Phänomenen eine Form zu geben, die man mit der Alltagssprache nicht erreichen kann. Ich glaube, ich bin sowieso eher ein Lyriker, der die Realität wiedergeben möchte; nur tue ich das nicht immer in dieser nackten Interpretation. Das Bezeichnende an diesem Text ist ja, dass das LI diese Nüchternheit nur alkoholisiert erreichen kann.

Mir hats gut gefallen! Ich liebe das Freche und Böse, das Provozieren.

Ja, so kennt man mich.
Das Provozierende hat mir hier auch gut gefallen und das, obwohl der IE doch hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt ist.

Und: Der Westerwelle hat sicher eine "Anschlussverwendung" gefunden, wie es in der FDP heißt, wenn einer seinen Job verliert.

So weit ich weiß, hat der doch noch nie im zivilen Berufsleben gearbeitet, sondern war schon immer "Berufspolitiker". Wenn es nach der FDP ginge, sind solche Menschen mit ihren unzureichenden Biographien selbst schuld. Aber zum Glück geht es ja nicht mehr nach der FDP.

Mit "nichts für mich" meine ich keineswegs den Inhalt!

Dann nehme ich das mal als Kompliment und bin beruhigt, dass das nichts für dich ist.

LG