[titellos] apokalypse, persönlich bei Poetry.de

foxotrox · 15.02.2007, 01:02

Nun.

Es war die Apokalypse der sanften Töne, auftragendes Licht entlockte den Dingen ein gedecktes Purpur, das sich meinen knapp entschlafenen Augen gerade so lange barg, wie ich Zeit hatte die Kamera auszupacken, auszulösen, ein weiteres, unbefriedigend somatisch.

Leises Luften, von Wind zu Wind kaum zu sprechen, hatte der in Linsen getauchten Erfassung diese Farbe geraubt, und wenn sie tatsächlich im Spiel der Winkel nur mir selbst sichtbar gewesen war, so brach sie sich jetzt im vieläugigen Monumental der Hochhauszeilen.

Ein einsamer Spielplatz, der wurde mir Motiv, der trug mir einst Lachen, nun unterm Sand begraben, der purpurnen Kinder Schuh.

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drabbled

Ex-Abendstern · 15.02.2007, 01:12

Hallo foxotrox,

drabbled, klar. Aber wie manch einem lyrischen Text (zum Teil berechtigt) unterstellt wird, in Wahrheit prosaisch zu sein, so unterstelle ich dem Deinen,
(beinahe) Lyrik... Paß also auf

!

LG
Abendstern

foxotrox · 15.02.2007, 01:22

Hallo Abendstern,

Mit der Unterstellung kann ich leben, gesellt sich doch öfters der ein oder ander Verdacht zu mir, dass ich keine bestimmte Motivation bei der Begründung einer literarischen Gattung verfolge.
Es ist was es ist, und heute eben in dieser Sparte, irgendwo muss der Text ja öffentlich werden.

Darüber hinaus, gefällt es überhaupt?

Grüße Dave

Ex-Abendstern · 15.02.2007, 01:41

Ja, gefällt sehr, zumal ich selbst fotografiere (falls ich Dich richtig interpretiert habe)!

Und dass Du zwischen den literarischen Gattungen nicht streng trennst, macht Dich in meinen Augen eher sympathisch. Aber ich bin kein Experte.

LG
Abendstern

foxotrox · 15.02.2007, 11:48

Ich habe leider nur meine Handy zum photographieren, und da sind die Möglichkeiten doch sehr dürftig. Gerade deswegen erscheint es mir aber wichtig mit Winkeln und Farbkomposition den Mangel an Qualität auszugleichen (spricht das jetzt für oder gegen mich?).
Vermutlich spiegelt sich das auch im Text wieder, dies, und der Versuch den Verlust einzufangen.

Grüße Dave

Ex-Abendstern · 20.02.2007, 09:35

Es spricht für Dich, Dave, denn es scheint Dir zu gelingen, wenigstens im sprachlichen Ausdruck -- Du malst hier ja geradezu mit Worten! -- Und beschreibst Dich dabei auch selbst, beziehst Dich mit ein in das Ganze (ich setze einfach mal voraus, dass Du hier identisch bist mit dem lyrischen Ich Deines Textes).

Eine verbal stark verdichtete Momentaufnahme, in der ich auch eigene Erfahrungen gespiegelt sehe, Dave... Dieses faszinierende Farbspiel des Lichts, so eindrucksvoll, facettenreich und doch so flüchtig wie die Kindheit oder wie die Erinnerung an vergangene Tage...

Man ist geneigt, diesen Augenblick zu beschwören, ihn zu ergreifen und festzuhalten... Und es gelingt, ja, es gelingt -- und es gelingt doch nicht...

Ich sehe verloren gegangene und stets neu ergriffene Verspieltheit, ich sehe rationales Kalkül; ich sehe einen offenen Sinn für die Feinheiten des Schönen, der Farbe und Freude am Leben, aber auch Traurigkeit und Melancholie...

LG
Abendstern

15.02.2007, 01:02	#1
foxotrox Dabei seit: 11/2006 Beiträge: 75	[titellos] apokalypse, persönlich Nun. Es war die Apokalypse der sanften Töne, auftragendes Licht entlockte den Dingen ein gedecktes Purpur, das sich meinen knapp entschlafenen Augen gerade so lange barg, wie ich Zeit hatte die Kamera auszupacken, auszulösen, ein weiteres, unbefriedigend somatisch. Leises Luften, von Wind zu Wind kaum zu sprechen, hatte der in Linsen getauchten Erfassung diese Farbe geraubt, und wenn sie tatsächlich im Spiel der Winkel nur mir selbst sichtbar gewesen war, so brach sie sich jetzt im vieläugigen Monumental der Hochhauszeilen. Ein einsamer Spielplatz, der wurde mir Motiv, der trug mir einst Lachen, nun unterm Sand begraben, der purpurnen Kinder Schuh. - drabbled

15.02.2007, 01:12	#2
Ex-Abendstern abgemeldet Dabei seit: 08/2006 Beiträge: 581	Hallo foxotrox, drabbled, klar. Aber wie manch einem lyrischen Text (zum Teil berechtigt) unterstellt wird, in Wahrheit prosaisch zu sein, so unterstelle ich dem Deinen, (beinahe) Lyrik... Paß also auf ! LG Abendstern

15.02.2007, 01:22	#3
foxotrox Dabei seit: 11/2006 Beiträge: 75	Hallo Abendstern, Mit der Unterstellung kann ich leben, gesellt sich doch öfters der ein oder ander Verdacht zu mir, dass ich keine bestimmte Motivation bei der Begründung einer literarischen Gattung verfolge. Es ist was es ist, und heute eben in dieser Sparte, irgendwo muss der Text ja öffentlich werden. Darüber hinaus, gefällt es überhaupt? Grüße Dave

15.02.2007, 01:41	#4
Ex-Abendstern abgemeldet Dabei seit: 08/2006 Beiträge: 581	Ja, gefällt sehr, zumal ich selbst fotografiere (falls ich Dich richtig interpretiert habe)! Und dass Du zwischen den literarischen Gattungen nicht streng trennst, macht Dich in meinen Augen eher sympathisch. Aber ich bin kein Experte. LG Abendstern

15.02.2007, 11:48	#5
foxotrox Dabei seit: 11/2006 Beiträge: 75	Ich habe leider nur meine Handy zum photographieren, und da sind die Möglichkeiten doch sehr dürftig. Gerade deswegen erscheint es mir aber wichtig mit Winkeln und Farbkomposition den Mangel an Qualität auszugleichen (spricht das jetzt für oder gegen mich?). Vermutlich spiegelt sich das auch im Text wieder, dies, und der Versuch den Verlust einzufangen. Grüße Dave

20.02.2007, 09:35	#6
Ex-Abendstern abgemeldet Dabei seit: 08/2006 Beiträge: 581	Es spricht für Dich, Dave, denn es scheint Dir zu gelingen, wenigstens im sprachlichen Ausdruck -- Du malst hier ja geradezu mit Worten! -- Und beschreibst Dich dabei auch selbst, beziehst Dich mit ein in das Ganze (ich setze einfach mal voraus, dass Du hier identisch bist mit dem lyrischen Ich Deines Textes). Eine verbal stark verdichtete Momentaufnahme, in der ich auch eigene Erfahrungen gespiegelt sehe, Dave... Dieses faszinierende Farbspiel des Lichts, so eindrucksvoll, facettenreich und doch so flüchtig wie die Kindheit oder wie die Erinnerung an vergangene Tage... Man ist geneigt, diesen Augenblick zu beschwören, ihn zu ergreifen und festzuhalten... Und es gelingt, ja, es gelingt -- und es gelingt doch nicht... Ich sehe verloren gegangene und stets neu ergriffene Verspieltheit, ich sehe rationales Kalkül; ich sehe einen offenen Sinn für die Feinheiten des Schönen, der Farbe und Freude am Leben, aber auch Traurigkeit und Melancholie... LG Abendstern