Glück und Elend im Tann IV

[Ex-Ralfchen]

Glück und Elend im Tann IV

Im Ort hat sich nach alldem Ruhe einquartiert;
der Deppen Rest verbrannt - wie es der Brauch.
Der Frühlingswind bläst warm und ungeniert,
vom Krematoriums-Schlot den letzten Schmauch.

Des Fleischers Witwe jubiliert im Glück,
so viele Schinken, Waden hängen nun im Eis.
Von jedem Trottel gabs das beste Stück,
der Damenmannschaft größter Preis.

Man konfiszierte auch im Rathauskeller,
die alten Weine teils im Fass und Flaschen.
Den Pinot Noir und gelben Muskateller,
Eiswein fürs Nippen nach dem Naschen.

Zarteste Maiglöckchen auf jungen Wiesen,
pflücken die Jungfern – lasst mich raten:
Man macht Salat von Krokussen und diesen
Blümchen, zu Bruders zartem Lungenbraten.

Nöcka dreht sich am Ortsrand wirr im Reigen,
des Sommers Glut ist lang noch nicht im Land,
seit ein paar Tagen ist das braune Mädchen eigen,
nach dem Massaker lag es letztlich auf der Hand.

Man installiert im Ort in aller Schnelle,
im Keller Von Frau Stachels Fleischerei,
eine moderne große Gummizelle,
in der ist Platz für mehr als drei.

Im Zoogeschäft hält die Frau Una Weise,
zwei Wombats aus Neuseelands Zonen,
die machen Nöckas Wahnsinn still und leise,
beim Gummizellenspiel mit Embryonen.

Des Ortes alte Ärztin, ein Genie -
sie wird von allen nur A.L. genannt -
kommt täglich nun für Nöcka’s Therapie,
(auf das Ergebnis sind wir sehr gespannt!)