Lebensnähe bei Poetry.de

Ex-DrKarg · 17.12.2017, 13:06

Lebensnähe

©Hans Hartmut Karg
2017

Kann man noch von Nähe sprechen,
wenn Kontakte virtuell
und Beziehungen zerbrechen,
weil Fühlung nicht aktuell?

Kann man noch von Leben sprechen,
wenn Gemütskräfte so fern?
Kann ich noch die Lanze brechen
für Dich, hab' D i c h ja so gern?

Wer das wahre Leben will,
muss Nähe mit Menschen teilen,
sei sie lautstark oder still,
kann in Freuden dort verweilen.

*

fsami · 19.12.2017, 07:47

Lieber Dr.,
wenn du das virtuelle Leben doof findest, kannst du dich ja in Zukunft in die Innenstadt stellen und deine Gedichte persönlich zum Besten geben.

Aber mal im Ernst: was ist das „wahre“ Leben? Das muss doch jeder für sich selbst beurteilen. Deine Moralpredigt impliziert, dass diejenigen, die deine Lebenseinstellung nicht Teilen das „wahre“ Leben nicht kennen bzw. genießen können. Totaler Unfug.

Ex-DrKarg · 19.12.2017, 12:00

fsami,
das Internet finde ich überhaupt nicht doof. Das Problem ist die Ablenkung dort, wo Menschen direkt miteinander kommunizieren könnten.
Das WAHRE LEBEN ist schon die direkte Begegnung, die direkte Nähe zu und mit Menschen. Deswegen muss das Internet nicht verteufelt werden. Aber es birgt die Gefahr der Vereinzelung, der Verstreuung und des Fernwerdens der Menschen von ihren direkten Möglichkeiten, Lebensbezüge aufzubauen und zu leben.
Schöne Vorweihnachtszeit!
hhk

fsami · 19.12.2017, 22:01

Auch dir eine schöne Vorweihnachtszeit.
Aus meiner Sicht ist es wichtig die Welt nicht nur aus dem eigenen zeitgenössischen Blickwinkel zu sehen sondern auch zu versuchen es aus dem Blickwinkel anderer, jüngerer oder älterer Generationen zu sehen.

Ich kann gut verstehen, dass die Internetkultur für ältere Menschen befremdlich wirkt, damit ist eben nur die jüngere Generation aufgewachsen. Trotzdem ist diese Veränderung ein Lifestyle wie jeder andere und damit weder gut noch schlecht sondern einfach vorhanden. Persönliche oder digitale Nähe macht vielleicht für dich einen Unterschied, für andere aber nicht.

Ex-DrKarg · 20.12.2017, 10:38

fsami,
es ist sicher nicht das Alter allein und sicher nicht das Befremden durch das Internet als System, welches kritisch zu sehen bleibt. Das Internet verändert einfach das gesamte Kommunikationsverhalten und kann durchaus dazu beitragen, die direkte Lebensnähe aus unseren Erfahrungsräumen zu vertreiben und virtuelle Kommunikationsformen zu schaffen, mit denen es schwer sein wird, Menschen in den Arm zu nehmen.
Herzliche Grüße und besinnliche Weihnacht!
H. H. Karg

17.12.2017, 13:06	#1
Ex-DrKarg Gast Dabei seit: 01/2012 Alter: 76 Beiträge: 3.139 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lebensnähe Lebensnähe ©Hans Hartmut Karg 2017 Kann man noch von Nähe sprechen, wenn Kontakte virtuell und Beziehungen zerbrechen, weil Fühlung nicht aktuell? Kann man noch von Leben sprechen, wenn Gemütskräfte so fern? Kann ich noch die Lanze brechen für Dich, hab' D i c h ja so gern? Wer das wahre Leben will, muss Nähe mit Menschen teilen, sei sie lautstark oder still, kann in Freuden dort verweilen. *

19.12.2017, 12:00	#3
Ex-DrKarg Gast Dabei seit: 01/2012 Alter: 76 Beiträge: 3.139 Meine Gedichte Meine Favoriten	Re: Lebensnähe fsami, das Internet finde ich überhaupt nicht doof. Das Problem ist die Ablenkung dort, wo Menschen direkt miteinander kommunizieren könnten. Das WAHRE LEBEN ist schon die direkte Begegnung, die direkte Nähe zu und mit Menschen. Deswegen muss das Internet nicht verteufelt werden. Aber es birgt die Gefahr der Vereinzelung, der Verstreuung und des Fernwerdens der Menschen von ihren direkten Möglichkeiten, Lebensbezüge aufzubauen und zu leben. Schöne Vorweihnachtszeit! hhk

20.12.2017, 10:38	#5
Ex-DrKarg Gast Dabei seit: 01/2012 Alter: 76 Beiträge: 3.139 Meine Gedichte Meine Favoriten	Re: Lebensnähe fsami, es ist sicher nicht das Alter allein und sicher nicht das Befremden durch das Internet als System, welches kritisch zu sehen bleibt. Das Internet verändert einfach das gesamte Kommunikationsverhalten und kann durchaus dazu beitragen, die direkte Lebensnähe aus unseren Erfahrungsräumen zu vertreiben und virtuelle Kommunikationsformen zu schaffen, mit denen es schwer sein wird, Menschen in den Arm zu nehmen. Herzliche Grüße und besinnliche Weihnacht! H. H. Karg

19.12.2017, 07:47	#2
fsami Dabei seit: 03/2013 Beiträge: 274 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Dr., wenn du das virtuelle Leben doof findest, kannst du dich ja in Zukunft in die Innenstadt stellen und deine Gedichte persönlich zum Besten geben. Aber mal im Ernst: was ist das „wahre“ Leben? Das muss doch jeder für sich selbst beurteilen. Deine Moralpredigt impliziert, dass diejenigen, die deine Lebenseinstellung nicht Teilen das „wahre“ Leben nicht kennen bzw. genießen können. Totaler Unfug.

19.12.2017, 22:01	#4
fsami Dabei seit: 03/2013 Beiträge: 274 Meine Gedichte Meine Favoriten	Auch dir eine schöne Vorweihnachtszeit. Aus meiner Sicht ist es wichtig die Welt nicht nur aus dem eigenen zeitgenössischen Blickwinkel zu sehen sondern auch zu versuchen es aus dem Blickwinkel anderer, jüngerer oder älterer Generationen zu sehen. Ich kann gut verstehen, dass die Internetkultur für ältere Menschen befremdlich wirkt, damit ist eben nur die jüngere Generation aufgewachsen. Trotzdem ist diese Veränderung ein Lifestyle wie jeder andere und damit weder gut noch schlecht sondern einfach vorhanden. Persönliche oder digitale Nähe macht vielleicht für dich einen Unterschied, für andere aber nicht.