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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 21.06.2014, 14:55   #1
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Standard Im Tal

Ein Tal hat dieser Sommer zwischen Bergen
und in der Senke geht ein rauer Wind.
Das Hoffen sucht Erinnern. Doch wie blind,
da Schatten es bewachen, finstre Schergen.

Weit scheint die nächste Höhe jetzt zu liegen,
und tiefe Wolken haben sie verschluckt,
die Last macht alles Atmen wie geduckt,
und selbst Gedanken wagen nicht zu fliegen.

Der Wind ist unnachgiebig, bringt aus Osten
die ganze Kälte, stapelt sie im Tal.
Doch plötzlich frischt er auf und reißt die Pfosten

des Himmels um, und aus der stummen Qual
sticht Licht hervor, und alle Dinge kosten,
so wie ich selbst, den Gipfel neu im Tal.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2014, 16:33   #2
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Gummibaum,

eindrucksvolle Naturimpressionen in ein sonettales Schema gepackt.
Konstruktiv würde ich an Bildunschärfen wie:

"Der Wind ist unnachgiebig, bringt aus Osten
die ganze Kälte, stapelt sie im Tal.
Doch plötzlich frischt er auf und reißt die Pfosten"

Hier mag sich mir die Änderung von Kälte zum Auffrischen nicht so recht erschließen.

Zu dem Bild

"reißt die Pfosten / des Himmels um"

fehlt mir der Kontext, was damit gemeint sein könnte. Das könnten Bäume, Schlote oder was auch immer sein.

Vielleicht kannst Du ja was damit anfangen.
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2014, 16:38   #3
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo Perry,

verstehe. Ich werde nachdenken.

LG g
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.06.2014, 13:54   #4
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hab's an besagter Stelle geändert, Perry. Das Gedicht kann man vielleicht als Natur- oder Seelenszenario lesen. LG gummibaum


Im Tal

Ein Tal hat dieser Sommer zwischen Bergen
und in der Senke geht ein rauer Wind.
Das Hoffen sucht Erinnern. Doch wie blind,
da Schatten es bewachen, finstre Schergen.

Weit scheint die nächste Höhe jetzt zu liegen,
und tiefe Wolken haben sie verschluckt,
die Last macht alles Atmen wie geduckt,
und selbst Gedanken wagen nicht zu fliegen.

Da dreht der Wind sich langsam, kommt aus Osten,
und schleift er auch erst Kälte nur ins Tal,
so frischt er plötzlich auf, zerbricht die Pfosten

des grauen Zaunes und aus stummer Qual
sticht Licht hervor, und alle Dinge kosten,
so wie ich selbst, die Gipfel neu im Tal.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.06.2014, 14:27   #5
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
Das Gedicht kann man vielleicht als Natur- oder Seelenszenario lesen.

Im Tal

Ein Tal hat dieser Sommer zwischen Bergen
und in der Senke geht ein rauer Wind.
Das Hoffen sucht Erinnern. Doch wie blind,
da Schatten es bewachen, finstre Schergen.

Weit scheint die nächste Höhe jetzt zu liegen,
und tiefe Wolken haben sie verschluckt,
die Last macht alles Atmen wie geduckt,
und selbst Gedanken wagen nicht zu fliegen.

Da dreht der Wind sich langsam, kommt aus Osten,
und schleift er auch erst Kälte nur ins Tal,
so frischt er plötzlich auf, zerbricht die Pfosten

des grauen Zaunes und aus stummer Qual
sticht Licht hervor, und alle Dinge kosten,
so wie ich selbst, die Gipfel neu im Tal.
Sowohl als auch, lieber gummibaum!

Ich habe überhaupt keine Einwände, weil es eine wirklich schöne Verschmelzung beider Aspekte ist,
und wortfein sowieso!

VG
Thing
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