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Alt 06.09.2016, 13:47   #1
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Wenn dir das blinde Kind vom toten Hasen

Wenn dir das blinde Kind vom toten Hasen
die Farben der Zukunft erklärt


Pass auf, wenn etwas blind ist und sich nähert.
Es könnte sein, es weiß viel mehr als du.
Wenn es dir noch die Zukunft mit erklärt,
dann hör gut zu.

Denn meistens kennt es alle deine Seiten.
Woher, das ist erst mal nicht interessant.
Dein Kopf ist voll und steckt in solchen Zeiten
zu tief im Sand.

Beginnt es gleich mit einem Regenbogen,
war es wohl gar nicht von Geburt an blind.
Die Rotverschiebung - hat sich was verzogen?
Ach, armes Kind.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2016, 20:55   #2
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Lewin,

eine interessante Vorstellung, auch wenn mir statt des "blinden Kindes vom toten Hasen" die "drei Affen" näher gewesen wären.
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2016, 00:09   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
Ach, armes Kind.
[/CENTER]
Hmm ... wer ist hier wirklich das arme Kind?

Der blinde Seher, dessen verbliebene Sinn messerscharf geworden sind, so dass er nach seiner Erblindung tiefer sieht als zu den Zeiten, in denen er den Regenbogen noch schauen konnte?

Oder ist das Kind das Menschenwesen, in dessen Schicksal der blinde Seher (oder ist es eine der Nornen) blickt? Ist die Rotverschiebung eine Warnung? Eine Warnung, der Liebe, dem Herzen, der Wärme und dem Purpur der Macht zu misstrauen?

Ein Rätselhaftes Gedicht mit magischer Atmosphäre - so kommt es zumindest bei mir an.

Auf jeden Fall außergewöhnlich und deshalb: Gerne gelesen.

Lieben Gruß
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.09.2016, 17:51   #4
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Wenn dir das blinde Kind vom toten Hasen

Hallo Manfred,

ich hoffe, dass ich nicht wieder gerüffelt werde, weil ich einen Vornamen verwende, ohne meinen zu nennen. Aber du als (Fast-)Wanderer zwischen den Foren, erfolgreich, beliebt, bist einfach zu bekannt.
Um auf das Gedicht zu kommen: es hat einfach einen zu komplexen Zusammenhang, in den die drei Affen nun partout nicht hinein passen. Warum? Das versuche ich in der Antwort an Ilka halbwegs verständlich zu machen. Vielleicht soviel: Das Gedicht baut auf einem anderen auf, „Als mir der tote Hase einst die Kunst erklärte“, das sich ja etwas an Joseph Beuys anlehnt.
Dennoch danke und sei gegrüßt von

Lewin.

Geändert von Lewin (12.09.2016 um 20:05 Uhr)
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.09.2016, 20:37   #5
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Wenn dir das blinde Kind vom toten Hasen

Liebe Ilka,

meine Zeilen sind (nur) eine Antwort auf einen Sonettenkranz einer Autorin, der ich mal sehr verbunden war, in dem sie als alteingesessene Bundesrepublikanerin die DDR, in der ich leider vierzig Jahre leben musste, erklärt hat. Es enthält demnach mehr Ironie als erkennbar ist, vor allem auch, weil wir beide relativ lange lyrisch (nach meiner Einbildung ich zumindest von ihr) voneinander profitierten. Nun billige ich jedem zu, der sich ernsthaft mit dem Phänomen DDR beschäftigt hat, darüber ehrlich zu berichten, von mir aus auch in Gedichtform. Aber eine Oberflächlichkeit, die ihresgleichen hat, wollte ich nicht akzeptieren. Dass ich meine Antwort nun nicht als Kommentar eingestellt habe, sondern als allgemein gehaltenes Gedicht, dessen inhaltliche Deutlichkeit ihr aber verständlich geworden ist, dennoch aber hier und zeitfern eine magische Atmosphäre erzielen konnte, das freut mich ganz besonders.
Ja, und das arme Kind, damit meine ich natürlich sie, da sie bedeutend jünger ist als ich.

Danke und viele liebe Grüße von Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
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