genug

[Doris]

Genug

Die Gier am sehnsuchtsvollen Leben
bestimmt mein Selbst und all mein Streben.
Suchend, rasend, nimmersatt
Bis heute…Schluß! Ich bin schachmatt!

Irrte durch die Höllenfeuer
Nichts war genug, nichts war zu teuer.
Kein Einsatz war mir hoch und heilig
Des Nächsten Liebe mir langweilig

Dämonen packten mich zeitlebens
Mein guter Wille war vergebens
Was ich ersehnte blieb so aus.
Ich hatt´ kein Ziel und kein Zuhaus.

Ich erschaffte, schuf und baute
Der Teufel spielte dazu Laute.
Ich versuchte, strebte Ruhe,
doch immer trug ich Wanderschuhe.

Kurz verschnaufen?...Ja, danke, gern!
Und blickte doch schon in die Fern´.
Kein Jemand konnt´ mich jemals halten,
ich ließ die Liebe stets erkalten.


Alltag gab es für mich nicht
Nur Reisen in des Lebens Licht.
„Ich kann euch zeigen wohin es geht.
Ich selbst muss weiter, es ist schon spät.“


So mogelte ich stets mich fort
An einen nächsten rohen Ort
Begann zu bauen dann aufs Neue
Bis zur Vollendung stets in Treue

Doch war das Ziel erreicht für dich
Kam wieder der Teufel und holte mich.
Genug damit! Ich will nicht mehr
Lass mich doch bleiben, Elender!

Doch wieder packt er mich am Kragen
Und will mich in die Ferne tragen.
Allein werd ich es niemals schaffen.
Ich brauche dich und deine Waffen

Du darfst nicht schießen, keine Gewalt!
Nur deine Liebe gebietet ihm halt.
Wenn du aufgibst, bin ich verloren
Denn ich wurde als Engel der Sehnsucht geboren.

Doris Renner