Kinderspiel

[Ilka-Maria]

Hingebrettert, aufgeflatscht,
auf rauhe Platten aufgeklatscht,
und schon erste Tropfen Blut,
derweil der Ball in Schuldhaft ruht!

Fröhlich war noch eben Spiel,
doch die Blamage war zuviel,
sammelt sich in Kinderbrust,
bis aus tiefstem Leidensfrust
luftgeröhrte Einigkeit
den Schmerz in alle Winde schreit.

Und die Mutter eilt herzu,
damit ist die Blamage „partout“.

17. Juni 2011
by Ilka-M.

[BABSvomKUTSCHI]

Siehste, wenn det n´ kleener Indianer-Bengel gewesen wäre, der hätt keen Laut von sich jejeben.

[Ilka-Maria]

Danke, Babs. Das ist spontan entstanden bei Klang von ballspielenden Kindern vor meinem Fenster. Stürzt ein Kind dabei, ist es erst einmal still, aber man weiß genau: Nach ein oder zwei Atemzügen ist wieder genug Luft da, und das Geschrei geht los. Diese zwei Sekunden zwischen dem Sturz und dem Gebrüll fand ich so komisch, daß ich schmunzeln mußte. Es gibt Naturgesetze, auf die man sich verlassen kann.

[Daisy]

Wunderbar treffend in Form gebracht!
Dein Gedicht, liebe Ilka-Maria, ist so ausdrucksstark, dass ich das Geschrei und Geplärr bis hier zu mir hören kann. Auch die Blamage ist fühlbar. Einfach herrlich!

LG Daisy