Sturmhöhen

[Zen.yu]

Zügle deine Zungen, Zorn,
die Zauber zeigen sich zuletzt
und geht ihnen der Zweck verloren
bist du es, der sich selbst verletzt.

Und zahlst den Preis, der an dir zehrt
bis dann am Ende, mehr und mehr
du dich und sich die Welt entfernt ...

Leer.

Und Nichts entsteht im Nichts und gibt's
zurück, weil Nichts da ist, im Nichts
das gibt und nimmt und wird und ist.

Dort triffst du das Sehnen und suchst
und suchst, bis all deine Kraft erlischt,
im Nichts, das dir niemals genug
und nirgendwo wirklich ist.


Da trifft mich das Sehnen, ich such
und such, bis alle Kraft sich erschöpft,
durch dieses Nichts, das ich erschuf
das meinen Durst doch nicht löscht.

Und wenn, inmitten der Schwärze
regloser, gähnender Leere,
noch ein Weg zu gehen wäre ...

Wenn.

1. Teil der 'Haintiefen'

[Ringelroth]

Ich habe keine Ahnung von Gedichtformen. Dieses ist bestimmt eine Besondere.
Es ist kraftvoll, drohend und am Ende schimmert etwas depressives durch.
Gefällt mir.
Gruß
Ringelroth

[Zen.yu]

Ich hab zwar die Silben abgezählt, aber es ist keine bestimmte Form ...

meinen Dank

Licht & Liebe
zen

[Heinz]

Hallo, Zen.yu

klickst du mich, so klick ich dich!
Blanke Neugier brachte bald
den suchenden Augen Sinnreiches
im Forum zu finden.

Entschuldige die grauenhafte Einleitung zum Kommentar über Dein Gedicht "Sturmhöhen".

Zügle deine Zungen, Zorn,
die Zauber zeigen sich zuletzt
und geht ihnen der Zweck verloren
bist du es, der sich selbst verletzt.

Wie Du dem Anfragenden (Ringelroth) antwortest, hast Du zwar Silben gezählt, aber keine bestimmte Form gewählt. Ich bin erst einmal an diesem Gedicht hängen geblieben, weil ich zur Zeit in der stabgereimten Edda herum stöbere. Nein - Dein Gedicht ist nicht in Stabreimen geschrieben, aber die Häufung der Alliterationen sticht schon ins Auge. Ich gebe zu, dass es nicht einfach ist, sich in Deine Gedankenwelt zu versetzen - und ich will jetzt auch keinen philosophischen Schnellschuss wagen. Ich lass das jetzt erst einmal auf mich wirken, und dass ich mir das vornehme, beweist, dass von Deinem Gedicht eine angenehme Faszination ausgeht.

Lass mir ein bisschen Zeit, damit ich Deine anderen Gedichte noch lesen kann. Ich lass bestimmt wieder von mir hören.

Beste Grüße,
Heinz

[Zen.yu]

huuch

nun damit hätte ich jetzt nicht gerechnet und schon gar nicht bei diesem Werk..chen

Meine Texte neigen dazu, ihre Idee zu schnell zu verbrauchen und so gegen Ende sehr häufig immer schwächer zu werden ... mein Kopf verteidigt sein Chaos erfolgreich, sogar gegen mich selbst

bin gespannt was du noch so zu sagen hast und an dieser Stelle möchte ich dich auch gern zu Kritik anspornen.

Ich fasse fertige Kunstwerke zwar nur selten noch einmal an, aber für zukünftige Werke könnte ich doch sehr viel mit deinem umfassenden Wissen anfangen.

Deiner Kritik an 'Der Hinrichtung' konnte ich zwar nicht unbedingt zustimmen, aber dennoch hab ich dessen Qualität wahrgenommen

Danke dir für die Ehre

Licht & Liebe
Zen

[Heinz]

Hallo, Zen.yu,
meinen Kritiken muss man nicht zustimmen. Mir unterlaufen, wie jedem anderen, Fehleinschätzungen, Irrtümer und was dergleichen Schwächen mehr sind. Allerdings versuche ich immer, ein Augenzwinkern nicht zu vergessen.
Bei Dir bin ich zuerst bei Deinem Nicknamen stutzig geworden. Mich hatte mal ein Schüler, dem man wegen seiner angeblichen Begriffsstutzigkeit, die sich vor allem durch seine bemerkenswerte Langsamkeit ausdrückte, schon gar keine Noten mehr gab. Meine Kommilitonin mit dem hübschen Namen Mercedes und ich haben uns während einer Hospitation den Knaben mal näher angeschaut.
Seine "Langsamkeit" stellte sich bald so dar: Er machte keine überflüssigen Bewegungen und schaffte das gleiche Lernpensum wie die anderen Schüler, kam sogar zu logischeren Schlüssen - es war beeindruckend. Befragt, was er so in seiner Freizeit mache, erzählte er uns, dass er "Zen - die Kunst des Bogenschießens erlerne. Wir haben ihn mal besucht und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich komme ins Reden, aber Dein Nick "Zen" hat mich neugierig gemacht.
Dass mit der Ehre lass mal weg, ich bin wesentlich bescheidener, als meine manchmal oberlehrerhaften Beiträge vermuten lassen.
Liebe Grüße,
Heinz

[Thing]

der vielzüngige Zorn, der gebremst zum Nichts rast, und das Nichts auf sein Nichts reduziert, wurde bereits von Heinz sozusagen geadelt -
ich finde ihn interessant, weil ich gedanklich in den Nichtsen Karussell gefahren bin - ohne allzuweit hinauszufliegen.

Lieben Gruß
von
Thing

[Zen.yu]

dankesehr liebe Thing, lieber Heinz

bin auch gerade hier her gekommen, um noch ein bisschen zu stöbern.
Ich wünsche euch einen schönen Samstagabend!

Freude
Zen