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Alt 29.09.2018, 00:07   #11188
männlich Ex-Larkin
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Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Hallo Larkin,
Dein Zugriff auf Goethes Faust in allen Ehren. Nur: Es heißt "Die stets das Böse will und stets das Gute schafft" und nicht wie von Dir geschrieben "ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und nur das Böse schafft".

Zur Thematik: Du schreibst u.a. "Das Opfer muss in letzter Instanz so selbst um sein Recht kämpfen, wie der Depressive allein dafür verantwortlich ist, sich selbst aus dem Sumpf des Leids zu ziehen - der Mensch ist für sich selbst verantwortlich."

Das greift zu kurz. Was, wenn das Opfer ein Kind ist? Oder, um es auf die Spitze zu treiben - eine Frau, die aus verschiedensten Gründen nicht gelernt hat, für sich selber einzustehen?
Im GG, Art. 2 steht u.a.: "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit." Dies zu gewährleisten kannst Du nicht auf ein Individuum abschieben. Hier ist der Staat, hier sind wir alle in der Pflicht.

Liebe Grüße,
Heinz
Hallo Heinz,

Ich kenne Faust und die Verdrehung war Absicht - es passt nämlich zu dem, was ich zum Ausdruck bringen will, wie dir sicherlich nicht entgangen sein wird. Dass ich jetzt Faust, d.h. eigentlich Mephisto, zu meinen Zwecken und mit meinen minderen Künsten missbrauche, dass, fürchte ich, musst du mir nachsehen.

Wir sprechen allerdings von Individuen, die volljährig und absolut mündig sind - von einem Kind war nirgends die Rede, von geistiger Behinderung auch nicht; ich wälze nicht auf das Individuum ab, ich behandle das Individuum als mündigen Bürger, weil das Gros der besprochenen Fälle und der Gesellschaft eben mündige Bürger sind.

Ich spreche nicht davon, dass Kindern und irgendwie unfähigen Personen nicht die notwendige rechtliche Stütze zugesprochen werden muss; ich wehre mich gerade dagegen, so zu tun, als wären alle Frauen oder alle Menschen unmündig wie ein Kind oder eine geistig eingeschränkte Person.

Du, ich, Ilka-Maria u.a. werden uns sicherlich nicht rechtlich auf die Stufe eines Kindes oder eines irgendwie behinderten und daher unmündigen Menschen stellen, wenn es um Rechtsfragen geht. Freilich - hier bedarf es anderer Bedingungen, aber sie stellen nichtsdestotrotz keinen Maßstab für eine rechtliche Norm dar.

Hoffentlich hast du mich da jetzt besser verstanden.

Liebe Grüße, gute Nacht,
Larks

P.S.: Nur zur besseren Erläuterung - wenn ich von Mündigkeit im rechtlichen Sinne spreche und hier die Hauptverantwortung auf das Individuum lege, dann tue ich das, weil mir alles andere zu sehr nach Sozialdisziplinierung stinkt - so wie ich mich gegen jeden Versuch, das Denken der Menschen in bestimmte Bahnen durch Verbote u.dgl.m. zu lenken und zu beeinflussen, so widern mich Versuche an, dem Menschen direkt oder indirekt die Fähigkeit abzusprechen, für sich selbst zu entscheiden, was das Beste für ihn ist oder nicht.

Und genau deshalb, lieber Heinz, habe ich Goethe auch verdreht; denn wenn man danach trachtet, Menschen als Mensch zu ihrem Glück zwingen zu wollen, dann artet diese Form der Sozialdisziplinierung in Gleichschaltung aus, in Terror usw. Man will das Gute, schafft das Böse - wie Robespierre: man will die Tugend und tut Untugendhaftes, man will das Beste für den Menschen und schafft eine Hölle. Die beiden Verse aus dem Faust bieten sich da geradezu an, ein wenig ... angepasst zu werden.
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Alt 29.09.2018, 00:12   #11189
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@Larkin

Hälst du behinderte Menschen für unmündig?
Oder meinst Du unmündig vor Gericht?

vlg

EV
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Alt 29.09.2018, 00:21   #11190
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Zitat:
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@Larkin

Hälst du behinderte Menschen für unmündig?
Oder meinst Du unmündig vor Gericht?

vlg

EV
Ja, natürlich unmündig vor Gericht - sonst würde ich nicht von rechtlichen Normen sprechen und den Maßstäben, die für dieselben angelegt werden müssen. Wir sprechen hier doch noch über v.a. rechtliche Fragen, oder?

Ich spreche Menschen mit Behinderung nicht ihre Rechte ab oder dass sie eine Seele haben usw. - aber vor Gericht ergibt sich die Sache dann freilich durchaus anders, je nach Grad und Art der Behinderung. Und in dieser Hinsicht muss man eine Unterscheidung machen; ich bin vor Gericht als psychisch gesunde Person anders zu behandeln als eine Person mit etwaigen psychischen Einschränkungen usw.

Diese zweite Person mit Behinderung kann aber nicht als Maßstab für eine rechtliche Norm in unserer Gesellschaft gelten - oder sind wir nun alle krank? Freilich, so könnte man argumentieren, aber das würde schließlich darauf hinauslaufen, dass auch das gesamte Rechtssystem von kranken Personen verfasst wurde - und Voltaire, wenn er sagt, dass in dieser Welt Irre andere Irre in Ketten legen, sollte man dahingehend nicht zu wörtlich nehmen.

So, jetzt dürfte ich mich hoffentlich klarer ausgedrückt haben.
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Alt 29.09.2018, 02:23   #11191
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Ja.

vlg

EV
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Alt 29.09.2018, 08:17   #11192
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Die Heuchelei bei solchen Diskussionen ist doch die, dass man ins ferne Amerika schaut...um von eigenen Problemen...bzw der eigenen Schuld abzulenken. Das passiert nicht bewusst...aber im Unterbewusstsein. Wir haben in Deutschland tausende Fälle von Vergewaltigungen...die von hohen Vertretern christlicher Kirchen verübt wurden und immer noch verübt werden. Und wer Mitglied einer solchen Kirche ist...der hat überhaupt nicht das Recht nach Amerika zu schauen.
Das wird von einer Frau Ford aus Amerika gelabert...während wir vor der Haustür tausende Schmitts und Müller haben...wo man gar nicht spekulieren muss ob die Opfer waren oder sind.

Und genau das sind die Strategien von Leuten wie Heinz+Co....die Antisemiten feiern...aber andere beschuldigen Rassisten zu sein...die regelmäßig den Kinderfickern ein paar Euro in die Klingelbeutel werfen...aber wenn es um Schuld und Moral geht auf Amerika zeigen. Solche Leute sind mehr als nur unglaubwürdig...sie sind einfach nur widerlich.

Wir reden von einer Katholischen Kirche (aber auch von der evangelischen...)...deren jetziges Oberhaupt...der Papst...nachweislich in Argentinien Kinderficker deckte...deren Strafverfolgung verhinderte und sich jetzt als der große Aufkärer aufspielt. Von einer Kirche...die ein Pödophiliennetzwerk betreibt...die Kinderschänder an Orte versetzt wo sie weiterhin mit Kindern zu tun haben. Eine Kirche, die im Laufe ihrer Geschichte 200 Millionen Menschen ermordete...eine Kirche...die ganze Völker auslöschte.
Eine Kirche, die ihre Mitarbeiter ausbeutet...unter dem Mindestlohn bezahlt...die mit der Mafia zusammenarbeitet...die Drogengelder wäscht. Eine Kirche...die Billionen hordet...aber bei Katastrophen nicht einen Euro herausrückt...stattdessen von ihrem Tattergreis an der Spitze warme Worte vom Balkon verkünden lässt. Dieses Rattennest gehört ausgerottet. Und wer weiterhin wegschaut...oder gar Anhänger dieser Kirche ist...der soll in Sachen Ford bitteschön die Klappe halten. Aber derjenige darf sich gerne an meine Worte erinnern...wenn er mal wieder einen solchen Kinderschändertempel, auch Kirche genannt, aufsucht...um sich von Sündern von Sünden reinwaschen zu lassen.
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Alt 29.09.2018, 08:31   #11193
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Zitat von Larkin Beitrag anzeigen
Wo bleibt da die Empathie mit denjenigen, die zu unrecht hingerichtet wurden - z.B. in den USA?
Du schweifst vom Thema, um das es geht, vielfach ab, und das ist ein Beispiel dafür. Relativierung kann immer als Instrument benutzt werden, ein Thema aufzuweichen. Niemand hat behauptet, dass ihm auch andere Ungerechtigkeiten in der Welt gegen den Strich gehen und Empörung auslösen. Jetzt geht es aber nicht um das Für und Wider gegenüber der Todesstrafe in anderen Ländern. Es geht auch nicht um Rufmord, denn dafür gibt es mehr verleumderische Instrumente als nur sexuelle Übergriffe.

Es geht auch nicht darum, welche Rechte eine Frau in unserer Zeit durchsetzen kann, sondern die Diskussion beruht auf der Frage, warum sie es erst jetzt statt vor über dreißig Jahren getan hat. Das hat überhaupt nichts mit dem MeToo-Outing zu tun, denn da ging es um sexuelle Nötigung, bei der die Frauen die Wahl gehabt hätten, nein zu sagen (was einige auch taten und lieber andere Wege gingen, um Karriere zu machen). Derartige "Angebote" gab es allerdings überall, auch in "normalen" Kreisen. Eine frühere Kollegin von mir, die sich in den 60er Jahren als Bürokraft bewarb und ihre Zeugnisse vorlegte, musste sich den Kommenar anhören: "Zeugnisse interessieren mich nicht. Entweder sie können die Arbeit oder nicht. Und wenn sie wollen, können Sie bei mir auch noch Ihren Spaß haben." Solche "Angebote" waren nicht selten, haben aber genauso wenig mit Vergewaltigung zu tun wie die MeToo-Sache.

Ein Mann, der fälschlich der Vergewaltigung angeklagt wird, kann alles verlieren, die Familie, die Karriere, die Reputation, das stimmt, und nicht selten ist das Motiv der Frau Rache. Es ist die Aufgabe der Gerichte, dies zu prüfen, und wenn die Beweise nicht ausreichen, passiert nichts. Sollte sich herausstellen, dass die Frau gelogen hat, wird sie bestraft. In vielen Fällen wird aber bekannt, dass ein Mann aufgrund seines Charakters und seines fragwürdigen Lebenswandels erheblich daran mitbeteiligt war, in eine Situation zu geraten, in der eine Frau sich an ihm rächen will.

Eine Frau, die vergewaltigt wurde, kann jedoch viel mehr verlieren, und dagegen kann kein Gericht der Welt mehr etwas tun, selbst wenn der Täter überführt und bestraft wird. Erinnert sich noch jemand an die Gefängniswärterin, die von einem Häftling festgehalten und über viele Stunden mehrfach von ihm vergewaltigt wurde? Sie hat sich vor kurzem das Leben genommen.
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Alt 29.09.2018, 09:28   #11194
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Hallo AnDi,
Du schreibst: "...Heinz+Co....die Antisemiten feiern...aber andere beschuldigen Rassisten zu sein...die regelmäßig den Kinderfickern ein paar Euro in die Klingelbeutel werfen...aber wenn es um Schuld und Moral geht auf Amerika zeigen. Solche Leute sind mehr als nur unglaubwürdig...sie sind einfach nur widerlich."
Du unterstellst mir wider besseren Wissens, dass ich
a) Antisemiten feiere
b) andere des Rassismus beschuldige
c) Kinderfickern Euros in den Klingelbeutel werfe
d) in Sachen Moral auf Amerika verweise
Dass Du Dreck um Dich schleuderst, eine Verleumdungskampagne nach der anderen startest, sollte eigentlich jeder vernünftige Mensch inzwischen erkannt haben.
AnDi - Du hast einen mittelprächtuigen Knall und nur die Anonymität des Internets schützt Dich vor einer Klage wegen Beleidigung und Verleumdung.
Ich bin mal gespannt, wie lange es sich die Moderation noch erlauben kann, über Dein Fehlverhalten hinweg zu sehen.
Heinz
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Alt 29.09.2018, 10:18   #11195
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@AnDi
Nichts gegen eine Meinung, AnDi, egal, ob sie anderen gefällt oder nicht, aber ich muss dich auffordern, deinen Sprachgebrauch zu überdenken und es zu unterlassen, gegenüber anderen Usern persönlich zu werden. Kommentare, die User persönlich angreifen und lediglich damit spekulieren, was diese denken oder wie sie sich in ihrem privaten Umfeld benehmen, werde ich künftig ohne vorherigen Hinweis löschen.

Für deine persönlichen Fehden kannst die die PN-Funktion nutzen.
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Alt 29.09.2018, 10:40   #11196
männlich Eisenvorhang
 
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Zitat:
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Die Heuchelei bei solchen Diskussionen ist doch die, dass man ins ferne Amerika schaut...um von eigenen Problemen...bzw der eigenen Schuld abzulenken. Das passiert nicht bewusst...aber im Unterbewusstsein. Wir haben in Deutschland tausende Fälle von Vergewaltigungen...die von hohen Vertretern christlicher Kirchen verübt wurden und immer noch verübt werden. Und wer Mitglied einer solchen Kirche ist...der hat überhaupt nicht das Recht nach Amerika zu schauen.
Wer nach Amerika schaut, schaut auch nach Europa. Heuchelei wäre es, das nicht anzuerkennen.

vlg

EV

PS: Ich wusste gar nicht, dass es in Hessen noch für besonders schwere Verbrechen die Todesstrafe gibt.
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Alt 29.09.2018, 13:04   #11197
Thing
R.I.P.
 
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In einer TV-Ausstrahlung dieser Tage:
Ein gesammelter (Auf-)Marsch von Rechtsradikalen in ich-weiß-nicht-wo:
Laut und unisono skandierend:
"Wer Deutschland liebt, ist Antisemit"

Ich habe mich n i c h t fremdgeschämt (was hab ich mit diesen schwarzbraunen Horden zu tun?),
aber mir lief ein kalter Schauder über den Rücken.
Diese Hundertschaft (mehr oder weniger) gehört vor Gericht gestellt und ausnahmsweise wäre ich mal für ein Schnellurteil.

Und sowas lebt!
(Finn Söberg)
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Alt 29.09.2018, 15:00   #11198
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Zitat:
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Du schweifst vom Thema, um das es geht, vielfach ab, und das ist ein Beispiel dafür. Relativierung kann immer als Instrument benutzt werden, ein Thema aufzuweichen. Niemand hat behauptet, dass ihm auch andere Ungerechtigkeiten in der Welt gegen den Strich gehen und Empörung auslösen. Jetzt geht es aber nicht um das Für und Wider gegenüber der Todesstrafe in anderen Ländern. Es geht auch nicht um Rufmord, denn dafür gibt es mehr verleumderische Instrumente als nur sexuelle Übergriffe.
Nein, das tue ich nicht - denn gerade du hast dich in der Vergangenheit häufig eher kritisch über derartige Öffentlichkeitsbekundungen geäußert, zuletzt erinnere ich mich an die Diskussion um den Breitscheidplatz, während der du - nicht einmal zu Unrecht - hinter all diesen Hashtags und-was-weiß-ich-nicht-sonst-noch, auch hinter den Bekundungen der Betroffenheit in diesem Forum, v.a. als Mittel der Selbstprofilierung bezeichnet hast. Diese Meinung sei dir unbenommen ... aber du tust in dieser Hinsicht jetzt nichts anderes als das, was du einstmals als so heuchlerisch gebrandmarkt hast*. Das nimmt deiner vermeintlichen Empörung in meinen Augen durchaus die Glaubwürdigkeit, auch deshalb, weil du explizit nur über sexuelle Straftaten sprechen möchtest - aber ich spreche von den Implikationen dieser Debatte, von den geistigen Auswirkungen, die sie haben wird und von denen du, im Gegensatz zu einem jungen Menschen, nicht mehr übermäßig viel mitbekommen wirst und bis dato augenscheinlich auch nicht sonderlich viel mitbekommen hast (so frei bin ich nun: Ich verwende deine Argumentationslinie "Ihr jungen Leute..." ganz einfach einmal gegen dich).

Empathie kann schlussendlich nur allgemein gelten - aber das ist gar nicht der Punkt; der Punkt ist, dass du konsequent auf dem unbewiesenen und eo ipso vermeintlichen Leid der von uns angeführten "Opfer" bestehst, dass du darauf bestehst, dass eine Vergewaltigung oder andere sexuelle Straftaten oder überhaupt Gewalt schreckliche Auswirkungen haben auf Psyche und Leben des Geschädigten ...
... nur sollen wir dafür, und das ist mein zentrales Problem, sämtliche Rechtsgrundsätze fahren lassen, die rechtlichen Konventionen sprengen, weil jemand leidet - in vielen Fällen sogar unerwiesen?!

Worin, und auch diese Frage blieb leider unbeantwortet, liegt die Notwendigkeit eines öffentlichen "Outings"? - denn diese "Outings" haben eben die Auswirkungen des Rufmords für den Beschuldigten, das aber ohne gesellschaftlich anerkannten Richtspruch.

Das entspricht nicht den Rechten, die ein jeder von uns genießt, es entspricht nicht den Grundsätzen der Aufklärung, die hier allenthalben hochgehalten werden, es hat vielmehr gemein mit inquisitorischen Maßnahmen oder einer Hexenjagd. Aber Leid und Unrecht kann nicht gesühnt werden durch mehr Leid und Unrecht.

Dass es andere Mittel des Rufmords und der Verleumdung gibt steht wohl außer Frage - das ändert aber nichts daran, dass dieser Vorwurf inzwischen stets im Raume steht, wenn wieder einmal öffentlich über eine Vergewaltigung diskutiert wird. Warum ist das von öffentlichem Interesse oder besser gesagt: Warum wird auf einem öffentlichen Podium über Sachverhalte entschieden, die eigentlich von einer neutralen Instanz mit der nötigen Autorität untersucht und beurteilt werden sollte?

Denn die Personen, und das schreibe ich nun ebenfalls zum was-weiß-ich-wie-oft-noch-nicht, die öffentlich dieser Taten beschuldigt werden, erleiden alle Auswirkungen des Rufmords, noch bevor eine staatliche, d.h. juristische Instanz überhaupt tätig geworden ist. Ich frage dich: Bei aller Empörung über wahres oder vermeintliches Leid - ist das Gerechtigkeit im Sinne des westlichen Rechtsverständnisses? Die Antwort auf diese Frage bleibst du mir konsequent schuldig - also bitte, wirf mir nicht vor, dass ich vom Thema abschweifen würde, ich denke doch, dass ich in meinen Ansichten konstanter bleibe als so manch andere Person in der gesamten Debatte.

Davon abgesehen: Ich darf über alle Themen sprechen, über die ich sprechen möchte - mit welchem Recht möchtest du mir nun zum Vorwurf machen, dass ich mich um ein größeres Bild bemühe als "nur" die Auswirkungen einer Straftat für das Opfer? Die Debatte um das gesamte Thema ist mehr als nur komplex und lässt sich nicht mit ein paar Worten oder Gefühlslagen durcharbeiten - ich kann Vergröberung nicht leiden, nirgendwo ...

Zitat:
Es geht auch nicht darum, welche Rechte eine Frau in unserer Zeit durchsetzen kann, sondern die Diskussion beruht auf der Frage, warum sie es erst jetzt statt vor über dreißig Jahren getan hat.
1979 beschlossen die Grünen bereits in ihrer Parteigründung eine Frauenquote; die SPD beschloss 1988 eine 33-Prozent-Geschlechterquote; der Vorläufer des Bundesgleichstellungsgesetz, das Frauenfördergesetz, ist so alt wie ich; 1776 wurde im Bundesstaat New Jersey das Wahlrecht für alle Personen ab einem gewissen Besitzstand eingeführt, was Witwen u.a. miteinschloss; das allgemeine Wahlrecht der Frauen wurde in Österreich 1918 eingeführt, in Deutschland 1919; Mary Wollstonecraft hat bereits im 18. Jahrhundert das Denken der Menschenrechte auf Frauenrechte ausgeweitet; ein weiteres Beispiel für diese Zeit ist Olympe de Gouges; bereits 1957 wurde ein Gesetz verabschiedet, dass dem Ehemann nicht mehr das Letztentscheidungsrecht zusprach; die gesetzliche Aufgabenteilung innerhalb der Ehe wurde 1979 vollständig beseitigt; auch 1979 wurde von der UN das Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau verabschiedet....

Ich könnte diese Liste fortsetzen - die Frau hat nicht erst "heute" damit begonnen, ihre Rechte durchzusetzen, das wäre eine famose Geschichtskitterung. Hieran kann man auch ersehen, dass in von 1950 bis 1980 bereits ein starkes rechtliches Umdenken einsetzte, mit den entsprechenden praktischen Konsequenzen, die auch deshalb all diese Vorwürfe, was vor dreißig oder mehr Jahren geschehen sein soll, als unglaubwürdig erscheinen lassen in der Hinsicht, dass die staatlichen Autoritäten derartige Straftaten auch damals schon geahndet haben; die von dir angesprochenen Widerstände, Ilka, sind aber nicht Sache des Gesetzgebers. Der Gesetzgeber, der Staat hat nicht die Aufgabe, das familiäre Verhältnis in jedem Falle zu regeln. Es oblag und obliegt der Frau, nach Maßgabe der rechtlichen Konventionen, ihre Gerechtigkeit einzufordern oder zu schweigen. Dasselbe hat immer auch schon für Männer gegolten. Das nennt man Selbstständigkeit. Nach deiner Ansicht aber, Ilka, scheint die Frau dazu gar nicht fähig - und zwar von sich aus nicht fähig, denn das rechtliche Umdenken innerhalb der Justiz fällt genau in die Zeit, die du so verdammt hast - und muss stets vom Staate an der Hand geführt werden. Das ist das Ergebnis der Emanzipation, meine Damen und Herren: die Frau! - das Kindergartenkind ...
Die Presse, die Öffentlichkeit, das Klatschmaul hat hier aber in jedem Falle überhaupt nichts verloren.

Du tust ja geradezu so, als wäre es eine Schande, dass auch eine Frau Widerstände überwinden muss - und deshalb frage ich: Welche Rechte soll die Frau heute durchsetzen, damit sie als "vollwertiges Mitglied" dieser Gesellschaft anerkannt wird?

Zitat:
Das hat überhaupt nichts mit dem MeToo-Outing zu tun, denn da ging es um sexuelle Nötigung, bei der die Frauen die Wahl gehabt hätten, nein zu sagen (was einige auch taten und lieber andere Wege gingen, um Karriere zu machen).
Doch, das hat damit zu tun: Sexuelle Nötigung ist ebenfalls eine Straftat (und ich nehme nicht an, dass du behaupten möchtest, sexuelle Nötigung sei leichter zu tragen oder weniger wichtig als Vergewaltigung) und diese Vorwürfe wurden öffentlich gemacht, nicht bei den entsprechenden Autoritäten angezeigt. Das ist ungerecht, nicht mit den rechtlichen Konventionen vereinbar, mithin führt es zu medialen Treibjagden ...

Wie oft muss ich das eigentlich noch schreiben, Ilka? Du machst mir den Vorwurf, dass ich vom Thema abschweife, aber du gehst ja auf das Gros meiner Punkte gar nicht ein. Und das hier:

Zitat:
Derartige "Angebote" gab es allerdings überall, auch in "normalen" Kreisen. Eine frühere Kollegin von mir, die sich in den 60er Jahren als Bürokraft bewarb und ihre Zeugnisse vorlegte, musste sich den Kommenar anhören: "Zeugnisse interessieren mich nicht. Entweder sie können die Arbeit oder nicht. Und wenn sie wollen, können Sie bei mir auch noch Ihren Spaß haben." Solche "Angebote" waren nicht selten, haben aber genauso wenig mit Vergewaltigung zu tun wie die MeToo-Sache.
...schweift jetzt deinerseits vom Thema ab. Ich habe hinlänglich gezeigt, wie ich die Dinge verknüpfe, d.h. in welchem Zusammenhang. Die MeToo-Debatte ist aufs engste mit diesen Dingen verwoben, mit der Problematik, dass der Vorwurf der Vergewaltigung, Perversion oder sexuellen Nötigung, keine Angelegenheit der öffentlichen Meinung ist, weil das die rechtlichen Konventionen - von denen auch die Frau seit Jahrzehnten mehr und mehr profitiert - unserer Gesellschaft recht eigentlich aus den Angeln hebt.

Zitat:
Ein Mann, der fälschlich der Vergewaltigung angeklagt wird, kann alles verlieren, die Familie, die Karriere, die Reputation, das stimmt, und nicht selten ist das Motiv der Frau Rache. Es ist die Aufgabe der Gerichte, dies zu prüfen, und wenn die Beweise nicht ausreichen, passiert nichts.
Hast du eigentlich gelesen, was ich da zitiert habe? Aus dem oben zitierten Artikel:

"Falschbezichtigungen wegen sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung sind zwar kein neues Phänomen, nehmen aber stetig zu." - das ist das Grundproblem jeder öffentlichen Debatte über Kriminalfälle; die Personen, die beschuldigt werden, also all jene, die wir in den USA bis zur Sache Ford erlebt haben, erleiden alle Folgen des Rufmords ohne je für schuldig befunden worden zu sein. Das ist der Punkt!

Und zweitens: "Erschwerend hinzu kommt, dass es den vermeintlichen Opfern von Sexualdelikten ungemein leicht gemacht wird, vorschnell Glauben geschenkt zu bekommen und damit den falsch Bezichtigten in massive Probleme zu bringen. Denn es hat sich bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht eine regelrechte Opfermentalität herausgebildet, sodass derjenige der behauptet Opfer einer Straftat zu sein, vorschnell von den Strafverfolgungsbehörden als Opfer gesehen wird." (Auch aus dem obigen Artikel.)

In deinem Weltbild also muss sich der Verleumdete nur bewiesen rechtfertigen können, dass er verleumdet wurde und dann hat sich's - das würde ich weltfremd nennen. Und noch einmal: Warum empörst du dich - hier, in einem Internetforum, ohne jegliche Konsequenz für dein gesellschaftliches Handeln außerhalb des Internets - über Vergewaltigungen oder sexuelle Nötigung, obwohl viele Fälle erwiesen Rufmord sind (was den echten Opfern, wohlgemerkt, enorm schadet) und andere noch nicht juristisch geklärt wurden, willst aber konsequent nicht in Rechnung stellen, dass dieses Problem nicht in schwarz und weiß aufzuteilen ist. Das tust du nämlich genau hier:

Zitat:
Sollte sich herausstellen, dass die Frau gelogen hat, wird sie bestraft. In vielen Fällen wird aber bekannt, dass ein Mann aufgrund seines Charakters und seines fragwürdigen Lebenswandels erheblich daran mitbeteiligt war, in eine Situation zu geraten, in der eine Frau sich an ihm rächen will.
Wenn der Mann verleumdet wurde, ist's mindestens seine Mitschuld. Wenn eine Frau sagt, sie wurde vergewaltigt, dann hat man ihr zu glauben, denn sie ist eine Frau. Ist das die Argumentationslinie, die du hier gerade fährst?! Wie kann das denn noch im Sinne einer Gleichberechtigung sein?!

Außerdem: Willst du damit etwa sagen, dass der männliche Charakter oder der Lebenswandel eines Mannes zum Objekt des Rechts werden muss, d.h. geändert werden soll?! - das ist genau die Form der Sozialdisziplinierung, der Gleichschaltung, wie ich sie nicht ausstehen kann. Charakter und Lebensart sind, so weit sie rechtliche Konventionen nicht verletzen, die Angelegenheit des Einzelnen, ob Mann oder Frau; von niemandem sonst - ein Mann kann sich mit Huren vergnügen, seine Frau betrügen, ein Karrierist und Schleimer sein; er darf das, solange er damit kein geltendes Recht verletzt, welches die persönliche Wohlfahrt des Einzelnen im rechtlich-sozialen Rahmen festlegt. (Der Staat darf nämlich nicht zum übergroßen Erzieher werden, das würde in die Richtung einer DDR oder schlimmer noch: des Faschismus weisen ... Wenn ich depressiv werde, weil mich meine vermeintlich große Liebe verlassen hat, dann habe ich dennoch keine rechtliche Handhabe. Damit muss ich als mündiges Individuum, verantwortlich für mich selbst, fertig werden - das gilt für Frauen wie für Männer. Anders verhält es sich im Falle einer faktischen Straftat, von denen hier aber nicht die Rede ist - wir sprechen hier immerhin von Verleumdung.) Gleiches gilt für die Frau. Das ist keine entlastende Begründung für dies widerwärtige Verhalten aller Verleumder.

Und außerdem: Willst du damit sagen, dass eine Frau allen ernstes zu dumm ist, zu erkennen, ob ihr ein Mann gut tun kann oder nicht?! Und sage mir nicht, dass Verliebtheit blind macht - denn dann hätten auch Männer die von dir in den Raum gestellte, entlastende Begründung, jede Frau dem rechtlichen und gesellschaftlichen Scheiterhaufen zu überantworten.

Ich halte also fest:
Deiner Ansicht nach ist die Frau als Individuum zu schwach, ihr eigenes Recht durchzusetzen, weshalb sie konsequent auf die öffentliche Meinung angewiesen ist, um als Individuum ihr Recht zu bekommen.
Der Mann hatte bisher alle Rechte in seiner Hand, die Frau nicht.
Die Frau ist zu schwach, die Widerstände in ihrem Leben zu überwinden.
Rechtliche Konventionen haben keine Geltung, wenn es um den Kampf der Geschlechter geht - andernfalls müsstest du das, was du über die Aufgabe der Gerichte im Falle von Rufmord geschrieben hast, auch auf alle Vergewaltigungsfälle ausdehnen. Und das tust du nicht, du akzeptierst die öffentlichen Hexenjagden, die völlig außerhalb der rechtlichen Konventionen stehen und wie wir sie mit dem Fall Ford, der MeToo-Debatte usw. haben erleben müssen.
Du willst die Empathie für weibliche und männliche Opfer häuslicher Gewalt und von Sexualstraftaten, du willst noch mehr - du willst die gesellschaftliche Verpflichtung, dies aus der Welt zu schaffen; auf die Frage, wie das aber angestellt werden soll, ohne dabei nicht die Rechte, die Mann und Frau auf ihre Privatsphäre und in derselben genießen, zu verletzen, weißt du keine Antwort oder zumindest bist du sie mir bis dato schuldig geblieben.

Ich wage zu bezweifeln, dass derartige Ansichten dazu angetan sind, zum Wohle der Frau oder der Gesellschaft insgesamt beizutragen. Und deshalb verdrehte ich Goethes Mephisto - denn genau das geschieht hier: das Gute wollen, das Böse damit schaffen...

Zitat:
Eine Frau, die vergewaltigt wurde, kann jedoch viel mehr verlieren, und dagegen kann kein Gericht der Welt mehr etwas tun, selbst wenn der Täter überführt und bestraft wird. Erinnert sich noch jemand an die Gefängniswärterin, die von einem Häftling festgehalten und über viele Stunden mehrfach von ihm vergewaltigt wurde? Sie hat sich vor kurzem das Leben genommen.
Und das Leben dieser Gefängniswärterin ist deshalb bedeutungsvoller weil erwähnungswürdiger als Selbstmorde, die wegen Rufmord geschahen, weil ...? Was soll dieses Abwägen von Leben nach Geschlechtern?! Ist das Recht jetzt auch noch eine Sache der Marktforschung?! - schau, dieser Mann nahm sich das Leben, weil man ihn fälschlicherweise einer sexuellen Straftat bezichtigte - Ja, aber diese Frau, die vergewaltigt wurde, die hat sich auch umgebracht; ihr ging's definitiv schlimmer!

Entschuldigung, aber derartige Relativierungen, das Leid von Menschen quasi auf eine Waage zu legen, um damit eine Beweisführung zu unternehmen, das ist mir zuwider.

*: Z.B. hier -
Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Genau aus dem Grund, den weiter oben Konstantin genannt hat: Es handelt sich um Heuchelei. Die meisten Betroffenheits- und Bestürzungsbekundungen (von "Beileid" habe ich bewusst nicht gesprochen, das ist etwas anderes) kommen so reflexartig wie bei einem Pawlow-Test. Oder anders gesagt: Es handelt sich um einen in Wahrheit gefühllosen Automatismus. Abgesehen davon erschließt sich mir nicht, in welcher Art und Weise ein Politiker oder Journalist, der bei einem Anschlag gar nicht dabei und somit nicht eine Sekunde in Gefahr war, "betroffen" sein kann.
Die praktischen Folgerungen deiner Behauptungen, über die ich mich nun schon seit einigen Beiträgen gerne unterrichten möchte, bleibst du leider schuldig. Was aber ist das dann anderes als jener Politiker oder Journalist, der da behauptet, "betroffen" zu sein ... ?
Und ich möchte betonen: Du machst auf mich momentan auch den Eindruck, als würden deine Antworten so "reflexartig wie bei einem Pawlow-Test" kommen - den Eindruck ... ebendeshalb stelle ich ja so viele Fragen; denn was zu tun wäre oder nicht, das sagst du mir leider nicht, oder welche rechtlichen Veränderungen es braucht oder welche Aufgaben die öffentliche Meinung in dieser Hinsicht deiner Meinung nach hat.
Du reitest nur immer auf dem Leid herum und dass dies Leid angeblich so fürchterlich ignoriert wird - das erste zu tun wird nicht viel ändern, das zweite ist falsch. Also: Was soll geändert werden, auch und v.a. für die Frau?

Man muss schon wissen, was man will und braucht - zielloses, willenloses Handeln hat noch nie zu brauchbaren Ergebnissen geführt. Für das Individuum nicht und in der Politik schon gar nicht.

Geändert von Ex-Larkin (29.09.2018 um 16:08 Uhr) Grund: Nachtrag
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Alt 29.09.2018, 17:51   #11199
weiblich Ilka-Maria
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Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
PS: Ich wusste gar nicht, dass es in Hessen noch für besonders schwere Verbrechen die Todesstrafe gibt.
Stimmt. Haben wir sogar in der Schule gelernt. Keine hessische Regierung hat es bislang für notwendig erachtet, die Verfassung zu ändern, weil Bundesrecht Landesrecht bricht. Ich meine aber kürzlich gelesen zu haben, dass man jetzt eine Änderung des Artikels angehen wolle.
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Alt 29.09.2018, 18:09   #11200
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@Larkin

Sorry, aber nach dem ersten Drittel habe ich aufgehört, deinen Text zu lesen. Ich möchte bei einem einzigen Thema bleiben, statt vom Hölzchen auf's Stöckchen zu kommen. Natürlich hat jeder das Recht, seine Meinungsvielfalt so auszubreiten, wie er das für angemessen hält, aber mein Stil ist es nicht, mich auf ausufernde Themen einzulassen, wenn es mir eigentlich um ein Kernthema geht. Und die Ausgangsfrage ging nun mal allein darum, weshalb Frauen vor über dreißig Jahren ihre Vergewaltigung nicht angezeigt haben, sondern erst heute damit rauskommen.

Ich bleibe auch dabei, diese Tatsache - und zwar allgemein, ohne Blick auf Ms. Ford - darauf zurückzuführen, dass dies mit anderen Zeiten zu tun hatte, und da muss mir niemand sagen, dass die sexuelle Befreiung schon in den 60er begann und in den 70ern eine ganze Reihe von Rechten für die Frauen durchgesetzt wurden, denn es dauerte noch eine ganze Ecke, bis all diese Maßnahmen griffen und sich wirklich ein Umdenken eingestellt hatte.

Mehr hatte ich zu diesem Thema anfangs eigentlich nicht zu sagen, und deshalb werde ich es für mich an dieser Stelle beenden.
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Alt 29.09.2018, 18:21   #11201
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Sorry, aber nach dem ersten Drittel habe ich aufgehört, deinen Text zu lesen.
Warum dann noch reagieren?! - das ist dein gutes Recht, ich kann niemandem eine Diskussion aufzwingen, aber dann muss man sich auch nicht darauf einlassen.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Ich möchte bei einem einzigen Thema bleiben, statt vom Hölzchen auf's Stöckchen zu kommen.
Wenn du dich daran erinnerst oder diesen Faden ein kleines bisschen zurückverfolgst, dann wirst du feststellen, dass ich vor allem diese eine Frage gestellt habe, die durch deine Aussagen angeregt wurde:

Warum ist ein öffentliches Outing von Opfern - von denen du zuerst behauptet hast, dass sie gar nicht von dir gemeint waren, dann aber nie auf die Frage geantwortet hast, wer sich denn sonst outen sollen muss - notwendig?

Daran knüpfen sich auch andere Fragen an, die mit diesem Thema eng verwoben sind.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Natürlich hat jeder das Recht, seine Meinungsvielfalt so auszubreiten, wie er das für angemessen hält, aber mein Stil ist es nicht, mich auf ausufernde Themen einzulassen, wenn es mir eigentlich um ein Kernthema geht. Und die Ausgangsfrage ging nun mal allein darum, weshalb Frauen vor über dreißig Jahren ihre Vergewaltigung nicht angezeigt haben, sondern erst heute damit rauskommen.
Also meine Eingangsfrage - und wie gesagt: diese stellte ich nur wegen deinen Beiträgen - drehte sich v.a. um diese seltsame Notwendigkeit eines Outings eines Opfers. Wenn du darauf nicht antworten willst, bitte sehr - wenn du darüber nicht diskutieren willst, bitte sehr - aber es kann nicht Sinn einer Diskussion sein, ganz einfach nur über das zu sprechen, was eben in das eigene Weltbild passt.

Und: wenn du bestimmte Fragen nicht provozieren willst, dann bitte - du bist als einzige für deine Beiträge verantwortlich, nicht ich.

Zitat:
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Ich bleibe auch dabei, diese Tatsache - und zwar allgemein, ohne Blick auf Ms. Ford - darauf zurückzuführen, dass dies mit anderen Zeiten zu tun hatte, und da muss mir niemand sagen, dass die sexuelle Befreiung schon in den 60er begann und in den 70ern eine ganze Reihe von Rechten für die Frauen durchgesetzt wurden, denn es dauerte noch eine ganze Ecke, bis all diese Maßnahmen griffen und sich wirklich ein Umdenken eingestellt hatte.
Um eine rechtliche Veränderung einzuführen braucht es aber ein Umdenken a priori - sonst könnte man eine rechtliche Veränderung gar nicht einführen wollen. Das Umdenken fängt an bevor man gesellschaftliche Veränderungen einführt. Also: Wie soll das nun zusammengehen? Ich lasse mir in dieser Hinsicht nicht sagen, dass Sexualstraftaten in den 1960ern und 1970ern nicht geahndet wurden oder nur in Ausnahmefällen - ich bin fest davon überzeugt, dass dies eine Sicht auf die Rechtsgeschichte ist, die nicht den Tatsachen entspricht.

Und damit stellt sich wiederum die Frage: Warum ist jetzt ein öffentliches Outing nötig? Ich halte das nicht mit den Rechtsgrundsätzen vereinbar.
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Alt 29.09.2018, 20:00   #11202
Thing
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Zitat:
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Und damit stellt sich wiederum die Frage: Warum ist jetzt ein öffentliches Outing nötig? Ich halte das nicht mit den Rechtsgrundsätzen vereinbar.
Damit nicht ein Richter, der mindestens drei Frauen sexuell attackiert hat, in das höchste Richteramt in den USA aufrückt (wenn ich die Bestellung ins oberste Richteramt nicht mißverstanden habe).
Und wer diesen von Krokodilstränen (Selbstmitleid vom Feinsten! Bei welchem Schauspieler ist er in die Lehre gegangen?) triefenden, schniefenden, Zunge im Gaumen rumschlenkernden Kasper gesehen hat, dem kann Harvey Weinstein nur leid tun.
Hat jemand genau beobachtet, wie rasch er von den Tränen fast übergangslos wieder in den Alltagsjargon zurückgefunden hat?
Lediglich bei der Befragung drückte er ein paar Tränchen sichtbar hinunter - die mahlende Zunge in der linken Backentasche.

Er wollte Mrs. Ford als Lügnerin diskreditieren.

Mal sehen, was vom FBI noch kommt. Sachliches zum Glück, nichts Wertendes.
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Alt 29.09.2018, 20:08   #11203
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Zitat:
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Damit nicht ein Richter, der mindestens drei Frauen sexuell attackiert hat, in das höchste Richteramt in den USA aufrückt (wenn ich die Bestellung ins oberste Richteramt nicht mißverstanden habe).
Das sind Vorwürfe, keine Fakten* - also: Wie kann die öffentliche Meinung hier das Amt des Richters übernehmen? Warum soll in der Öffentlichkeit über einen Fall diskutiert werden, dessen Untersuchung und Beurteilung nur einer neutralen Instanz überlassen werden kann, um eine möglichst große Rechtmäßigkeit des Urteiles zu gewährleisten.

Auf Basis von Vermutungen darf man einen Menschen weder im Wege seiner Karriere behindern noch ihn aus der Gesellschaft ausschließen. Vermutungen sind und bleiben Hypothese - und der Rechtsstaat ordnet die Maßstäbe, Regeln und Bedingungen, nach welchen eine Untersuchung zu erfolgen hat, damit eine Hypothese belegt oder widerlegt werden kann.

*: https://www.epochtimes.de/politik/we...-a2658446.html

"...Übrig bleibt ein riesiges Medienspektakel, ein Scherbenhaufen für die Reputation der beiden Beteiligten Ford und Kavanaugh und eine weitere Verzögerung der Bestätigung von Kavanaugh für den Posten am Obersten Gericht. Doch die weitest mögliche Verzögerung oder Verhinderung von Kavanaughs Berufung mit allen Mitteln wurde von prominenten Demokraten ja schon wenige Minuten nach dessen Nominierung als Ziel der Demokraten proklamiert." - das hat nichts mehr mit Rechtsstaatlichkeit zu tun. Das trägt den Stempel von Hexenjagden, einem Pranger, von internen Haussäuberungen und Intrigen. Und das ist nur abträglich - vor allem für die wahren Opfer von Gewalttaten.

P.S.: Es ist auch der von dir so verhasste Donald Trump, der eine weitere, zusätzliche Untersuchung des FBI angeordnet hat.
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Alt 29.09.2018, 20:33   #11204
Thing
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Zitat:
Zitat von Larkin Beitrag anzeigen
Das sind Vorwürfe, keine Fakten* - .



P.S.: Es ist auch der von dir so verhasste Donald Trump, der eine weitere, zusätzliche Untersuchung des FBI angeordnet hat.

Zu 1) Alle Attacken, die ohne justibiable Zeugen stattfinden, können nur angeklagt werden.
* Oder glaubst Du, der Freund hat Fotos zur johlenden Freude der beiden gemacht und sie dann dem rupierten Mädchen geschickt?
Was verstehst Du denn unter Fakten - in diesem speziellen Fall?

Zu 2) Es ist absolut nicht der von Dir so geschätzte Trump, der empfahl, die Akten vom FBI öffentlich zu machen. Es war ein Senator.
Sollte ich mich irren, so war Trump gut beraten, K. nicht auf Teufel-komm-raus zu beschützen/unterstützen.

Aber ich warte, bis es soweit ist.
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Alt 29.09.2018, 20:44   #11205
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Zitat:
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Zu 1) Alle Attacken, die ohne justibiable Zeugen stattfinden, können nur angeklagt werden.
* Oder glaubst Du, der Freund hat Fotos zur johlenden Freude der beiden gemacht und sie dann dem rupierten Mädchen geschickt?
Was verstehst Du denn unter Fakten - in diesem speziellen Fall?
Sie müssen angezeigt werden - aber die öffentliche Meinung hat hier nichts verloren. Es bedarf einer neutralen Instanz, um hypothetische Anschuldigungen zu belegen oder zu widerlegen - die öffentliche Meinung kann aber nicht neutral sein.

Und so wie man nicht für schuldig befunden wurde, so gilt die Unschuldsvermutung, was so viel heißt, dass man nicht die Konsequenzen einer Bestrafung erleiden darf, bevor man nicht rechtskräftig verurteilt wurde. Wenn man aber derartige Fälle so radikal öffentlich diskutiert, d.h. wenn eine Anschuldigung öffentlich gemacht wird, dann leidet der Beschuldigte unter den gesellschaftlichen Folgen, ohne dass bewiesen wurde, ob er schuldig ist oder nicht.

Ich würde dir anraten, den Artikel, den ich verlinkt habe, durchzulesen - die Sache Ford lässt sich nicht in schwarz oder weiß unterteilen, wie du das hier machst.

Zitat:
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Zu 2) Es ist absolut nicht der von Dir so geschätzte Trump, der empfahl, die Akten vom FBI öffentlich zu machen.
Doch; aus dem von mir zitierten Artikel: "Präsident Trump hat inzwischen eine weitere Untersuchung durch das FBI angeordnet. Der Senat wird das Bestätigungsverfahren wahrscheinlich bis zu dessen Abschluss aussetzen." - ich habe nicht von den Akten gesprochen, ich habe davon gesprochen, dass er eine weitere Untersuchung angeordnet hat. Und wo habe ich geschrieben, dass ich Trump schätze? - ich denke, du bist mit Vorverurteilungen etwas schnell bei der Hand.
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Alt 29.09.2018, 20:58   #11206
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Zitat:
Zitat von Larkin Beitrag anzeigen
Sie müssen angezeigt werden - aber die öffentliche Meinung hat hier nichts verloren. Es bedarf einer neutralen Instanz, um hypothetische Anschuldigungen zu belegen oder zu widerlegen - die öffentliche Meinung kann aber nicht neutral sein.



.
Du glaubst doch nicht im Ernst, daß sich eine strupierte Studentin 1982 gewagt hätte, das anzuzeigen!
J e d e r Polizist hätte sie augenzwinkernd gefragt, ob sie es denn nicht auch gewollt hätte und warum zum Teufel sie damit zur Polizei geht! Ob sie eine hohe Abfindung rausschinden wolle?
Hypothetisch ist - verzeih - hier Deine Wortwahl.

S o weltfremd kannst Du doch nicht sein!

Die öffentliche Meinung ist zum Glück nicht neutral.
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Alt 29.09.2018, 21:07   #11207
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Zitat:
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Du glaubst doch nicht im Ernst, daß sich eine strupierte Studentin 1982 gewagt hätte, das anzuzeigen!
J e d e r Polizist hätte sie augenzwinkernd gefragt, ob sie es denn nicht auch gewollt hätte und warum zum Teufel sie damit zur Polizei geht! Ob sie eine hohe Abfindung rausschinden wolle?
Das ist nicht mit der Rechtsgeschichte vereinbar - entschuldige, aber dir ist bewusst, dass das Frauenwahlrecht in den USA z.T. länger existiert als in Europa?* Woher willst du wissen, ob wirklich j e d e r Polizist so gehandelt hätte? Und - ich bin keinesfalls weltfremd; die Freundin meiner Mutter hat eben in den 1980ern erfolgreich einen Prozess in Sachen Vergewaltigung gewonnen und eo ipso auch zur Anzeige bringen können.

Ich glaube, du bist dir über die politischen Dimensionen des Falles Ford überhaupt nicht im Klaren.


Zitat:
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Hypothetisch ist - verzeih - hier Deine Wortwahl.
Du willst jetzt also ernsthaft behaupten, dass der Fall Ford - die sich vor dem Ausschuss übrigens in ordentliche Widersprüche verwickelt hat und sich nun mit einem Male an eine ganze Reihe wichtiger Dinge "nicht mehr erinnern kann" - entschieden ist, bevor das Gericht nach eingehender Untersuchung ein Urteil gefällt hat, weil Ford ... eine Frau ist?

Jede Anschuldigung bleibt unbewiesen, sowie es keine Entscheidung einer neutralen Instanz gibt. Das ist ein Rechtsgrundsatz.

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
S o weltfremd kannst Du doch nicht sein!

Die öffentliche Meinung ist zum Glück nicht neutral.
Ob ich weltfremd bin oder nicht sei dahingestellt - wohl aber glaube ich an die verbrieften Grundsätze der Gerechtigkeit.

Ein Beispiel: Nehmen wir für einen Moment an, dass Ford lügt und das bewiesen wird, das Ford lügt - wie lange wird es dauern, bis alle Leute wieder so sprechen, wie dein vermeintlicher Polizist, dass es ja gar keine Vergewaltigung gibt, dass das nur ein Mittel der Frauen sei, sich Prestige zu verschaffen oder Rache zu nehmen? - davon sind wir nicht mehr weit entfernt und es liegt eben daran, dass diese Fälle in aller Öffentlichkeit ausdiskutiert werden, ja, dass um sie gekämpft wird. Niemand kennt die Wahrheit, jeder meint sie zu kennen - das ist nicht die Basis für eine gerechte Entscheidung und es kann auch nicht das Fundament der Gleichberechtigung sein.

Ich frage dich: Wie würde es dir gefallen, wenn man dich öffentlich an den Pranger stellen würde für eine Straftat, die du nicht begangen hast?! Du würdest deinen Platz in der Gesellschaft verlieren, du würdest allerorten angefeindet werden, deine Familie wendet sich von dir ab - dies alles, bevor überhaupt eine staatliche Autorität eingeschaltet wurde.

Nein, Thing, das würde dir gewiss nicht gefallen, da wäre es dir dann sehr wichtig, dass die Unschuldsvermutung wieder Geltung besitzt! Doch was für dich rechtlich gilt, dass muss auch für jeden anderen gelten.

Im Übrigen halte ich Neutralität für etwas sehr Sinnvolles, gerade in Rechtsfragen - denn auf Basis von dumpfem, stupidem Hass, auf politischer Tollwut und auf ideologischer Verblendung kann man kein Recht sprechen.

*: Der Terminus "Vergewaltigungsmythos" stammt im Übrigen aus den USA, aus eben den 1980ern, die dir als so ungemein reaktionär und patriarchalisch erscheinen. Das "Umdenken", das angeblich erst 2017 eingesetzt haben soll, hat lange, lange vorher begonnen, lange vor dem Jahre 2000 und lange auch vor dem Jahre 1980. In dieser Hinsicht halte ich für mehr als unglaubwürdig, dass die von dir dargestellte Situation wirkliche Norm war.
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Alt 29.09.2018, 21:31   #11208
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Ich empfehle den Film „Die Jagd“. Mit dem Dänen.


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Alt 29.09.2018, 21:47   #11209
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Zitat:
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Ich empfehle den Film „Die Jagd“. Mit dem Dänen.


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"Angeklagt" mit Jodie Foster und Kelly Mcgillies ist auch recht unerhaltsam.
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Alt 30.09.2018, 11:46   #11210
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Zitat:
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"Angeklagt" mit Jodie Foster und Kelly Mcgillies ist auch recht unerhaltsam.
Das ist beinahe eine Verniedlichung.
Wie sie sich gröhlend anstacheln und das rupierte Mädchen mit Hohn überschütten.
Aber daß das Mädchen den Prozeß gewann, war dem einzigen Sympath in der Clique zu verdanken - wäre er nicht gewesen, hätte der Richter sich auf die Seite der sie wollte es doch, und dazu noch der aufreizende Rock: selbst schuld Denkenden geschlagen.

Nein heißt Nein hat sich wohl erst nach der #me too - Kampagne herumgesprochen.
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Alt 30.09.2018, 12:44   #11211
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Es gibt auch den Gegenstück-Film: "Enthüllung" mit Demi Moore und Michael Douglas. Handlung: Eine Frau versucht, einen ihr Untergebenen in ihrer Firma zu verführen, doch der macht nicht mit, da er verheiratet ist. Die darüber sehr verärgerte Vorgesetzte bezichtigt ihn nun der sexuellen Belästigung.
Ein sehenswerter Film.
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Alt 30.09.2018, 13:15   #11212
Thing
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Es gibt auch den Gegenstück-Film: "Enthüllung" mit Demi Moore und Michael Douglas. Handlung: Eine Frau versucht, einen ihr Untergebenen in ihrer Firma zu verführen, doch der macht nicht mit, da er verheiratet ist. Die darüber sehr verärgerte Vorgesetzte bezichtigt ihn nun der sexuellen Belästigung.
Ein sehenswerter Film.
O ja! Habe ihn mindestens dreimal gesehen.
-aber er ist einer unter Tausenden mit umgekehrten Vorzeichen.
Und es ging nicht um eine Vergewaltigung - es war der vergebliche Versuch , einen Konkurrenten durch Verführung in der Firma abzusägen mit dem Hintergrund, einen großangelegten Betrug zu verschleiern..
Na, ging ja gut aus. War extrem spannend. Seitdem habe ich keine Vorbehalte gegen den Schauspieler Michael Douglas mehr.

Ich möchte sowieso d i e Frau sehen, die einen Mann vergewaltigt.
Wie sollte sie das anstellen?
Naja - vielleicht durch die vielgerühmte Bondage, sofern nicht alles in sich zusammenfällt.
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Alt 30.09.2018, 15:18   #11213
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Zitat:
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Nein heißt Nein hat sich wohl erst nach der #me too - Kampagne herumgesprochen.
Frauen gegen #MeToo: https://www.youtube.com/watch?v=RTSDNJ9uqXE

#MeToo als "Puritanismus": https://www.youtube.com/watch?v=p7aH9oIzpQw

Kommentare von "Zoe does Life": https://www.youtube.com/watch?v=X3x3HRwdV74

"I forgot to add that all allegations made on social media should be investigated by law enforcement, I understand that this isn't always possible but I don't believe social media can act as judge and jury in these situations."

(Man muss dafür der Englischen Sprache mächtig sein...)

Das ist nicht das Mittelalter und wir brauchen keinen virtuellen Pranger in Form von sozialen Medien oder der Presse; wir haben einen Rechtsstaat - in dessen langer Geschichte Sexualstraftaten immer schon geahndet wurden (im Reichstrafgesetzbuch von 1871 war die Vergewaltigung bereits mit entsprechendem Strafmaß belegt worden) und der seit den 1960er Jahren ernsthafte Reformen zugunsten der Frau durchgeführt hat - und auf den kann man sich als Opfer stützen.

Die öffentliche Streiterei um Recht oder Unrecht wird nur dafür Sorgen, dass die Opfer von Sexualstraftaten immer mehr angezweifelt werden - warum? Weil für die meisten dieser Fälle keine rechtsgültigen Beweise vorliegen und damit steht die Frage im Raume, ob denn viele dieser Frauen nicht doch lügen. Und wer bekanntermaßen einmal lügt, dem glaubt man auch kein zweites Mal. Deshalb bin ich ein Gegner dieser öffentlichen Kampagnen: Frauen brauchen keinen Beschützer in Form der Klatschpresse oder in Form von Twitter-Hashtags, sie können gut genug selbst ihr Recht einfordern bei den dafür zuständigen Instanzen. Alles andere wird der Frau und wahren Opfern von Sexualstraftaten nur Schaden zufügen.

Zitat:
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Ich möchte sowieso d i e Frau sehen, die einen Mann vergewaltigt.
Wie sollte sie das anstellen?
Naja - vielleicht durch die vielgerühmte Bondage, sofern nicht alles in sich zusammenfällt.
Das, so nehme ich an, soll also die sog. "Gleichberechtigung" sein - man echauffiert sich fürchterlich über Straftaten, die seit Jahrzehnten rechtlich geahndet werden, sowie das eigene Geschlecht betroffen ist; noch mehr würde man sich allerdings empören, wenn diese Straftaten verharmlost werden ... ja, es wird sogar als Argument für verspätete, öffentliche und damit nicht rechtliche Anklagen angeführt!

Aber man hat kein Problem damit, Straftaten der gleichen Natur gegenüber dem anderen Geschlecht zu verharmlosen, sogar in Frage zu stellen ...

Eine Frage, Thing: Was unterscheidet dich noch von jenem fiktiven Polizisten, den du ein paar Beiträge weiter oben wie folgt handelnd beschrieben hast: "J e d e r Polizist hätte sie augenzwinkernd gefragt, ob sie es denn nicht auch gewollt hätte und warum zum Teufel sie damit zur Polizei geht! Ob sie eine hohe Abfindung rausschinden wolle?"

Und jetzt fragst du augenzwinkernd, wie das denn möglich sein soll, dass auch Männer vergewaltigt oder unter häuslicher Gewalt leiden können.

Ganz davon abgesehen: Du implizierst doch mit solchen Aussagen auch, dass Männer das per se stärkere Geschlecht sind, dass Frauen nicht stark genug sind, für sich selbst einzutreten, dass sie immer die Stütze der öffentlichen Meinung brauchen, dass sie unfähig sind, sich gegen die Widerstände durchzusetzen, die ihnen das Leben so entgegenstellt, wie jedem Manne auch.

Und genau das wollen viele Frauen in der Gesellschaft gar nicht - das ewige Opfer sein zu müssen. Was ist das auch für ein seltsames Selbstverständnis? Und warum sollte man - egal ob Weib, ob Mann - darauf hoffen können, Respekt und Unabhängigkeit zu erlangen, wenn man sich selbst wieder und wieder als schwach, unfähig, schutzbedürftig darstellt?!

Ich denke, dass die wahre Geißel der Frau nicht der Mann ist sondern eine solche Mentalität.
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Alt 30.09.2018, 17:58   #11214
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Weil es hier u.a. auch um Frauenrechte geht...in Deutschland müssen wir eine solche Diskussion nicht führen...denn bei uns sind Mann und Frau per Gesetz gleichberechtigt.

Bei der Frauenquote geht es nicht um das Frauenrecht...ganz im Gegenteil...es geht um die Bevorteilung der Frau. Frauen wollen per Gesetz durchsetzen...dass sie Posten besetzen dürfen...für die sie gar nicht qualifiziert sind. Die Frauenquote hat weder etwas mit dem Recht noch mit Gleichberechtigung zu tun...sie ist schlichtweg asozial. Solange Frauen nicht auch dafür kämpfen zu 50% bei der Müllabfuhr oder bei den Stahlkochern vertreten zu sein...sollte man sie nicht ernst nehmen. Die Frau wird gerne als das Schwache Geschlecht bezeichnet...ein großer Irrtum seitens der Männer. Frauen sind sehr berechnend und durchtrieben...wissen das aber gut zu verbergen. Den Männern geht es um Macht...den Frauen ums Geld. Bei den Männern ist das das ganze Leben so...während sich das bei den Frauen mit zunehmenden Alter verstärkt. Im Alter von 30 bis Ende 50 zieht die Frau das Geld allen anderen Attributen des Mannes vor---dazu gibtv es zahllose Studien. Ab 60 nimmt die Geldgeilheit langsam wieder ab.

Und bevor jemand widerspricht: Ohne Alternativen auch keine Entscheidung. Also jemand mit 400 Pfund und Pferdegebiss hat nicht unbedingt die Wahl. Eine Frau mittleren Alters mit gutem Einkommen nimmt keinen Mann...der weniger Geld hat als sie selbst. Auch das ist wissenschaftlich gesichert. Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Da wollen sie von Gleichberechtigung und Quote plötzlich nichts mehr wissen. Die Frau besteht nur dort auf eine Quote wo sie sich einen Vorteil für sich verspricht. Wenn du nicht die Restaurantrechnung der Frau übernimmst...hast du sofort einen dicken Minuspunkt. Da sagen Frauen dann: "In dieser Hinsicht bin ich gerne etwas altmodisch". Das nennt man Heuchelei. Frauen werden das abstreiten...aber sie lügen ja auch deutlich öfter als Männer. Aber weil wir so viele Muschi-Männer in unserem Land haben...wird das gar nicht erst thematisiert.

Frauen lassen sich zwar von Akademikern..die sich zu behmen wissen heiraten...aber viel lieber von rüpelhaften Machos ficken.

Mit der Entwicklung...wie wir sie jetzt haben...schießen die Frauen mittel-und langfristig gesehen ein Eigentor. Das sehen auch mehrheitlich die Soziologen so. Die Frauen züchten sich Muschi-Männer....die sie dann nicht mehr begehren(können). Der Mann der 70er Jahre trug doppelt so viel Sperma im Sack wie der heutige Mann. Die Natur kennt keine Verschwendung. Nur eines von vielen Indizien. Das ist die gesellschaftliche..die kulturelle Entwicklung...die wird von Umweltfaktoren...wie zb.durch östrogenverseuchte Gewässer...über die der Mann das Östrogen aufnimmt.. verstärkt.

Und wenn jetzt jemand sagt was schreibt denn der A.D., dieser Arsch, für einen Mist...dann kann ich nur antworten: Mit der Wahrheit macht man sich höchst selten beliebt.

Zur Entschuldigung der Frau: Ihr Verhalten ist vollkommen normal und "natürlich", denn wir leben in einer Zeit....in der es keine Säbelzahntiger mehr gibt. Die Frau braucht keinen...der gut mit der Keule umgehen kann...sondern einen...der ihr und ihrer Brut ein angenehmes Leben beschert. Und im Zweifelsfall kommt sie auch ganz gut alleine zurecht.

Vielleicht einer von vielen Gründen...warum die Poesie wieder Hochkonjunktur hat. Wir flüchten in einen Romantik...die so nicht mehr existiert. Im medialen Zeitalter bekommen wir...ob wir wollen oder nicht...alle zwischenmenschlichen Tragödien auf die Nase gebunden. Die gab es auch früher schon....aber wenn es nicht die eigene oder die des Nachbarn war...bekam man nichts mit. Heute wissen wir, dass jeder jeden betrügt...alles nur eine Frage der Gelegenheit ist. Via Twitter, Facebook und Co. merken wir plötzlich wie viele Arschlöcher da draußen rumrennen...und auch, dass jede Beziehung immer nur ein Deal ist.
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Alt 30.09.2018, 19:10   #11215
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Mit der Entwicklung...wie wir sie jetzt haben...schießen die Frauen mittel-und langfristig gesehen ein Eigentor. Das sehen auch mehrheitlich die Soziologen so. Die Frauen züchten sich Muschi-Männer. Der Mann der 70er Jahre trug doppelt so viel Sperma im Sack wie der heutige Mann.
Warum weißt du so gut über die Inhalte von Männergenitalien bescheid, dass du sogar statistische Aussagen über die Füllmenge machen kannst?!

Und wenn ein Mann derart desperat ist, dass er von einer Frau "gezüchtet" - nicht gezüchtigt sondern wie eine Pflanze oder ein Bazillus herangezüchtet - werden muss ... dann ist das die Sache dieses Mannes. Was kümmert's mich? Warum ist es für meine "Männlichkeit" entscheidend, was ein ganz anderer Mann macht?!

Das ist mitunter das größte Problem all dieser feministischen und anti-feministischen Bewegungen - sie machen das Selbstbewusstsein einer Frau respektive eines Mannes abhängig von der Meinung anderer; die Feministin lebt ausschließlich in den Köpfen anderer, in ihr Selbstbewusstsein steht oder fällt mit Zustimmung oder Ablehnung der öffentlichen Meinung - aber nicht anders handelt der Anti-Feminist, der, wie du hier, Wohl und Wehe des Mannes von anderen Männern abhängig macht.

Aber ganz unabhängig davon: Immer pendelt der Mensch zwischen diesen unsäglichen Extremen hin und her ... dort wird die Frau zu einer seltsamen Mischung aus Schwäche und Unfehlbarkeit erhoben, hier wird sie zu einem geldgierigen, berechnenden Monstrum: für die einen ist sie Mutter Theresa, die große, starke Heilsbringerin, für die anderen die rachedurstige Medea!
Dort ist der Mann der Beherrscher allen Seins und missbraucht diese Macht für seine eigenen Lüste, von denen er mehr als von irgendetwas sonst gesteuert wird, hier ist er der ehrenhafte Schöpfer, derjenige, der, im Gegensatz zur Frau solche Begriffe wie Ehre, Verantwortung und Ehrlichkeit noch kennt.

Das ist das große Problem all dieser Geschlechterstudien, des Lustprinzips überhaupt: eine Gesellschaft von ungemein vielfältigen Individuen wird unterteilt und kategorisiert einzig und allein auf Basis des jeweiligen Geschlechtsorgans - dem Sexuellen scheint ja inzwischen alles zu entspringen, auch der Charakter, die Charakterbildung. Und je nach Sichtweise ist das eine Geschlecht dem andern vorzuziehen, ist das eine Geschlecht das Opfer des anderen.

Aber, so frage ich, was bleibt von solch radikaler Feindschaft? Ewiges Misstrauen zwischen den Geschlechtern - das Spielerische des Verliebt-seins und des Sexuellen ist völlig verbannt (und sagte nicht Schiller, dass der Mensch nur da wirklich Mensch ist, wo er spielt?), es ist jetzt eine Pseudowissenschaft, eine Ideologie, eine erotische Bürokratie (wie man in Schweden sehen kann) - die Verwandlung der Geschichtswissenschaft, der Philosophie und Psychologie in Auftragswissenschaften, die nur noch bestätigen sollen, was die oder jene Partei zuvor schon gedacht hat - die Verbannung von Recht und Genuss gleichermaßen, denn jetzt dürfen wir entweder nur noch in bestimmten feministischen oder anti-feministischen Bahnen übereinander denken und miteinander kommunizieren
...
Das ist alles so schrecklich absurd.

Man kann Männerhass nicht durch Frauenhass bekämpfen, wie man auch Frauenhass auch nicht durch Männerhass bekämpfen kann. Beide Extreme sind lächerlich und gefährlich - und wenn das Lächerliche und Gefährliche Hand in Hand gehen, dann wird es wirklich bedenklich; wenn man das Gefährliche noch nicht einmal mehr lächerlich machen kann ...

Es widerstrebt mir, einen Menschen - sei er Mann, sei er Frau - a priori zu beurteilen nach seinem Geschlechtsorgan; es gibt schreckliche Frauen und es gibt wundervolle Frauen, es gibt verderbte Männer und es gibt Ehrenmänner ... ja, ich habe mir sagen lassen, dass sich Vorzüge und Schwächen, positiv und negativ in - man höre und staune! - einem Menschen vereinigen können.

Genauso, wie ich die feministische Kategorisierung verabscheue, verachte ich auch die Gegenreaktion, die diese Kategorisierung einfach verdreht. Genauso, wie es falsch ist, Männer einer unrechtlichen, öffentlichen Hexenjagd preiszugeben, genauso falsch ist es, Frauen als berechnende Medusen zu brandmarken. Ein Mensch kann immer nur als Individuum beurteilt werden - ich werde gewiss nicht auf die Idee kommen, mich, AnDi, Heinz usw. "mehr zu achten", ausschließlich, weil sie Männer sind; ich werde die Frauen in diesem Forum ganz gewiss nicht mit vorgefassten Vorstellungen belegen und dementsprechend behandeln.

Wenn ich einen Menschen kennenlerne, dann registriere ich das Geschlecht so, wie ich Hautfarbe, Haarfarbe, Augenfarbe, Größe usw. erkenne - unterbewusst. Ich gehe nicht auf diese Frau oder diesen Mann zu und denke mir: "Das ist eine Frau - sie muss v.a. Geld von mir wollen oder sexuelles Vergnügen" oder "Das ist ein Mann - er ist ein Konkurrent für meine Weltmachtfantasien" ... nein, ich beurteile diese Personen nicht nach solchen Dingen, ich bilde mir ein Urteil über eine Person anhand dessen, wie er oder sie sich gibt, was er oder sie sagt, wie man sich kennenlernt, wie gut oder schlecht man sich versteht ...

Zwischenmenschliche Beziehungen bestehen aus so viel mehr als nur aus sexuellem oder materiellem Interesse - es kann sich eine freundschaftliche Beziehung zwischen zwei Männern ergeben, in der der eine den anderen unglaublich bewundert ohne genau spezifizieren zu können, was er denn an dieser Person bewundert. Es kann völlig asexuelle Freundschaften zwischen Mann und Weib geben...

Und genau dieser Grundsatz kann allein das Recht auch leiten: Der Mensch muss als Individuum behandelt werden, dem alle Rechte so zugestanden werden, wie der nächsten Person. Diese Bewertung von Menschen unter dem Gesichtspunkt des Geschlechtes - das wir uns ganz augenscheinlich noch nicht einmal ausgesucht haben; man wird hier also abgeurteilt für etwas, dass man gar nicht selbst verschuldet hat! - ist unrechtmäßig und ganz nebenbei auch absurd ... ganz gleich, ob aus feministischer Perspektive oder anti-feministischer Reaktion. Menschen sind Menschen und damit völlig unterschiedlich. Punkt.


Zitat:
Zitat von AndereDimension Beitrag anzeigen
die wird von Umweltfaktoren...wie zb.durch östrogenverseuchte Gewässer...über die der Mann das Östrogen aufnimmt.. verstärkt.
Glaubst du auch an Chem-Trails?

Und wo wir gerade dabei sind - magst du mal die wissenschaftlichen Studien, von denen du da gesprochen hast, verlinken? (Meinetwegen kannst du sie mir auch per PN schicken, ist mir egal) - mich würde interessieren, wie diese Ergebnisse gewonnen worden sind ... mich hat nämlich niemand gefragt und auch niemandem aus meinem Umfeld.
Ex-Larkin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2018, 19:35   #11216
männlich Heinz
 
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Hallo A.D.,
das erste, was mir durch den Kopf ging: "Der Stammtischdampfplauderer hat mal wieder was abgesondert."
Dann habe ich mir Dein Frauenbild angesehen und - ich gebe Dir Recht! Jeder Satz ist wissenschaftlich untermauert! Das Blöde daran ist, dass die (nicht genannten) Wissenschaftler alle wegen Unzurechnungsfähigkeit in der Klapse gelandet sind.
Klar, es steht im Grundgesetz, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind.
Deswegen verdienen sie in der Regel auch genau so viel wie gleichermaßen qualifizierte Männer.
Wenn das Grundgesetz eine Widerspiegelung der Realität ist, wieso darfst Du ungestraft die Würde der Menschen in den Dreck ziehen?
Das GG beschreibt, was in meinem Verständnis eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Da steht ja auch etwas von der Unverletzlichkeit der Person. Realität ist aber, dass nicht nur gegen diesen Artikel ständig verstoßen wird.
Das mit Dir zu diskutieren erscheint mir sinnlos. Aber nicht sinnlos ist es, Deine kruden Behauptungen zu widersprechen. Du schreibst: " Frauen wollen per Gesetz durchsetzen...dass sie Posten besetzen dürfen...für die sie gar nicht qualifiziert sind."
Nein, das wollen Frauen nicht. Sie wollen, dass sie bei gleicher oder gar höherer Qualifikation bei der Besetzung entsprechender Jobs eine Chance haben.
Was das "schwache Geschlecht" angeht - da widersprechen einige Fachleute,
dass beim "schwachen Geschlecht" die Frauen gemeint sind:

"Frauen sind stark, Männer sind das kranke Geschlecht“ - so die harte Diagnose von Matthias Franz, Psychoanalytiker und Organisator des ersten deutschen Männerkongresses. Sowohl Shell-Studie als auch World Vision Kinderstudie und das Statistische Bundesamt bestätigen die „kränkelnde“ Testosteronwelt:

Männer sterben 5 Jahre früher als Frauen (im Schnitt mit 78).
61 Prozent der Raucher sind Männer.
Männer leiden fast doppelt so häufig unter Herzkreislauf-Erkrankungen.
71 Prozent der Selbstmörder sind Männer.
Mädchen sind besser in der Schule: Im Jahr 2008 waren 57 Prozent der Abiturienten weiblich.
„Die Bildungskatastrophe ist männlich“, so Franz. Etwa zwei Drittel der Schulabbrecher und Sitzenbleiber sind Jungen.
Frauen sind seltener kriminell (nur 13 Prozent der Täter).
„Frauen sind anpassungsfähiger, können Herausforderungen besser meistern“, so Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann.

Im Gegensatz zu Dir - Du sprichst von namenlosen Wissenschaftlern - stehen bei mir die Namen der Wissenschaftler dabei.

Das Beste kommt ja immer zum Schluss Deiner Suaden:
"warum die Poesie wieder Hochkonjunktur hat. Wir flüchten in einen Romantik...die so nicht mehr existiert,"

Du solltest nur von Sachen reden, von denen Du was verstehst. Dann wären Deine Beiträge wesentlich kürzer und Du müsstest Dich nicht mit Poesie und Romantik auseinander setzen.
Poesie ist ein weit umspannender Begriff, die Romantik hatte in einer Periode des neunzehnten Jahrhunderts Konjunktur.
Du redest von Literaturbegriffen wie der Blinde von der Farbe.
Ich hoffe, Dir kann noch geholfen werden.
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2018, 19:39   #11217
männlich AndereDimension
 
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https://www.galileo.tv/health/maenne...ung-in-gefahr/


und was Frauen und die Bindung nach "oben" betrifft...das war sogar dem ZDF eine reportage zur besten Sendezeit wert. Der Komiker und Mediziner Hirschhausen nennt das glaube ich Beziehungs oder Bindungspyramide Männer binden sich nach unten, Frauen nach oben). Hier zählen keine Umfragen...sondern nur Studien...denn in Umfragen sagen Frauen gerne "nur die Liebe zählt"...aber in der Praxis sieht das ganz anders aus. DieSingle-Ärztin Mitte 30 bindet sich nicht mit dem Schuhverkäufer. Das ist nur dann der Fall....wenn sie sich bereits in jungen Jahren kennenlernten...der eine dann so...der andere so entwickelte.

Zitat Web.de

https://web.de/magazine/geld-karrier...tisch-18940662

Zitat:
Und auch die Frauen müssen ihre Vorstellungen, die sie bisher von einer idealen Partnerschaft hatten, überdenken. Müller-Münch: "Viele Frauen fühlen sich durch einen beruflich erfolgreichen Mann aufgewertet." Wenn das wegfällt, verliert der Mann zwangsläufig an Attraktivität ... es sei denn, im Denken der Frau ändert sich etwas Entscheidendes

Zitat Zeit.de

Schuld ist die "Homogamie"

Akademikerinnen wünschten sich in der Regel für ihre Kinder einen Vater mit Abitur beziehungsweise mit abgeschlossenem Studium. Doch männliche Akademiker heirateten nicht selten unter ihrem Bildungsstand, etwa der Chef seine Sekretärin oder der Arzt die Krankenschwester. Eine umgekehrte Entscheidung, also wenn beispielsweise die Chefin ihren Chauffeur als Ehemann auswähle, werde dagegen von der Gesellschaft kaum akzeptiert, sagte die Wissenschaftlerin.



 Deutscher Instituts-Verlag

Weiter verwies Dienel auf die "wechselseitige Attraktivität der Partner". Während auf dem Heiratsmarkt bei den Männern Einkommen und berufliche Position als Statussymbole zählten, müsse die Frau mit Jugend und Schönheit punkten.

Als "Homogamie" bezeichnen Wissenschaftler die Einhaltung der sozialen Grenzen bei der Partnersuche, die zu DDR-Zeiten kaum eine Rolle gespielt hätten, so Dienel. Dort habe der Meister fast ebenso viel verdient wie der Kombinatsdirektor, der Arbeiter neben dem Handwerker im Plattenbau gewohnt, der Landwirt den "Trabbi" ebenso gefahren wie der Künstler. Eine Eheschließung über soziale Grenzen hinweg sei nicht selten gewesen.


http://www.spiegel.de/lebenundlernen...-a-373449.html

Zitat faz.net

Zitat:
Damit teilt sie das Schicksal einer wachsenden Schar von Frauen, die für ihren beruflichen Aufstieg mit ungewollter Einsamkeit büßen. Kann es sein, dass Männer keine erfolgreichen Frauen mögen? Da ist durchaus etwas dran, bestätigen Soziologen. Männer bevorzugen demnach Frauen, die ihnen unterlegen oder bestenfalls auf Augenhöhe sind.

Arzt und Krankenschwester

Arzt und Krankenschwester ist ein gängiges Heiratsmodell, ebenso Arzt und Ärztin. Nur Student und Oberärztin finden selten zusammen. Denn auch die Oberärztin orientiert sich anders - nach oben in Richtung Chefarzt oder Unternehmer. 92 Prozent der Frauen ehelichen einen höher oder zumindest gleich gebildeten Mann, haben Wissenschaftler der Universität Magdeburg herausgefunden. Also eigentlich jede.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...n-1860118.html


ich könnte noch hundert weitere Quellen zitieren...darf aber auch gerne eine gewisse Allgemeinbildung voraussetzen.
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Alt 30.09.2018, 19:59   #11218
männlich Ex-Larkin
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Also Galileo TV würde ich nicht als wissenschaftliche Quelle bezeichnen*; das ist die gleiche Sendung, die auch behauptet hat - vor einigen Jahren -, dass die Nadel eines Kompasses deshalb nach Norden zeigt, weil im Nordpol angeblich gigantische Mengen magnetischer Stoffe liegen sollen.

Aber gut, das wollen wir einmal ignorieren - das Problem ist, dass keine dieser Studien belegt, was du geschrieben hast. Ich zitiere: "Die Frau wird gerne als das Schwache Geschlecht bezeichnet...ein großer Irrtum seitens der Männer. Frauen sind sehr berechnend und durchtrieben...wissen das aber gut zu verbergen. Den Männern geht es um Macht...den Frauen ums Geld. Bei den Männern ist das das ganze Leben so...während sich das bei den Frauen mit zunehmenden Alter verstärkt. Im Alter von 30 bis Ende 50 zieht die Frau das Geld allen anderen Attributen des Mannes vor---dazu gibtv es zahllose Studien. Ab 60 nimmt die Geldgeilheit langsam wieder ab."

Du sprichst von der Frau, also allen Frauen, der Frau an sich - die Studien, die du hier anführst, sprechen v.a. aber von "vielen" Frauen, "einigen" Frauen, Frauen in bestimmten Berufsgruppen, sie wünschen sich "in der Regel" (es gibt also Ausnahmen), sie heiraten "nicht selten" (also auch nicht oft? oder doch häufiger? - eine solche Wortwahl ist eigentlich für statistische Studien unangemessen, da sie zu viel Interpretationsraum lässt).

Niemand wird in Abrede stellen, dass es karrieristische und berechnende Frauen gibt wie man solche Charakterzüge auch bei manchen Männern finden kann - aber deshalb können solche Charakterzüge einiger Individuen nicht als Generalcharakteristikum für ein ganzes Geschlecht herhalten.

Das ist zumindest mein Punkt: Diese Geschlechterkategorisierung zieht Männer und Frauen über einen Kamm - und das wird durch keine Studie belegt, die du hier angeführt hast. Für dich ist die Frau ebendas, was du darüber geschrieben hast - diese Studien sprechen aber nur von bestimmten Personengruppen.

"92 Prozent der Frauen ehelichen einen höher oder zumindest gleich gebildeten Mann, haben Wissenschaftler der Universität Magdeburg herausgefunden. Also eigentlich jede."

Grundlegendes Problem aller statistischen Erhebung: 92 Prozent von ... wie vielen Befragten?! Es kann sich nicht um eine bundesweite Erhebung handeln, schon gar nicht um eine internationale, denn meine Mutter oder die Frauen in meinem Umfeld wurden definitiv nicht durch irgendjemanden befragt. Von daher können solche Angaben nur Wahrscheinlichkeitsangaben sein, keine definitiven wissenschaftlichen Ergebnisse - sie geben Tendenzen an, nicht, wie du das getan hast, faktische Grundprinzipien. Würde man eine bundesweite Erhebung durchführen, dann besteht die Möglichkeit, dass sich dieser Prozentsatz ändert - "Also eigentlich jede" ist damit ein Trugschluss.

Geschlechtergleichschaltung wird niemals der Realität entsprechen.

P.S.: * - Sollte es jemanden interessieren: https://www.akduell.de/home/studium-...en-wegschalten
Und: https://www.youtube.com/watch?v=qpJbbp4GA_w
Das hat kein wissenschaftliches Niveau.
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Alt 30.09.2018, 20:02   #11219
männlich AndereDimension
 
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Zitat faz.net

Zitat:
Das traditionelle Muster der Partnerwahl

Katharina Voss* besitzt ein Pferd, antike Möbel in einer modernen Wohnung und einen BMW X5. Weil es zu ihrem Selbstverständnis gehört, dass man etwas tut für sein Geld, hat sie zeitweilig siebzig, achtzig Stunden die Woche gearbeitet. Beziehungen sind darüber auf der Strecke geblieben. Heute ist sie 41 Jahre alt, und Freunde schmeicheln ihr, eine wie sie könne doch gar nicht alleine bleiben. Dann kontert sie nur: Man möge ihr endlich den Typen vorstellen, der sich für eine starke Frau begeistere und nicht schon vergeben sei. Trotzdem sagt Katharina Voss: „Es kommen nur Männer in Frage, die sich dasselbe leisten können wie ich auch. Und zwar idealerweise für zwei.“
http://www.faz.net/aktuell/gesellsch...-11068861.html

***so, und jetzt schaue ich ausnahmsweise mal eine Serie, Babylon-Berlin, was ich ansonsten nie tue.

Bis denne
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Alt 30.09.2018, 21:55   #11220
männlich Eisenvorhang
 
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War doch schon immer so, was ihr nur alle habt.
Hab keine anderen Erfahrungen gemacht!

Viel Selbstbewusstsein, man muss nichtmal gut aussehen, Kohle haben und dann stehen die Damen reihenweise an.

Ist man ein netter und bescheidener Kerl, darf man gern allein nett und bescheiden bleiben.
Das beschreien alle und wehren sich dagegen mit allen Kräften.

Das beste Beispiel ist eine ehemalige Bekannte von nem Kumpel. Was die die Machos gehasst hat, die Pöbler, die schnell anzüglich wurden, auch die erfolgreichen.

Jetzt ratet mal mit welcher Sorte Typ sie meinen Kumpel betrogen hat.
So isses und wird nie anders sein.

Und bevor jetzt jemand kommt und sagt: "Nicht jede ist so".

Dann ergänzen wie folgt weiter: Es gibt keinen Kumpel in meinem Umfeld, der nicht so betrogen wurde.
Ich eingeschlossen.

vlg

EV
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